Meine Jobs. Dietmar Wolfgang Pritzlaff
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Название: Meine Jobs

Автор: Dietmar Wolfgang Pritzlaff

Издательство: Bookwire

Жанр: Философия

Серия:

isbn: 9783963761072

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СКАЧАТЬ schon ziemlich genervt haben. Wäre sie nicht an meiner Seite gewesen, ich weiß nicht ob ich noch überhaupt bereit gewesen wäre etwas zu lernen.

      Aber von Anfang an. Mitten im 9ten Schuljahr gab es einen Lehrerwechsel im Fach Englisch. Die gute Englisch-Lehrerin bekam ein Baby und blieb dann zuhause. Eine Frau Schulle übernahm den Unterricht. Das bekam meiner Note überhaupt nicht. Ich schwankte im Englischunterricht immer von Gut bis Befriedigend, also irgendwas zwischen 2 und 3. Ich sprach gerne englisch. Aber dann kam Frau Schulle. Nach meiner ersten Frage: „Ich verstehe das nicht. Könnten Sie bitte nochmals...“, wurde ich prompt unterbrochen. „We talking english, please!!, antwortete Frau Schulle. Ich wieder: „Ich möchte nur wissen...“ Wieder unterbrach mich diese Frau Schulle. „We talking english, please.“ Wollte sie nicht oder hatte sie mich auch beim zweiten Mal nicht verstanden? Ich wollte doch nur… Sie blieb dabei. Ich sollte versuchen alles in English wiederzugeben. Ich versuchte ein drittes Mal sie zu einer deutschen Antwort zu überreden. Aber es kam immer nur der gleiche Satz. Wenn ich so in die Ecke gedrängt werde, mache ich dicht. Alles klar, dicke Frau Schulle, red du nur englisch, wenn Du magst und machte völlig zu. Den Unterricht bekam ich nur noch am Rande mit und ich wollte auch nicht mehr dieser Dicken etwas beweisen. Dann eben nicht, du alte Kröte.

      Ich hatte meine gute Freundin Heike. Sie war es, die mir in Englisch Nachhilfe gab. Sie ließ mich bei Klassenarbeiten abschreiben, so dass ich wenigstens einigermaßen mitkam. Im ersten Halbjahreszeugnis dann der Schock: ein Zensurensprung. Ich war außer mir. Das durfte es so doch gar nicht geben. Ich latschte zu der Dicken und versuchte ein Gespräch. „Du musst dich mehr beteiligen am Unterricht. Du musst dich schon anstrengen.“

      Was wollte die Olle? Wenn Frau Schulle mich im Unterricht auf Englisch was fragte, antwortete ich in Deutsch. Ich dachte, sie kapiert irgendwann, dass ich eine Erklärung auf Deutsch verlangte. Aber sie blieb beim Englischen und ich beim Deutschen.

      Es kam der Tag der Abrechnung, der Elternsprechtag. Ich wollte vor meinen Eltern diese Lehrerin zu dem Zensurensprung zur Rede stellen. Aber was machte die alte Schachtel?

      „Ihr Sohn ist immer so abgelenkt im Unterricht, seit er neben der Heike sitzt. Ich glaube, da ist mehr im Spiel, als wir ahnen.“

      Was sollte das denn, du blöde Kuh? Klar, war da mehr. Ohne Heike hätte ich überhaupt nix mehr in Englisch mitgekriegt. Sie half, wo sie nur konnte. Kleine Spickzettel für Dietmar rübergeschoben und die nächste 4 konnte ich einheimsen. Sonst wäre das noch übler ausgegangen. Ich danke noch heute, für die Hilfe Heike C.!

      Meine Eltern waren sprachlos und wollten mit mir am Abend reden. So verließen wir den Elternsprechtag. Meine Eltern waren völlig überrascht, wie auch ich, von den Ausführungen der Dicken.

      „Wäre es besser euch auseinanderzusetzen?“, fragte tatsächlich meine Mutter. Nein, das war es nicht, wie ich lautstark entgegnete und erzählte, dass mir die Heike sehr hilft. Mit dieser Erklärung ließen sie ab von mir. Und jetzt? Was ist mit dem Zensurensprung? Ich überredete meine Eltern zu einem Termin beim Direktor. Sie willigten ein, der Termin stand an und wir saßen alle bei Direktor Baumann. Ein alter Haudegen der ganz alten Schule. Er ließ sich auf nichts ein. Seine Lehrkräfte hätten sein vollstes Vertrauen und insbesondere Frau Schulle, die so einiges über mich und meine Person erzählt hätte. Er würde nicht in die Zensurengebung eingreifen. Das hatte alles seinen Sinn und bleibt so. Basta! Wenn wir wollten, könnte wir ja noch die Schulaufsichtsbehörde einschalten.

      So ein Dreckschwein. Meine Eltern waren eingeschüchtert. Sie waren auch noch alte Schule gewohnt und Lehrer waren immer ernst zu nehmen und konnten sich nicht täuschen und Direktoren schon gar nicht.

