Dr. Laurin Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Laurin Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Laurin

isbn: 9783959796644

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СКАЧАТЬ Bank ausgesetzt hat, würden eigentlich Frau Geßner zustehen, da sie uns die Koffer übergeben hat.«

      »Sie wird es bestimmt nicht annehmen, damit die Summe, die Lück verbraucht hat, ausgeglichen wird. Sie hat noch ganz strenge Ehrbegriffe, deswegen ist sie manchmal wohl ein bißchen ungerecht gewesen.«

      Kommissar Thal blinzelte ihm zu. »Man erspart sich viele Schwierigkeiten, wenn man sich mit der Schwiegermutter gutsteht.«

      »Keine Bedenken, Chef«, sagte Hubert, um sich dann seinen dienstlichen Obliegenheiten zuzuwenden.

      *

      Charlotte Geßner zeigte, daß sie genauso gütig sein konnte, wie sie bisher eigensinnig gewesen war, und nicht nur ihr Enkel sollte davon profitieren, vor allem auch Emilia, die von ihr umsorgt und umhegt wurde.

      Horst Geßner hatte mit Dr. Laurin gesprochen, konnte aber noch nicht daran glauben, daß Bert Kayser ihn auch wirklich einstellen wollte. Deswegen sagte er Emilia nichts davon, als er sich in den Kayser-Werken vorstellte.

      Ein wenig skeptisch war Bert Kayser allerdings auch, nachdem Leon ihm angedeutet hatte, wen er ihm da offerierte. Aber Bert war auch ein guter Psychologe, worauf auch seine großen Erfolge zurückzuführen waren. Er war vor allem kein Mensch mit unüberwindlichen Vorurteilen. Er sah immer hinter die Fassade, ob nun einer forsch oder schüchtern auftrat. Bei Horst Geßner war das letztere der Fall.

      Bert Kaysers nette Sekretärin Hannelore Mohr sagte allerdings etwas, was von vornherein den Bann brach.

      »Der sieht ja schon aus wie ein richtiger, korrekter Buchhalter«, raunte sie ihrem Chef zu.

      Verkaufen kann er sich bestimmt nicht, dachte Bert Kayser. Aber der erfahrene Industrielle hatte gerade mit diesem Typ Mensch die besten Erfahrungen gemacht, und so verstand er es auch recht schnell, Horst Geßner von seinen Hemmungen zu befreien.

      »Sie sind bilanzsicher?« fragte er nach einer kurzen Einleitung.

      »Ja, gewiß – aber ich muß Ihnen doch wohl erst eine Erklärung geben. Mein Name stand lange Zeit in den Fahndungsbüchern der Polizei«, sagte Horst leise.

      »Ich weiß. Die Sache hat sich ja erledigt. Dr. Laurin hat Sie mir empfohlen. Das genügt mir. Wie sind Ihre Gehaltsforderungen?«

      »Gar nicht… Ich meine, ich kann doch nichts fordern. Ich muß froh sein, wenn Sie mich beschäftigen.«

      »Nun mal nicht gar zu bescheiden. Sie haben doch eine Familie zu ernähren. Schön, fangen wir mit dem Tarif an, bis Sie sich eingearbeitet haben, dann sehen wir weiter. Sie haben vier Wochen Probezeit. Wenn Sie meinen Vorstellungen entsprechen, kann ich Ihnen auch eine betriebseigene Wohnung zur Verfügung stellen.«

      Er gehört zu denen, die man fordern muß, dachte Bert Kayser. Nicht alle sind zum Manager geboren. Doch leider fühlten sich viele, die das Zeug dazu gar nicht hatten, dazu berufen. Ihm waren die anderen schon lieber, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten blieben.

      »Hoffentlich enttäusche ich Sie nicht«, sagte Horst Geßner leise, und auch das paßte zu ihm.

      Das hätte Charlotte Geßner nun doch nicht gedacht, daß ihr Sohn schon sobald eine neue Stellung bekommen würde. Schon morgen konnte er anfangen.

