Die bekanntesten Dramen und Lustspiele von Arthur Schnitzler. Артур Шницлер
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Читать онлайн книгу Die bekanntesten Dramen und Lustspiele von Arthur Schnitzler - Артур Шницлер страница 54

Название: Die bekanntesten Dramen und Lustspiele von Arthur Schnitzler

Автор: Артур Шницлер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027209309

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СКАЧАТЬ diese Wiese dort nicht gerade so vorbei wie der Schritt von Wesen, die längst gestorben sind?

      Johanna. Nein, es soll nicht so sein. Es macht mich traurig.

      Sala wieder in der Gegenwart. Warum? . . . das sollt' es nicht Johanna. Gerade in solchen Stunden wissen wir, daß wir nichts verloren haben und eigentlich nichts verlieren können.

      Johanna. Ach, hättest du doch alles vergessen und verloren und könnte ich dir alles sein!

      Sala beinah erstaunt. Johanna –

      Johanna leidenschaftlich. Ich liebe dich. Pause.

      Sala. In wenig Tagen bin ich fort, Johanna. Du weißt es . . . du hast es gewußt.

      Johanna. Ich weiß es. Warum wiederholst du es? Denkst du vielleicht, ich will mich mit einemmal an dich hängen wie ein verliebtes Ding und von Ewigkeiten träumen? – Nein, das ist wahrhaftig nicht meine Art, o nein! . . . Aber ich wollt' es dir doch einmal sagen, daß ich dich lieb habe. Einmal darf ich's doch? – Hörst du? Ich liebe dich. Und ich möchte, daß du es später einmal geradeso hörst, wie ich es jetzt sage – in irgend einem andern Augenblick, schön wie dieser . . . und in dem wir beide nichts mehr voneinander wissen werden.

      Sala. Wahrhaftig, Johanna, dessen darfst du sicher sein, daß der Ton deiner Stimme mir niemals entschwinden wird. – Aber wozu von ewiger Trennung reden? Vielleicht sehen wir uns später wieder . . . in drei Jahren . . . oder in fünf . . . Lächelnd. Dann bist du vielleicht eine Prinzessin geworden und ich Fürst einer versunkenen Stadt . . . Warum schweigst du?

      Johanna nimmt das Cape fester um.

      Sala. Fröstelt dich?

      Johanna. O nein. – Aber ich muß nun gehen.

      Sala. Eilst du so?

      Johanna. Es wird spät. Ich möchte zu Hause sein, eh' mein Vater nach Hause kommt.

      Sala. Wie sonderbar! – Heute eilst du nach Hause und willst dich nicht verspäten, damit dein Vater sich nicht ängstigt, und in ein paar Tagen . . .

      Johanna. Dann wird er mich auch nicht mehr erwarten. Leb' wohl, Stephan.

      Sala. Auf morgen also.

      Johanna. Ja, auf morgen.

      Sala. Du kommst wieder durch die Gartentür, natürlich.

      Johanna. Bleibt nicht ein Wagen vor dem Hause stehen?

      Sala. Die Türen sind abgeschlossen. Es kann niemand in den Garten kommen.

      Johanna. Also leb' wohl.

      Sala. Auf morgen.

      Johanna. Ja. Sie sind im Gehen.

      Sala. Höre, Johanna. – Wenn ich dir nun sagte: Bleibe.

      Johanna. Nein, ich muß jetzt fort.

      Sala. Nicht so mein' ich's.

      Johanna. Wie denn?

      Sala. Ich meine, wenn ich dich bäte, bei mir zu bleiben – für . . . lange.

      Johanna. Du machst sonderbare Scherze.

      Sala. Ich scherze nicht.

      Johanna. Vergißt du, daß du – fortfährst?

      Sala. Ich bin nicht gebunden. Nichts hindert mich, zu Hause zu bleiben, wenn ich nicht gelaunt bin, fortzugehen.

      Johanna. Um meinetwillen?

      Sala. Das sag' ich nicht. Um meinetwillen vielleicht.

      Johanna. O nein, du darfst darauf nicht verzichten. Du würdest es mir nicht verzeihen, daß ich dir das genommen habe.

      Sala. Glaubst du? Lauernd. Und wenn wir beide gingen?

      Johanna. Wie?

      Sala. Wenn du mit mir die Reise wagtest? Nun, es gehört ein bißchen Kourage dazu, natürlich. Du wärst vielleicht nicht die einzige Frau. Die Baronin Golobin geht auch mit, wie ich höre.

      Johanna. Sprichst du im Ernst?

      Sala. Ganz im Ernst. Ich frage dich, ob du die Reise mit mir machen willst . . . als meine Frau natürlich, um auch von diesen äußerlichen Dingen zu reden.

      Johanna. Ich sollte –?

      Sala. Was bewegt dich so sehr?

      Johanna. Mit dir? . . . Mit dir?

      Sala. Mißversteh mich nicht, Johanna. Du sollst deswegen nicht für alle Zeit an mich gebunden sein. Wenn wir wieder zurückkommen, können wir einander Lebwohl sagen – ohne weiteres. Es ist eine ganz einfache Sache. Denn alle deine Träume kann ich dir nicht erfüllen – das weiß ich ganz gut . . . Du brauchst nicht gleich zu erwidern. Stunden wie diese verleiten allzu leicht zu Worten, die am nächsten Tage nicht mehr wahr sind. Ich möchte dich nie ein solches Wort reden hören.

      Johanna hat ihn während dieser Worte angeschaut, als wollte sie seine Worte eintrinken. Nein, ich sage nichts . . . ich sage gar nichts.

      Sala sieht sie lang an. Du wirst darüber nachdenken und wirst mir morgen antworten.

      Johanna. Ja. Sie sieht ihn lang an.

      Sala. Was ist dir?

      Johanna. Nichts. – Auf morgen. Leb' wohl. Er geleitet sie. Sie gebt durch die Gartentür ab.

      Sala kommt zurück und bleibt vor dem Tisch stehen. Als wollt' ich ihr Bild drin suchen . . . Warum war sie so bewegt? . . . Glück? – Nein, das war nicht Glück . . . Warum hat sie mich so angesehen? Warum ist sie erschrocken? In dem Blick lag etwas wie Abschied für ewig. Erschrickt plötzlich. Sollte es so mit mir stehen? . . . Aber woher kann sie's wissen? . . . Dann wissen es andre auch –! Er starrt vor sich hin.

      Er geht langsam die Terrasse hinauf, dann in den Salon, kommt gleich wieder, mit Julian.

      Zweite Szene

       Inhaltsverzeichnis

      Sala und Julian.

      Julian. Und diese Herrlichkeit wollen Sie so bald verlassen?

      Sala. Sie wird sich hoffentlich wiederfinden lassen.

      Julian. Ich wünsch' es für uns beide.

      Sala. Sie sagen das so zweifelnd . . .

      Julian. Nun ja, – ich denke an den merkwürdigen Artikel in der Tagespost.

      Sala. Worüber?

      Julian. Nun, über die Vorgänge am Kaspischen Meer.

      Sala. Ah, haben das die hiesigen Zeitungen auch schon aufgegriffen?

      Julian. СКАЧАТЬ