Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Название: Lederstrumpf

Автор: Джеймс Фенимор Купер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783962813444

isbn:

СКАЧАТЬ bei Hetty Hutter Nichts, was, wie so oft der Fall ist, das Interesse hätte schwächen können, das ihr Zustand erregte. Blödsinnig konnte man sie nicht eigentlich nennen, denn ihr Geist war nur gerade so weit schwach, dass er die meisten jener Züge verlor, welche mit den Eigenschaften der berechnenden Schlauheit zusammenhängen, dagegen seine Aufrichtigkeit und Liebe zur Wahrheit behielt. Es war öfters in Bezug auf dies Mädchen von den Wenigen, die sie gesehen, und welche genugsame Einsicht zum richtigen Unterscheiden besaßen, bemerkt worden, dass ihr Erkennen des Rechten beinahe instinktmäßig und intuitiv schien, während ihr Widerwillen gegen das Unrecht einen so auszeichnenden Zug ihres Gemüts ausmachte, dass sie gleichsam in einer Atmosphäre reiner Sittlichkeit sich bewegte; und diese Eigentümlichkeiten trifft man nicht selten bei schwachsinnig genannten Menschen; gleich als hätte Gott den bösen Geistern gewehrt, in ein so schutzloses Gebiet einzudringen, mit der gnädigen Absicht, einen unmittelbaren Schutz denjenigen angedeihen zu lassen, welche ohne die gewöhnlichen Kräfte und Hilfsmittel der menschlichen Natur geblieben waren. Auch ihre Person war angenehm, da sie ihrer Schwester stark glich, von welcher sie ein gedämpftes und bescheidnes Nachbild zu sein schien. Wenn sie Nichts von Judiths Glanz besaß, so verfehlte doch der ruhige, friedliche, beinahe heilige Ausdruck ihres sanften Gesichts selten, den Betrachter für sie einzunehmen; und Wenige sahen sie länger, ohne eine tiefere und bleibende Teilnahme für das Mädchen zu fühlen. Sie hatte für gewöhnlich keine Farbe, auch war ihr einfacher Geist nicht im Stand, Bilder aufzurufen, die ihre Wange hätten aufleuchten machen; aber sie behauptete eine ihr so angeborne Sittsamkeit, dass sie dadurch beinahe zu der arglosen Reinheit eines für menschliche Schwächen unzugänglichen Gemütes erhoben wurde. Harmlos, unschuldig, ohne Misstrauen sowohl von Natur als vermöge ihrer Lebensweise, hatte die Vorsehung sie dennoch gegen Anfechtungen beschirmt durch eine Art von sittlichem Heiligenschein, den Wind zu sänftigen dem geschornen Lamme, wie das Sprüchwort sagt.

      Ihr seid Hetty Hutter, sagte Wildtöter, in der Art, wie man sich selbst unbewusst eine Frage macht, und zwar mit einer sanften Güte in Ton und Wesen, die ganz geeignet war, ihm das Vertrauen der so Angeredeten zu gewinnen – Hurry Harry hat mir von Euch gesagt, und ich weiß, Ihr müsst das Kind sein.

      Ja, ich bin Hetty Hutter, versetzte das Mädchen mit leiser, süßer Stimme, welche durch die Natur und einige dazugekommene Erziehung vor Gemeinheit des Tons und des Ausdrucks bewahrt geblieben war, ich bin Hetty, der Judith Hutter Schwester und Thomas Hutter’s jüngste Tochter.

      So weiß ich denn Eure Geschichte, denn Hurry Harry plaudert tüchtig und er geht frei heraus mit seinen Reden, wenn er auf andrer Leute Angelegenheiten zu sprechen kommt. Ihr bringt den größten Teil Eures Lebens auf dem See zu, Hetty.

      Ja wohl, Mutter ist tot; Vater ist aus auf’s Fallenstellen, und Judith und ich bleiben zu Hause. Was ist Euer Name?

      Das ist eine Frage, die sich leichter tun als beantworten lässt, junges Weib; in Betracht, dass ich noch so jung bin, und doch schon mehr Namen getragen habe, als manche der größten Häuptlinge in ganz Amerika.

      Aber Ihr habt doch einen Namen? Ihr werft doch nicht einen Namen weg, bevor Ihr auf ehrliche Weise zu einem anderen gekommen?

      Ich hoffe so, Mädchen, ich hoffe so. Meine Namen sind mir natürlich gekommen, und ich denke, derjenige, den ich jetzt trage, wird nicht von langer Dauer sein, denn die Delawaren bestimmen selten den wahren Namen und Titel eines Mannes fest, bis zu der Zeit, wo er Gelegenheit gehabt, sein wahres Wesen im Rat oder auf dem Kriegspfad zu zeigen, was mir noch nie zu Teil geworden ist; angesehen, erstlich, dass ich, nicht als Rothaut geboren, kein recht habe, in ihren Versammlungen zu sitzen, und viel zu niedrig bin, als dass ich von den Vornehmen meiner Farbe sollte um meine Meinung befragt werden; und für’s Zweite, weil dies der erste Krieg ist, der in meine Zeit gefallen, und noch kein Feind weit genug in die Kolonie eingebrochen, der durch einen auch längeren Arm als der meinige zu erreichen gewesen wäre.

