Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst Vlcek
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband) - Ernst Vlcek страница 8

Название: Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband)

Автор: Ernst Vlcek

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Silberband

isbn: 9783845331324

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СКАЧАТЬ seine Hand auf die Schulter – die Hand war geradezu mumifiziert. Wenn ein Mensch auf natürliche Weise uralt werden konnte, dann musste er so aussehen. Der andere, inzwischen gut tausend Jahre alt, drehte sich langsam um. Rhodan war gespannt darauf, in dessen Gesicht zu blicken. Erwartungsvoll starrte er durch die Augen seines rasch verfallenden Synchroniten, die immer mehr ihre Sehkraft verloren ... Es wurde dunkel um ihn.

      Sein Schmerz ebbte allmählich ab, klang nur noch in schwachen Eruptionen nach.

      Wenn ich das alles schon durchmachen musste, warum durfte ich nicht wenigstens das Gesicht des anderen sehen? Falls es sich um den Synchroniten eines Terraners gehandelt hatte, hätte er ihn vielleicht erkannt, auch wenn jener zu einem Zweitausendjährigen gealtert war.

      Perry Rhodan versank in einen ohnmachtsähnlichen Schlaf.

      5.

      Manche Pflichten waren Verkutzon zuwider, doch die Arbeit mit den Synchroniten bereitete ihm Vergnügen. Es war die reine Freude, auf der Klaviatur des zentralen Steuerpults zu spielen und die Duplikate zu lenken und ihre Gegenreaktionen auszuwerten. Der Armadaschmied war der Virtuose, der die Seelenlosen zum Tanzen brachte. Endlich war Generalprobe.

      Verkutzon hatte sich das für später aufheben wollen, aber Schovkrodons baldiges Eintreffen machte es nötig. Er musste Bilanz ziehen und womöglich diesen oder jenen Synchroniten eliminieren. Denn Schovkrodon war bekannt dafür, dass er seine Nase in alles steckte. Und wenn er lange suchte, war es durchaus möglich, dass er einiges aufspürte, das nicht im allgemeinen Interesse der Schmiede lag – zum Beispiel Nashtar, Kommandant der Armadaeinheit 103. Bei den meisten würden kleinere Korrekturen genügen, ihre Synchronizität wiederherzustellen. Nicht bei dem Haploiden Nashtar. Er gehörte dem Volk der Weisen an, die sich selbst die »Einfachen« nannten.

      Einfach waren sie nicht nur, weil sie ein genügsames Leben führten und geringe Ansprüche an die Technik und andere Errungenschaften stellten, sondern weil ihr Organismus haploid war. Sie besaßen nur eine einzige Extremität, die ihnen zur Fortbewegung und ebenso als Greifwerkzeug diente. Auch nur ein Sinnesorgan, mit dem sie sehen, riechen, hören und sich artikulieren konnten. Ihr Geist arbeitete allerdings mehrspurig; sie waren großartige Denker, eben Weise.

      Verkutzon streckte die Arme aus und vollführte mit den Fingern Lockerungsübungen. Physisch fühlte er sich gut, mental war er nicht in der Lage, sich zu entspannen. Trotz kleinerer Rückschläge wie mit dem Duplikat Perry Rhodans hatten sich die Synchroniten bewährt. Sie waren eine solide Basis für die Stunde X, wenn die Schmiede die Herrschaft über die Endlose Armada übernehmen würden.

      327 fertige Synchroniten waren an die Steuerung angeschlossen. Bald würden es nur noch 326 sein. Aber bevor sich Verkutzon mit Nashtar beschäftigen wollte, nahm er sich die leichteren Fälle vor.

      Es ging nicht allein darum, die Kopien über die Steuerung zu manipulieren. Das hätte die Mühen des Klonens keinesfalls gelohnt. Verkutzon war vielmehr in der Lage, mittels der Steuerimpulse das Gehirn jedes Originalkörpers zu erreichen. Entfernungen spielten dabei keine Rolle, denn alle Impulse wurden in überlichtschnelle Signale umgewandelt. Auf diese Weise war es möglich, jedes intelligente Lebewesen zu manipulieren, von dem ein Synchronite existierte, es zu bestrafen und nötigenfalls zu töten.

      Damit nicht genug, fand zwischen Original und Synchronite eine Rückkopplung statt. Das bedeutete, dass aus den Reaktionen eines Duplikats zu erkennen war, wie der Ursprungskörper reagierte. Etliche Synchroniten hatte Verkutzon so beeinflusst, dass sie nur dann Befehle an ihre Originale weiterleiteten, wenn er einen Kode verwendete. Diesen Kode musste Verkutzon nun löschen, damit Schovkrodon ihm nicht auf die Schliche kam. Später konnte er den Zustand wiederherstellen.

