Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert Stifter
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Читать онлайн книгу Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter страница 140

Название: Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter

Автор: Adalbert Stifter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9788027237647

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СКАЧАТЬ Schmied: »So lärmet doch nicht, ihr versteht nichts, wir sind zusammen gehämmert, und können gar nicht zerrissen werden, und das bringt uns die Ehre, und das hat jeder gesehen, der von dem Kriege weiß, und der Führer ist der eiserne Kloben, an dem das Eisen hängt.«

      »Wir sind ein Kriegsheer, und erwerben, was sich ziemt«, rief Stephan, der Wagenbauer.

      »Wenn ihr nur alle wüßtet, was es ist, und wie es ist«, rief Tom Johannes, der Fiedler, »und wenn ihr nur dem Rate eines Mannes folgtet, der mit dem geschändeten Arme nicht kämpfen kann, und der die Einsicht besitzt.«

      »So gib uns deine Einsicht mit«, sagte Mathias.

      »Dann wäre dir geholfen«, antwortete der Fiedler, »aber ich trage meine Einsicht selber mit mir, und sie wird meinem linken Arme mehr helfen als die deinige deinem rechten.«

      »Wir sind auf dem Berge eins gewesen, und die Führung ist eins gewesen, und so muß es bleiben«, rief Philipp, der Steiger.

      »Männer und Kriegsgefährten«, sagte jetzt Witiko, »der hocherlauchte Herzog hat euch auf jenem Schlachtberge geehrt, er hat euch auf den Zinnen von Prag geehrt, er hat eure Namen in ein Buch gezeichnet, und er hat gesagt, daß er euch immer besser kennen lernen will: der hocherlauchte Herzog wird nur dasjenige tun, was ist, und wie es ist, und wie es besteht, und was euch frommt. Er wird eure Begehren achten, und hohe Männer werden beitragen, daß er sie achtet, und wenn ich etwas beitragen kann, so werde ich es tun, und alles wird recht sein.«

      »Es wird schon recht sein«, sagte David, der Zimmerer.

      »Und ich werde auch schon machen, daß es recht ist«, sagte der Schmied, »ich werde mit dem Herzoge sprechen.«

      »Und ich werde es noch besser machen«, sagte Tom Johannes, der Fiedler.

      »Und so, meine ich, lassen wir alle Fragen«, sagte Witiko, »und schreiten wir zu der Ordnung und zu der Einteilung.«

      »Zu der Ordnung und zu der Einteilung«, riefen mehrere.

      »So sollen alle diejenigen auf eine Stelle zusammen treten, welche reiten gelernt haben«, rief Witiko.

      Die Männer sonderten sich, und die Aufgerufenen traten auf eine Stelle.

      Unter ihnen waren Veit Gregor, Maz Albrecht, Lambert, Philipp, Augustin, Urban, Mathias, Andreas, und noch mehrere jüngere und ältere Männer.

      Witiko sprach: »Wer ein Pferd hat, und reiten kann, nehme das Pferd mit auf den Zug. Und wenn sich auch sonst noch so viele zusammen finden, daß eine Reiterschar wird, so wollen wir auch als Reiter in dem Kriege sein. Sagt es denen, die hier nicht anwesend sind, und doch mitziehen wollen. Ihr müßt euch aber auch so einrichten, daß ihr auch auf euern Füßen stehen, und kämpfen könnt.«

      »So ist es recht«, riefen mehrere.

      »Und nun ordnen wir auch die andern«, sagte Witiko.

      »Ordnen wir sie«, riefen einige Männer.

      »Die auf dem Berge Wysoka gewesen sind«, rief Witiko, »und die auf der Mauer von Prag gegen die Belagerung gekämpft haben, sollen so stehen, wie sie auf dem Berge gestanden sind, und wie sie in Prag gewesen sind, und die sich hier geübt haben, sollen stehen, wie sie zusammen gewöhnt sind.«

      »Ja, ja«, riefen schier alle, »so ist es am besten.«

      »Sagt es allen andern, die nicht da sind«, sprach Witiko, »und kommet morgen wieder, wir werden uns zusammenstellen. Und bringet eure Waffen mit. Jetzt trennen wir uns, daß sich ein jeder vorbereiten kann.«

      Und die Männer zerstreuten sich, und sprachen noch eifrig von der Sache, und die Zuschauer gingen auch von dem Platze, und redeten von dem, was sie gesehen hatten.