      »Begeistert scheinst du ja nicht zu sein, Mutter«, sagte Horst. »Traust du mir denn gar nichts zu?«

      »Ich hatte mich doch so darauf gefreut, Emilia und den Kleinen bei mir zu haben«, erwiderte sie betrübt.

      »Bis wir eine Wohnung haben, komme ich mit Tobias zu dir«, versprach Emilia. »Damit bist du doch einverstanden, Horst?«

      Es gab ihm einen Stich, aber gleichzeitig war es ihm ein ungeheurer Ansporn. Er wollte auch sagen, daß seine Mutter später, wenn sie dann eine Wohnung hatten, auch zu ihnen kommen könnte, aber damit hielt er sich noch zurück. Er hatte eine ganze Menge gelernt.

      *

      Antonia Kayser stellte fest, daß ihr Mann schon lange nicht mehr

      so pünktlich heimgekommen war und wie gut gelaunt er auch heute war.

      »Es riecht ja sehr verführerisch«, stellte er schnuppernd fest.

      »Es gibt Hasenrücken«, kündigte sie an.

      »Warum kann es nicht immer so sein?« meinte Antonia seufzend. »Es ist himmlisch, wenn das Telefon nicht läutet.«

      »Beschrei es nicht, Liebling.« Er hatte es kaum ausgesprochen, da läutete es.

      »Na, was habe ich gesagt?« Stöhnend erhob er sich, aber Antonia war schneller.

      »Ach, du bist es, Bert«, rief sie erfreut aus. »Ja, Leon ist daheim. Wir sind gerade so schön im Faulenzen und Genießen. – Doch, für dich ist er zu sprechen.«

      Leon ahnte schon, daß es um Horst Geßner ging, aber seine Besorgnis erwies sich als überflüssig. Bert wußte nur Lobendes über ihn zu sagen.

      »Das wäre also auch geschafft«, sagte er zu Antonia. »Geßner macht sich. Bert ist sehr zufrieden mit ihm. Ende gut, alles gut. Übrigens hat sich Blümchen mit Kommissar Thal angefreundet.«

      »Was du nicht sagst!« staunte Antonia.

      »Aber ich wollte noch etwas anderes mit dir besprechen. Berts Anruf hat mich wieder aus dem Konzept gebracht. Mein Gedächtnis ist nicht mehr das beste.«

      »Du Armer«, neckte sie ihn, »die Jahre machen sich halt bemerkbar. Aber wahrscheinlich wolltest du wegen der technischen Assistentin mit mir sprechen.«

      Er lachte leise auf. »Ich sage es ja immer, wenn ich dich nicht hätte. Ja, es sind ein paar Bewerbungen eingegangen. Wo habe ich bloß die Unterlagen gelassen?«

      »Wahrscheinlich im Wagen. Bleib nur sitzen, ich hole sie schon.«

      »Du bist ein Goldschatz«, sagte er zärtlich.

      Als sie wieder hereinkam, hatte er eine Flasche Sekt aus dem Keller geholt.

      »Nanu, was feiern wir denn?« fragte sie staunend.

      »Die zauberhafteste, nachsichtigste und liebevollste Ehefrau, die ein Mann sich wünschen kann. Immer mal muß ich es dir doch sagen, Liebstes.«

      Die Bewerbungen lagen unbeachtet auf dem Tisch. Zwei glückliche Menschen umarmten und küßten sich innig.

      *

      Es vergingen nur ein paar Monate, bis Emilia sich wieder in

      der Prof.-Kayser-Klinik anmeldete, diesmal mit strahlender Miene; und lächelnd verkündete ihr Hanna, daß sie möglicherweise wieder mit Inge Büren in einem Zimmer liegen würde. Vielleicht aber auch mit Irene, die ihr süßes Geheimnis noch ein paar Wochen nur mit ihrem Mann teilen wollte.

      Aber bis es soweit sein würde, erlebte die Prof.-Kayser-Klinik noch so manches an aufregenden Schicksalen.

Was vor zwanzig Jahren geschah

      Dr. Leon Laurin war wieder einmal in Eile. Er hätte an drei verschiedenen СКАЧАТЬ