      Sagt mir Eure Namen, erwiderte Hetty, ihn arglos anschauend, und vielleicht sage ich Euch dann Euren Charakter.

      Darin liegt einige Wahrheit, ich will es nicht leugnen, obgleich es oft fehl trifft. Die Menschen täuschen sich im Charakter Andrer und geben ihnen häufig Namen, die sie in keiner Weise verdienen. Die Wahrheit hievon könnt Ihr sehen an den Mingo-Namen, die, in ihrer Sprache, dieselben Dinge bezeichnen, wie die Delawaren-Namen – so sagt man mir wenigstens, denn ich weiß Wenig von diesem Stamm, außer durchs Gerücht – und niemand kann sagen, dass sie eine ebenso redliche und gerade Nation sind. Ich lege daher kein sehr großes Gewicht auf Namen.

      Sagt mir alle Eure Namen, wiederholte das Mädchen ernst, denn ihr Gemüt war zu einfältig, um die Dinge von den Namen zu scheiden, die sie tragen, und sie legte einem Namen große Wichtigkeit bei. Ich möchte wissen, was ich von Euch zu denken habe.

      Nun, gewiss; ich habe Nichts dagegen und Ihr sollt sie alle erfahren. Für’s Erste denn, bin ich ein Christ und weiß geboren, wie Ihr, und meine Eltern hatten einen Namen, der sich vom Vater auf den Sohn vererbte, als ein Teil ihrer Gaben und Ausstattung. Mein Vater hieß Bumppo; und ich ward natürlich genannt wie er, und der mir gegebene Name war Nathaniel, oder Natty, wie die meisten Leute ihn abzukürzen beliebten.

      Ja, ja – Natty – und Hetty – unterbrach ihn rasch das Mädchen, und schaute wieder mit einem Lächeln von ihrer Arbeit auf, Ihr seid Natty und ich bin Hetty – obgleich Ihr Bumppo heißt, und ich Hutter. Bumppo ist nicht so hübsch wie Hutter, oder doch?

      Nun, das kommt auf der Leute Geschmack an. Bumppo klingt nicht erhaben, ich geb’ es zu, und doch haben sich Menschen damit durch die Welt geschlagen. Ich lief jedoch nicht sehr lange unter diesem Namen; denn die Delawaren entdeckten bald, oder glaubten zu entdecken, dass ich dem Lügen nicht ergeben war, und sie nannten mich zuerst: ›Geradzunge‹.

      Das ist ein guter Name unterbrach ihn Hetty ernst und in bestimmtem Tone, sagt mir doch nicht, es wohne in den Namen keine Kraft und Tugend!

      Ich sage das nicht, denn vielleicht verdiente ich den Namen, da Lügen bei mir nicht, wie bei Manchen, in Gunst sind. Nach einiger Zeit entdeckten sie, dass ich rasch zu Fuß war, und da nannten sie mich: ›die Taube‹; denn dieser Vogel hat, wie Ihr wisst, eine schnelle Schwinge und fliegt in gerader Richtung.

      Das war ein hübscher Name! rief Hetty: Tauben sind hübsche Vögel.

      Die meisten Dinge, die Gott geschaffen, sind hübsch, in ihrer Art, mein gutes Mädchen, obgleich sie dann von den Menschen entstellt und verkehrt werden, sodass sie ihre Natur wie ihre äußere Erscheinung ändern. Vom Botschafttragen und vom Aufspüren blinder Fährten brachte ich es endlich dahin, den Jägern folgen zu dürfen, da man glaubte, ich sei rascher und sichrer in Auffindung des Wildes als die meisten jungen Burschen, und da nannten sie mich ›Schlappohr‹, weil ich, wie sie sagten, die Spürkraft eines Hundes besäße.

      Der Name ist nicht so hübsch, bemerkte Hetty. Ich hoffe, den behieltet Ihr nicht lange.

      Nicht länger, als bis ich reich genug war, eine Büchse zu kaufen, erwiderte der andere, und sein sonst so gelassenes und ruhiges Wesen verriet doch einigen Stolz, da zeigte sich’s, dass ich einen Wigwam mit Wildpret zu versehen vermochte; und bald bekam ich den Namen ›Wildtöter‹, den ich jetzt noch trage; – ein niedriger Name, nach der Ansicht von Manchen, die mehr Wert in den Skalp eines Mitmenschen setzen, als in das Geweih eines Hirsches.

      Nun, Wildtöter, zu diesen gehöre ich nicht, versetzte Hetty arglos. Judith liebt sich Soldaten und schimmernde Kleider und schöne Federn; aber mir gelten alle die Nichts. Sie sagt, die Offiziere seien vornehm und munter, und führen eine so sanfte Sprache: aber mich machen sie schaudern, denn ihr Beruf ist, ihre Mitmenschen zu töten. Euer Beruf gefällt mir besser; und Euer letzter Name ist ein recht guter; – besser als Natty Bumppo.

      Das ist ganz Eurer Gemütsart gemäß und natürlich, Hetty, und gerade СКАЧАТЬ