Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band. Edgar Wallace
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Название: Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788026872146

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СКАЧАТЬ die Quote auch nur im geringsten änderte. Wo kann man das heute noch machen?«

      »Wir wollen ein wenig Spazierengehen«, sagte Mary. Lord Verlond war so in seine Anklagen gegen den modernen Rennbetrieb vertieft, daß er gar nicht merkte, wie sich die beiden jungen Leute erhoben und fortgingen.

      Sir Isaac sah es wohl und hätte den Redefluß des Lords gern unterbrochen; aber er unterließ es, weil er die schlechte Stimmung und die bissigen Worte des alten Mannes fürchtete.

      *

      »Es ist mir unbegreiflich, daß sich Ihr Onkel mit einem solchen Menschen überhaupt abgeben mag«, sagte Horace.

      Mary lächelte.

      »Ich bin nicht besonders erstaunt darüber, daß er zu ihm hält«, erwiderte sie trocken. »Onkels Geduld mit zweifelhaften Leuten ist sprichwörtlich.«

      »Mir gegenüber ist er nicht sehr zuvorkommend.«

      »Sie haben sich eben in der Gesellschaft noch nicht genügend unbeliebt gemacht«, meinte sie lachend. »Sie müssen sich erst mit allen anderen Menschen überworfen und verfeindet haben, bevor er sie schätzt.«

      »Das ist aber doch nicht meine Art, nicht wahr?«

      Sie wurde ein wenig rot.

      »Nein, ich glaube, nicht«, sagte sie und sah ihn unter halbgeschlossenen Lidern hervor von der Seite an. »Ich bin überzeugt, daß Sie ein sehr netter und liebenswürdiger junger Mann sind. Sie müssen viele gute Freunde haben. Ikey dagegen hat sehr seltsame Bekanntschaften. Er speiste neulich in einem Lokal mit einem ganz unmöglichen Menschen – kennen Sie ihn vielleicht?«

      »Es tut mir leid, ganz unmögliche Menschen kenne ich überhaupt nicht«, entgegnete er prompt.

      »Es war ein gewisser Oberst Black.«

      Er nickte. »Ich habe von ihm gehört.«

      »Wer ist denn das eigentlich?«

      »Ein Oberst.«

      »Von der Armee?«

      »Nicht von der englischen«, erwiderte Horace lächelnd. »In Amerika gibt es viele Höflichkeitstitel, und er ist – nun ja, er ist mit Sir Isaac befreundet …«

      »Daraus kann ich nur entnehmen, daß er keinen besonders guten Charakter haben wird.«

      Er sah sie dankbar an.

      »Ich bin so froh, daß Sie das gesagt haben. Ich fürchtete schon –« Wieder machte er eine Pause.

      »Was fürchteten Sie?«

      Sie hatte den sonst so selbstsicheren Horace Gresham noch nie in solcher Verlegenheit gesehen.

      »Nun ja – ich meine«, fuhr er ein wenig zusammenhanglos fort, »man hört allerhand Gerüchte. Ich weiß, daß er ein häßlicher Mensch ist, und ich weiß, wie gut und lieb Sie sind – Mary, ich liebe Sie mehr als alles andere auf der Welt!«

      Sie wurde blaß, und ihre Hand zitterte. Sie hatte niemals gedacht, daß ihr jemand inmitten einer großen Menschenmenge eine Liebeserklärung machen könne. Die unerwartete Situation machte sie sprachlos und verwirrt. Sie schaute ihn an. Auch er war bleich geworden.

      »Das hätten Sie nicht tun sollen«, sagte sie dann leise, »so am frühen Morgen …«

       Inhaltsverzeichnis

      Oben auf dem Dachboden bearbeitete Frank Fellowe seinen Punchingball und ließ an ihm all seinen Ärger über die Unannehmlichkeiten des Lebens aus.

