Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band. Edgar Wallace
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band - Edgar Wallace страница 78

Название: Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788026872146

isbn:

СКАЧАТЬ ist.«

      »Das wird stimmen. Übrigens ist er Gast bei Oberst Black. Ein ganz liebenswürdiger Mann ist das. Er benahm sich so respektvoll, als ob er der jüngste Anwalt und ich eine hohe Amtsperson bei einem Schwurgericht wäre, und behandelte mich mit solcher Achtung, als ob er erwartete, daß ich ihn für seine große Zuvorkommenheit irgendwie belohne. Ikey war es sehr darum zu tun, daß Black einen guten Eindruck bei mir hinterließ.«

       Inhaltsverzeichnis

      Black sah nun, daß sich das Netz um ihn immer enger schloß. Er wußte nicht, welche geheimnisvollen Einflüsse am Werke waren, aber Tag für Tag hatte er entdecken müssen, daß seine Pläne auf alle mögliche Art und Weise durchkreuzt wurden. Immer neue Hindernisse hatten ihm den Weg versperrt. Er hatte sich daher entschlossen, jetzt eine Schlußabrechnung zu machen.

      Als er zum Rennen ging, wurde er durch die lauten Stimmen der Buchmacher in die Wirklichkeit zurückgerufen. Der ganze Rennplatz war in großer Aufregung.

      Dicht neben ihm rief jemand: »Sieben zu eins! ›Nemesis‹ sieben zu eins!«

      Black verstand genug vom Rennen, um zu wissen, daß mit dem Favoriten etwas nicht in Ordnung war. Kurz darauf traf er einen Buchmacher, den er oberflächlich kannte.

      »Welches Pferd hat Ihrer Meinung nach Chancen?« fragte er.

      »›Timbolino‹«, war die kurze Antwort.

      Er ging weiter und traf Sir Isaac Tramber dicht an der Barriere. Der Baronet sah bleich und aufgeregt aus.

      »Wodurch ist denn Ihr Pferd plötzlich wieder so stark in den Vordergrund gerückt?«

      »Ich habe erneut darauf gesetzt.«

      »Was, Sie haben noch mehr gewettet?«

      »Ja, ich mußte doch etwas tun!« erwiderte Sir Isaac wild. »Wenn ich verliere, dann verliere ich mehr, als ich zahlen kann. Ob die Summe größer oder kleiner ist, darauf kommt es nicht mehr an. Ich habe Ihnen ja schon gesagt, daß ich erledigt bin, wenn das Pferd nicht gewinnt, es sei denn, daß Sie noch etwas für mich tun können. Und Sie helfen mir doch, Black, alter Sportsmann?« fragte er drängend. »Es hat ja doch keinen Zweck, daß wir beide Geheimnisse voreinander haben. Wir müssen doch zusammenhalten.«

      Black sah ihn fest an. Wenn ›Timbolino‹ verlor, hatte er den Mann noch fester in der Hand, und er konnte dann mit noch größerem Vorteil von seinem Namen und seiner gesellschaftlichen Stellung Gebrauch machen.

      »Wenn nur dieser schreckliche Verlond nicht so gemein wäre«, fuhr Sir Isaac fort. »Er hat das Mädchen direkt gegen mich aufgehetzt – sie behandelt mich, als ob ich Luft für sie wäre. Und ich dachte, es wäre alles schon in Ordnung. Ich habe auch nur so hoch gewettet, weil ich hoffte, ihr Geld zu bekommen.«

      »Was ist denn vorgefallen?«

      »Ich traf sie eben hier und hatte eine klare Aussprache mit ihr. Aber sie war einfach eiskalt und wies mich glatt ab. Scheußlich unangenehm!«

      In diesem Augenblick ging eine Bewegung durch die Menge. Über die Köpfe der Leute hinweg sahen sie die bunten Mützen der Jockeis, die zum Start ritten.

      Sir Isaac hatte es sorgfältig vermieden, in die Nähe des Sattelplatzes zu gehen, nachdem er einen Blick auf sein Pferd geworfen hatte. Horace dagegen überwachte bis zum letzten Augenblick persönlich die Behandlung von ›Nemesis‹. Er sah nach, ob die Gurte richtig angezogen waren, kontrollierte das Zaumzeug und gab dem Jockei letzte Instruktionen. Er schaute der Stute noch prüfend nach, als sie weggeführt wurde, und wandte sich dann zu den Tribünen.