      Verkutzon kam schnell voran. Nur der Fall des Nashtar-Synchroniten war kompliziert. Er hatte den Haploiden zu seinem persönlichen Kriegsstrategen gemacht, und das würde Schovkrodon keineswegs gefallen. Deshalb lenkte er die Kommandoplattform in den entsprechenden Sektor und verankerte sie.

      Der Synchronite des Haploiden hatte eine unterentwickelte Extremität, er konnte damit weder gehen noch greifen. Sein Körper war eine unförmige Fleischmasse und ruhte in einer Schale mit einer Aussparung für den ständig zuckenden Fortsatz. Das Sinnesorgan war ebenfalls verkümmert und gab unartikulierte Laute von sich.

      Verkutzon hatte den Synchroniten selbst erschaffen und während des Klonens gewisse Gen-Deletionen vorgenommen, die diese physischen Deformationen verursacht hatten. Nur das Gehirn des Synchroniten entsprach in jeder Hinsicht dem Original.

      Verkutzon schaltete die Automatik aus, stellte die direkte Verbindung mit Nashtar her und aktivierte die Rückkopplung. Die unförmige Masse in der Schale zitterte. Das an der höchsten Körperstelle eingebettete Multiorgan öffnete sich und setzte eine gelbliche Flüssigkeit frei.

      Der Kontakt zu Nashtar war hergestellt. Verkutzon las die Werte der Rückkopplung ab und ließ sie in Bilder und Töne umsetzen. Ein Schattenriss erschien auf dem Monitor, ein Phantombild des Originalkörpers, der bewegungsunfähig in einem fahrbaren Untersatz ruhte. Dieses körperliche Gebrechen war durch Rückkopplung vom Synchroniten aus übertragen worden. Verkutzon hatte das nicht beabsichtigt, es aber auch nicht verhindern können.

      »Ach, Verkutzon hat sich meiner wieder erinnert«, erklang es aus dem Lautsprecher. Der Haploide war einer der wenigen, mit denen Verkutzon über das Duplikat akustische Verbindung aufnehmen konnte. »Welche Weisheit wird diesmal von mir verlangt? Willst du hören, was du tun musst, um Ordobans Platz einzunehmen?«

      »Der Spott wird dir bald vergehen«, schimpfte Verkutzon. »Du hast so gut wie ausgelitten. Es sei denn, du ersinnst eine Möglichkeit, wie ich die Patenschaft über dich auch ohne Synchroniten beibehalten kann.«

      Aus der Datenfülle las Verkutzon ab, dass sich der Haploide mit seinem Raumschiff im Zentrum seiner Armadaeinheit aufhielt. Nashtar selbst hielt sich mit seiner Fahrhilfe in der Kommandozentrale auf und war umgeben von einer Vielzahl anderer Haploiden.

      »Ich wüsste schon, wie du dich meiner ohne den Vermittler weiterhin bedienen könntest«, sagte Nashtar nach einer etwas längeren Pause. Sein Synchronite erstarrte dabei zur Bewegungslosigkeit. »Du könntest meinen Körper, oder auch nur mein Gehirn, zum Wachsen bringen. Ich bin sicher, dass ihr Armadaschmiede das Geheimnis der Hypersomie kennt. Habt ihr nicht einst Kruste Magno, Kruste Vendor und all die anderen Krusten erschaffen?«

      Verkutzon gab darauf keine Antwort. Er registrierte, dass der Synchronite in konvulsivische Zuckungen verfiel, als Nashtar schwieg. Dann redete der Haploide erneut, sein Synchronite wurde starr.

      »Du könntest der Schöpfer von Kruste Nashtar werden und sie zu einer uneinnehmbaren Festung ausbauen«, behauptete der Haploide. »Mein Gehirn in Raumschiffgröße. Und mein Genie in dieser Größenordnung potenziert! Du würdest mächtiger sein als das Armadaherz.«

      »Ein verlockender Gedanke«, bestätigte Verkutzon. Gleichzeitig nahm er eine Reihe von Berechnungen vor. Der Synchronite zuckte heftiger. Jäh stieß er sich mit seiner Extremität aus der Schale und fiel zu Boden. Verkutzon stellte erschrocken fest, dass der Impuls dafür von Nashtar gekommen war.

      »Was hast du vor, verdammter Haploide?«

      »Ich?«, fragte Nashtar zurück. »Was sollte ich tun können? Ich bin dein Sklave, dir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ...« Er verstummte, und der Synchronite tobte wieder – so sehr, dass sich diesmal einige Kontakte lösten.

      Verkutzon erkannte die Absicht. Es war Nashtar gelungen, vermutlich durch eine Einrichtung seiner Fahrhilfe, Gedankenbefehle an die Synchroniten-Steuerung СКАЧАТЬ