      Sergeant Gurden machte ihm in jeder Weise das Dasein schwer. Er gab ihm den unangenehmsten Dienst und ermüdende, langweilige Arbeit, auch packte er ihm außergewöhnliche Pflichten auf, wo er nur konnte. Und außerdem hatte sich Frank doch selbst die Aufgabe gestellt, die Tätigkeit Oberst Blacks und seiner Leute zu beobachten. Wenn er gewollt hätte, wäre es ihm ein leichtes gewesen, alle Hemmnisse mit einem Schlag zu beseitigen, aber das war nicht seine Art. Frank wollte unter allen Umständen Blacks Pläne durchkreuzen und zunichte machen. Andere Interessen, die ihn ebensosehr hätten in Anspruch nehmen können, stellte er zurück – wenigstens für eine Weile.

      *

      Die Tochter des Millionärs Sandford, die Frank Fellowe zufällig bei der Verhütung eines Unfalls kennengelernt hatte, traf ihn nach einiger Zeit wieder. Klopfenden Herzens hatte sie der Begegnung entgegengesehen. Als er damals beim Versagen der Bremsen auf den Wagen gesprungen war, hatte sie Dankbarkeit und Bewunderung für ihn gefühlt. Und dieser Eindruck vertiefte sich, als sie mit ihm zusammen im Zoo spazierenging. Sie hatte ihn nämlich zu einem gemeinsamen Zoobesuch eingeladen, weil sie gern genauer wissen wollte, wer eigentlich ihr Retter war.

      Sie hatte gefürchtet, daß sie sehr enttäuscht sein würde. Denn ein stattlicher Polizist in Uniform konnte in Zivilkleidung recht kläglich aussehen. Wer wußte denn, was für einen vulgären Geschmack er vielleicht bei der Wahl seines Anzugs zeigen würde, ganz zu schweigen von Krawatte und Schuhen!

      Sie hatte daher vorsichtshalber beschlossen, nur die entlegensten Wege mit ihm zu gehen. Als ihr nun ein hübscher, tadellos gekleideter Herr entgegentrat, war sie außerordentlich überrascht. Er sah gar nicht wie ein Polizist in Zivil aus.

      Nachdem sie bei zwei Käfigen gewesen waren, übernahm er die Führung und erzählte ihr Dinge über wilde Tiere, von denen sie noch nie etwas gehört hatte. Er machte ihr die feinen Unterschiede zwischen fünf verschiedenen Arten von Luchsen klar und erzählte ihr kleine Anekdoten von der Jagd im Dschungel. Sie hörte ihm atemlos vor Bewunderung zu. Dann führte er sie zu einem ihr bisher ganz unbekannten Gebäude, in dem die kranken Tiere wieder gesund gepflegt wurden.

      Aber es war unmöglich, an einem Tag alles zu besichtigen, und so mußten sie sich immer wieder dort treffen.

      Außerdem ritten sie manchmal in den frühen Morgenstunden miteinander über die Heide von Hampstead. Sie vermutete natürlich, daß er sein Pferd gemietet hätte, obwohl er nicht immer dasselbe Tier ritt.

      »Wie viele Pferde haben Sie eigentlich in Ihrem Stall?« fragte sie eines Tages neckend.

      »Sechs«, sagte er prompt. »Während der Saison reite ich viele Jagden mit –«

      Aber dann hielt er plötzlich inne. Seine Voreiligkeit hatte ihn wieder einmal in böse Verlegenheit gebracht.

      »Aber Sie sind doch Beamter – Polizist?« sagte sie erstaunt. »Ich meine – ach, verzeihen Sie, wenn ich eben unhöflich war.«

      Er wandte sich im Sattel zu ihr.

      »Ich besitze ein kleines Privatvermögen«, erwiderte er und zwinkerte ein wenig mit den Augen. »Ich bin erst seit zwölf Monaten Polizist. Vorher war ich … war ich kein Polizist.«

      Er drückte sich nicht verständlich genug für sie aus; da er aber sehr verlegen zu sein schien, wechselte sie das Gesprächsthema. Im stillen wunderte sie sich freilich über seine Äußerungen, obwohl sie sich sonderbar СКАЧАТЬ