Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740918071

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СКАЧАТЬ die Umrisse.

      Einsam und verlassen lag die Dorfstraße da. Nur selten schlug der Laut eines Hundes an ihr Ohr.

      Wenn sie den Kopf etwas zur Seite wandte, sah sie die hellen Lichter des Sporthotels.

      Dort unten ging es wieder einmal lebhaft zu. Autos fuhren vor und glitten fast lautlos in das Dunkel zurück. Manchmal verirrten sich auch einzelne Töne der Musik zu Brigitte. Dann packte sie eine leichte Sehnsucht nach der Sonnenseite des Lebens, und sie seufzte.

      Einmal wollte auch sie wieder fröhlich sein, sich ihrer Jugend bewußt werden und nach den Klängen schöner Musik tanzen.

      Sollte das nun wirklich alles vorbei sein?

      Sie ließ sich auf den Stuhl neben dem Fenster sinken, barg das Gesicht in den Händen und weinte bitterlich über das verfehlte Leben.

      *

      »Da sind Sie ja, Sie Ausreißer!«

      Aus der Gruppe der lärmend zurückgekommenen Ausflügler löste sich die schlanke dunkelhaarige Leonore Grunert und schüttelte Rudolf Strantz die Hand. Dabei glitten ihre Augen neugierig über Fred Markhoffs Gestalt. Hm, ein neues Gesicht, und eine gute Erscheinung.

      »Möchten Sie mich nicht bekannt machen?«

      Es sah aus, als zögerte Strantz, doch dann lächelte er verbindlich.

      »Gern! Ein Geschäftsfreund – Herr Markhoff!« Und zu Markhoff gewandt, der wohlgefällig in das schöne, glühende Gesicht der Frau starrte: »Die schönste Frau, die augenblicklich das Hotel in Unruhe bringt: Frau Leonore Grunert!«

      »Sie Schmeichler!« Leonore lachte leise auf.

      »Mit Einschränkung?« warf Fred Markhoff ein. »Es gibt also außerhalb des Hotels für Sie eine noch schönere Frau?«

      Eine heftige Erwiderung lag auf Strantz’ Lippen. Er unterdrückte sie noch rechtzeitig. Es war besser, man ließ die kleinen Entgleisungen Markhoffs unbeachtet.

      »Frau Grunert versteht mich genau. Wir haben uns gelobt, uns immer die Wahrheit zu sagen…«

      »… wenn sie auch manchmal schmerzt«, flüsterte Leonore, nur Strantz verstand. An seiner Seite ging sie der Freitreppe zu.

      Bestürzt sah Strantz sie an, aber sie wich seinem Blick aus.

      »Sie sagen das so – so merkwürdig, Leonore. Als wäre es Ihnen unangenehm.«

      »Unangenehm?« Lässig spielte sie mit ihren Lederhandschuhen, durchschnitt damit die Luft. »O nein! Ich habe mir tatsächlich gewünscht, von Ihnen immer die Wahrheit zu hören. Wie wäre es aber damit, daß ich Ihnen als Schönste erschiene?«

      Jetzt hatte er sie verstanden. Er war ehrlich erschrocken. Sie machte sich Hoffnungen, die er niemals erfüllen konnte.

      »Leonore!« Helle Bestürzung spiegelte sich in seinen Zügen. »Das habe ich weder geahnt – noch gewollt!«

      »Ach, reden wir nicht mehr davon!« Sie wandte ihm schnell den Kopf zu, sah ihm voll in die Augen und lachte dann unnatürlich hart. »Es war natürlich Unsinn von mir, ich habe es wirklich nicht so gemeint.«

      Sie reichte ihm die Hand, die er nur zögernd ergriff. In ihren dunklen Augen standen Tränen. Rasch bückte er sich und drückte einen Kuß auf ihre Hand.

      Hastig riß sie sich los, eilte davon und murmelte noch etwas wie: »Beim Abendessen!«

      Nachdenklich sah er ihr nach. Da tauchte Markhoff neben ihm auf.