      Zuhause sprach ich nochmals mit meinen Eltern, aber mein Vater hatte die Schnauze voll von Aufregung, Einspruch sagen und weiteren Behördengängen und Erklärungen und und und... Ich sollte bessere Noten schreiben, dann kann die Lehrerin mir auch nichts. Jetzt stand ich alleine da.

      Zu der Frau Schulle hatte ich dann nur noch ein distanziertes Verhältnis. Ich mit ihr, wohlgemerkt. Komischerweise nutzte sie jede Gelegenheit, um mich auf die Palme zu bringen. Sie sollte mich in Ruhe lassen, aber sie kam ständig zu mir und wollte mit mir quatschen. Nach jeder Klassenarbeit bekam keiner Besuch von Frau Schulle, aber ich konnte Wetten darauf abschließen, dass diese Frau Schulle zu mir kam. „Oh, Dietmar, schon wieder nur eine schwache 4.“ Ich hätte ihr in die Fresse schlagen wollen und durfte es nicht. Da wurde mir dann immer wirklich schlecht. Ich hätte kotzen können.

      Kotzen 4:

      Wir bekamen einen neuen Mathe-Lehrer, Herrn Klosse. Er war so in den 30igern, hatte einen schwarzen Vollbart und man musste es ihm lassen, er sah wirklich gut aus. Er war ständig misslaunig und unberechenbar. Er kam an einem schönen Morgen ins Klassenzimmer, sagte nichts, ging gleich an die Tafel und schrieb eine Aufgabe mit Kreide darauf. „So, rechnet jetzt.“ Danach setzte er sich an sein Lehrerpult und las Zeitung.

      Wir hatten ein Mathematikgenie in der Klasse, der Jens. Der sah die Aufgabe und sagte laut: „Das kann so nicht aufgehen.“ Wir sahen alle zu Jens, auch Herr Klosse. Für mich war das unfassbar. Jens hatte noch nichts aufgeschrieben und schon hatte er die Lösung im Kopf? Genial, wie gesagt.

      Herr Klosse meinte Jens sollte erst Mal rechen und dann würden wir weitersehen. Wieder setzte unser Jens an: „Das kann man so nicht rechnen.“

      „Ruhe jetzt und rechnet“, brüllte Herr Klosse völlig genervt und alle Schüler schrieben und rechneten und schrieben und grübelten. Irgendwann reichte es Herrn Klosse und meinte, wir müssten doch alle schon die Lösung haben. Hatten wir aber nicht. Wir rechneten ja noch.

      Jens verdrehte die Augen und zuckte nur mit den Schultern. Herr Klosse stand auf und löste die Aufgabe, übrigens aus dem Bereich der höheren Mathematik, der Algebra, mit allen Zwischenschritten an der Tafel. Er versuchte es zumindest.

      Herr Klosse schrieb und schrieb und wischte schon eine Tafel aus und schrieb gleich darauf weiter und weiter. Selbst bei der dritten ausgewischten Tafel schrieb er und schrieb... Irgendjemand meiner Mitschüler fragte, ob wir das mitschreiben sollten. „Passt auf und lernt“, motzte Herr Klosse nur und schrieb weiter und weiter und hätte Jens nicht irgendwann mal wieder etwas gesagt, würde der arme Herr Klosse heute noch an der Tafel stehen und schreiben und schreiben. 2 Kreidestifte gingen bei der Schreiberei drauf.

      Jens erklärte: „Sie haben innerhalb der Aufgabe in der ersten Zeile einen Dreher.“

      „Das kann ja gar nicht sein. Besserwisser“, schrie Herr Klosse und wollte weiterrechnen.

      „Doch“, meinte Jens. Wir Schüler fanden diese Situation höchst amüsant. Irgendwann kam dann auch mal unser oberschlauer Lehrer darauf die Aufgabenstellung zu überprüfen und siehe da, Jens hatte recht. Wie schon sehr oft. Wir merkten, es brauchte nicht viel, dann würde der arme Herr Klosse vor Wut über sich selbst platzen. Die Schulstunde war noch nicht ganz um und wir hatten gelernt, dass wir immer auf unseren Jens hören sollten, dann hätten wir nicht die schönen freien Seiten in unseren Matheheften mit sinnlosen Aufgaben bekritzelt.

      Herr Klosse schrieb eine weitere Aufgabe an die Tafel. „Diese Aufgabe löst ihr bis zum nächsten Mal. Ist auch eure Hausaufgabe.“ Dann packte er seine Sachen und ging. Einfach so. Die Schulstunde war noch nicht ganz vorbei und der Lehrer war weg. So konnte man es auch machen. Dieser Lehrer und seine Art waren echt zum Kotzen.

      Kotzen 5:

      Wir hatten einen alten – alten – also, den ältesten Lehrer, den wir je hatten und der hieß Herr Gatz. Herr Gatz rauchte immer Zigarre. Wenn ein Schüler was fragte, kam Herr Gatz gerne zu dem Schüler. Kam immer näher bis man seine penetrante Geruchsfahne in die Nase bekam. Man ging СКАЧАТЬ