      Am andern Tage nach dem Mittagessen versammelten sich die Krieger wieder auf dem Platze vor der Kirche. Auch viele andere Menschen kamen herbei.

      Die Krieger hatten ihre starken Gewänder, welche hergerichtet worden waren, und ein jeder, er mochte ein Schwert haben, oder eine Keule, oder einen Hammer, oder eine eiserne Stange, hatte auch einen Schaft von starkem Holze des Waldes und daran eine feste Spitze von Eisen.

      Sie stellten sich in der Art zusammen, wie Witiko gesprochen hatte.

      Er sagte, sie sollen sich die Stellung sehr gut merken, und sie sehr schnell wieder finden, wenn sie auseinander gegangen sind.

      Sie versuchten es, wie er gesagt hatte.

      Dann teilte er die Männer in kleinere Haufen, und zeigte, wie sie sich scharen, und wieder in die Haufen trennen könnten.

      Sie versuchten auch dieses.

      »Nun übet die Dinge«, sprach er, »daß sie immer gangbarer werden.«

      Dann sammelte er die Reiter in einen Haufen, und stellte sie, wie sie zusammen gehören sollten. Und als die Stellung gut geordnet war, begann er die Bewegungen im Reiten.

      »So lasset uns nun eine kurze Frist ausüben, was einmal sehr notwendig sein könnte«, sagte er, »bis der Tag kömmt, an welchem wir uns auf unsern Zug begeben.«

      Und die Männer sammelten sich nun jedes Tages zu den Übungen.

      Da auch viele gewohnt waren, mit Bolzen oder Pfeilen auf Tiere oder um Preise auf Ziele zu schießen, so machte er auch eine Einteilung von denen, welche Armbruste oder Bogen herbei gebracht hatten.

      Als diese Dinge geschahen, kam eine Schar von Männern von dem schwarzen Bache nach dem oberen Plane. Sie hatten graue dicke Wollgewänder, starke Filzhauben und schwere Stiefel mit hölzernen Sohlen. Jeder trug eine Lanze und ein Schwert, oder eine Keule, oder eine andere Waffe, und einen Pack mit Lebensmitteln. Mehrere ritten auf kleinen Pferden des Waldes, und manche hatten Bogen oder Armbruste. Sie verlangten mit den Männern von Plan zu ziehen. Witiko ordnete sie zu ihnen.

      Dann kamen Scharen von dem Reutschlage, von dem Eckschlage, von der unteren Moldau, von dem Rathschlage, von Friedberg, von der Friedau, von dem Wangetschlage, von dem Kirchenschlage, von den Häusern der tieferen Waldmoldau, des Heurafels, und den Häusern der Stift, die an dem Lande Bayern lagen, wo die kleine Mihel gegen den Mittag hinab fließt. Sie hatten die groben Wollgewänder, die dicken Filzhauben und die schweren Stiefel. Jeder trug eine Waldlanze, ein Schwert oder einen Hammer, oder eine Keule, oder eine Stange, oder eine Armbrust, oder einen Bogen, und einen Pack mit Lebensmitteln. Eine Zahl saß auf Pferden. Der Greis mit den weißen Haaren, welcher auf die Anrede Witikos in der Herberge an der unteren Moldau zuerst geantwortet hatte, ritt auf einem kleinen schwarzgrauen starken Pferde. Der Richter von der Mugrauer Heide ritt auf einem braunen Pferde, und der Richter von den Steinleithenhäusern auch auf einem solchen. Es waren noch mehrere sehr alte Greise auf Pferden. Auch Jünglinge und junge Männer saßen auf Pferden. Der Jüngling mit den goldblonden Locken, welcher gesagt hatte, daß man die Wälder anzünden solle, war auf einem schönen weißen Rosse. Er rief zu Witiko: »Wir sind nun da, ich bin nur ein geringer Mann, meine Mutter kocht sich ihre Suppe auf der Leuchte eines Flachsbrechhäuschens; aber ich habe die Glieder wie jeder andere Mann, und will tun, was ich kann, und die weiße Reigerfeder und den Goldgürtel erwerben, und der alte Roder Peter, dessen Pferde ich warte, hat mir dieses gegeben, weil er selber auf keines mehr kann, und ich will ihm, wenn ich das Pferd verliere, die hundert besten von den Feinden bringen.«

      »Wie nennt man dich denn?« rief Witiko.

      »Sifrid СКАЧАТЬ