      »Ein schönes, rassiges Weib«, hörte er ihn bewundernd sagen. »Sie haben verteufeltes Glück bei Frauen, Strantz.«

      Der leichtsinnige Ton Markhoffs tat dem Mann in diesem Augenblick geradezu weh.

      »Ja«, sagte er kurz, »eine sehr schöne Frau – aber nichts für ein Spiel.«

      Das klang wie eine versteckte Warnung, und Markhoff brannte sich verlegen eine Zigarette an.

      Schon in Markhoffs Äußerung fürchtete Strantz eine Gefahr für Leonore. Sie wäre ihm wirklich zu schade für diesen Mann.

      Beim Abendessen saß Leonore Grunert zwischen ihm und Markhoff. Vergeblich suchte er in ihren dunklen Augen nach Schmerz und Trauer. Hatte sie sich vielleicht nur einen Augenblick gehenlassen, oder hatte er sich getäuscht, als er meinte, Tränen in ihren Augen gesehen zu haben?

      Sie scherzte und lachte auffällig viel mit Markhoff, während sie ihn, Strantz, nur hin und wieder in ein Gespräch verwickelte.

      Es störte ihn nicht. Er kannte keine Eifersucht. Er sah in Markhoff lediglich den Mann, der bedenkenlos nahm, was sich ihm bot, und in Leonore die Frau, die zu schade war für solch ein gewissenloses Spiel.

      Später wurde getanzt. Sonst hatte Leonore Grunert plaudernd mit Strantz zusammengesessen, heute ließ sie keinen Tanz mit Markhoff aus. Ihr Gesicht glühte, ihre Augen schimmerten.

      Strantz war ärgerlich auf sich selbst, daß er der Sache so viel Bedeutung schenkte. Schließlich war er ja nicht für Leonore Grunert verantwortlich.

      Gerade als sie an seinem Tisch vorübertanzte und ihr dunkles Lachen zu ihm drang, stand er schroff auf und trat hinaus in den Abend.

      Ganz unbeabsichtigt entfernte er sich immer weiter vom Hotel, wanderte unter einem unwirklich schönen Sternenhimmel Brigittes Pen-

      sion zu.

      Erst unter ihrem Fenster fand er sich in die Wirklichkeit zurück. Aber nirgends war ein Lichtschein zu sehen. Aber da.

      Strantz lauschte angespannt. Das war doch ein Weinen, ein Schluchzen, wie man es zuweilen von Kindern hört.

      Brigitte! War das Brigitte? War sie in Not? War sie gar krank geworden?

      Ratlos sah er sich um. Unmöglich, sich jetzt Zutritt zu ihr zu verschaffen. Aber die Gewißheit, daß Brigitte litt, legte sich schwer auf sein Herz.

      Er wußte nicht, wie lange er so im Dunkeln gestanden hatte. Erst als das Fenster mit leisem Klirren geschlossen wurde, machte er kehrt und ging den Weg zurück.

      Ohne wieder die Gesellschaftsräume zu betreten, suchte er sein Zimmer auf.

      Der Gedanke an Brigitte ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.

      *

      Als ein neuer, strahlend schöner Tag zum Fenster hereingrüßte, war auch die Verzweiflung von Brigitte gewichen.

      Wie war das nur auf einmal über sie gekommen? Genügte ihr das Kind nicht mehr? Erfüllte es nicht restlos ihr Dasein? Wie aber hätte sonst die Sehnsucht so sehr die Oberhand über sie gewinnen können?

      Vielleicht war es besser, sie mied Rudolf Strantz. Er nahm zu sehr Besitz von ihrem Denken, das doch ausschließlich ihrem Kind zu gehören hatte.

      Doch gleich darauf rief eine Stimme in ihrem Herzen: Nein! Auch du hast Anspruch auf Glück, du bist ja noch so jung!

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