      »Einen Augenblick, Gresham«, rief ihn Lord Verlond an, der hinter ihm herkam. »Glauben Sie, daß Ihr Pferd gewinnen wird?«

      »Ja, jetzt bin ich davon überzeugt. Ich habe wirklich Vertrauen.«

      »Glauben Sie auch«, fragte der Lord langsam weiter, »daß ›Timbolino‹ den ersten Platz belegt, wenn ›Nemesis‹ nicht gewinnt?«

      Horace sah ihn verwundert an.

      »Ja, das glaube ich wohl«, erwiderte er dann ruhig.

      Es entstand eine Pause. Lord Verlond fuhr mit der Hand mehrmals wie geistesabwesend über sein glattrasiertes Gesicht.

      »Wenn ich Sie nun bäte, Ihr Pferd zurückzuhalten, so daß es nicht gewinnt?« fragte er scheinbar gleichgültig.

      Gresham wurde plötzlich feuerrot.

      »Sie scherzen, Lord Verlond«, sagte er kalt.

      »Ich scherze nicht, ich spreche zu Ihnen als Ehrenmann und erwarte, daß Sie mein Vertrauen respektieren. Nehmen wir an, ich würde Sie allen Ernstes bitten, ›Nemesis‹ durch Ihren Jockei zurückhalten zu lassen – würden Sie das tun?«

      »Nein, auf gar keinen Fall. Aber ich kann nicht verstehen –«

      »Lassen wir die Frage, ob Sie es verstehen oder nicht, ruhig beiseite.« Lord Verlond verfiel wieder in seinen alten scharfen Ton. »Wenn ich Sie nun bäte und Ihnen als Belohnung dafür die Erfüllung Ihres heißesten Wunsches in Aussicht stellte – würden Sie es dann tun?«

      »Nein, um keinen Preis der Welt«, entgegnete Horace ernst.

      Ein bitteres Lächeln spielte um den Mund des alten Mannes.

      »Ich verstehe.«

      »Aber ich kann nicht begreifen, warum Sie diese Frage an mich gestellt haben.« Horace war bestürzt und verwirrt. »Sie wissen doch sicher –«

      »Ich weiß nur, daß Sie denken, ich wollte Sie veranlassen, Ihr Pferd zurückzuhalten, weil ich auf das andere gesetzt hätte«, sagte der Lord mit einem leichten Lächeln. »Ich möchte Ihnen raten, auf Ihre Redlichkeit nicht so stolz zu sein«, fügte er unhöflich hinzu, obwohl er immer noch lächelte. »Es könnte Ihnen in einigen Tagen leid tun, daß Sie meine Bitte nicht erfüllt haben.«

      »Wenn Sie mir sagen wollten –«, begann Horace.

      Die plötzliche Zumutung des Lords, der bei all seinen Fehlern doch ein echter Sportsmann war, hatte ihn sprachlos gemacht.

      »Ich werde Ihnen nichts sagen – weil ich Ihnen überhaupt nichts zu sagen habe.«

      Horace stieg ihm voraus die Treppe zu den Tribünen hinauf, Er war im Innersten aufgewühlt durch das ungewöhnliche Verhalten des alten Herrn. Er kannte ihn zwar als einen exzentrischen Mann; er wußte auch, daß Verlond in dem Ruf stand, ein schlechter Mensch zu sein, obgleich es keinen Beweis dafür gab. Aber selbst in den Augenblicken, in denen Horace am wenigsten freundlich von dem Lord dachte, wäre ihm nicht im Traum eingefallen, daß dieser alte Schuft – so nannte er ihn jetzt – ihn ernsthaft darum bitten könnte, sein Pferd zurückzuhalten. Es war einfach undenkbar. War Lord Verlond nicht früher Leiter verschiedener großer Rennen gewesen, und besaß er nicht die Mitgliedschaft eines der ersten Rennclubs der Welt?

      Er bahnte sich seinen Weg bis nach oben, wo er Lady Mary erblickte.

      »Du СКАЧАТЬ