Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Название: Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Im Sonnenwinkel Staffel

isbn: 9783740914325

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СКАЧАТЬ Sie das Ihre dazu bei, diesen väterlichen Mr Ride aufzutreiben. Aber alle Schwierigkeiten, die er uns bereitet, haben Sie zu verantworten! Halten Sie sich zur Verfügung.«

      Nun stand Dorrit Maxwell da, und sie wusste nicht, was sie tun sollte.

      Er war mit dem Kind verschwunden, das stand fest. Und sie war sicher, dass Jacky freiwillig und sehr gern mit ihm gegangen war.

      Es mochte eine Kurzschlusshandlung gewesen sein, aber sie war überzeugt, dass er dabei nur das Wohl des Kindes im Auge hatte.

      Das rührende Bild, das die beiden geboten hatten, ging ihr nicht aus dem Sinn, und sie überlegte krampfartig, was sie von den Gesprächen, die die beiden führten, aufgefangen hatte.

      Von einer Granny hatte er gesprochen, von seinen erwachsenen Kindern, von Erlenried und Erlenhof … War es so, oder hatte es anders geheißen? In ihrem Kopf überstürzten sich die Gedanken. Doch, so hatte es geheißen.

      Ich muss etwas unternehmen, dachte sie. Er darf keine Schwierigkeiten bekommen.

      *

      Jacky sagte nichts und fragte nichts. In ihr Gesichtchen war die Farbe zurückgekehrt.

      Sie machte sich keine Gedanken über die Schwierigkeiten, die durch Daddys plötzlichen Entschluss heraufbeschworen werden konnten. Sie war bei ihm, und das genügte ihr.

      Eine Stunde waren sie schon gefahren, als der Chauffeur brummig sagte, dass er nun wohl doch mal die Karte zurate ziehen müsse.

      Das taten sie dann auch gemeinsam. Hohenborn war schneller gefunden, als Eric Ride angenommen hatte. Erlenried war auf der Karte nicht zu finden.

      »Es ist eine neue Siedlung«, erklärte Eric Ride.

      Er war in fatalistischer Stimmung. Auf seine alten Tage wurde er nun noch zum Kidnapper.

      Ach was, dachte er, niemand kann mich in solchen Verdacht bringen. Wenn diese Großmutter kein Verantwortungsgefühl besitzt, kann man das Kind dafür nicht bestrafen.

      Was hätten sie denn schon mit Jacky gemacht? In so ein Heim gesteckt, wo sie unter vielen unterschiedlichen Kindern einsam gewesen wäre.

      »Was wird Granny sagen?«, fragte sie leise.

      Ja, darauf war er auch gespannt. Und Freddy und Tracy dazu! Man würde ihn vielleicht für verrückt halten, und irgendwie war es ja wohl auch verrückt, was er tat, aber er war bereit, es zu verantworten.

      »Nun, das werden wir bald sehen, Jacky«, brummte er. »Mach dir nur keine Gedanken.«

      Über ihre Großmutter verlor sie jedoch kein Wort. Ihren Bimbo im Arm, hielt sie mit aller Anstrengung die Augen offen, aber dann fielen sie ihr doch zu.

      *

      »Heute müsste Daddy aber kommen«, stellte Tracy beim Frühstück fest. »Typisch für ihn, dass er uns den Ankunftstermin nicht mitteilt. Wie kommt er überhaupt nach Erlenried?«

      »Es soll Taxis geben«, meinte Mary-Ann Ride unbekümmert. »Eric reist schließlich nicht zum ersten Mal, mein Kind, und ein Hinterwäldler ist er auch nicht. Vielleicht hat er unterwegs eine hübsche junge Dame aufgegabelt, von der er sich so rasch nicht trennen will.«

      »Wie du von deinem Sohn sprichst, Granny!«, äußerte Tracy missbilligend.

      »Ich mache mir keine Illusionen, und ein bisschen Vergnügen ist ihm doch wohl zu gönnen. Schließlich ist er kein Tattergreis. Titus Grossmann war älter als er, als Evi zur Welt kam. Ach richtig, fast hätte ich es vergessen. Ich habe etwas zu erledigen.«

      »Was denn?«, fragte Tracy neugierig.

      »Das erfährst du, wenn ich Erfolg hatte«, erwiderte Mary-Ann Ride in ihrem bestimmten Ton, der weitere Fragen von vornherein ausschloss.

      »Und wenn Daddy inzwischen kommt?«, bemerkte Tracy.

      »Dann wird er eben mal ein paar Minuten auf seine Mutter warten«, kam die rasche Antwort. »Ich werde Sandra fragen, ob sie mir ihren Wagen leiht.«

      Mary-Ann Ride schreckte vor nichts zurück. Sie getraute sich auch, einen fremden Wagen zu chauffieren. Und zehn Minuten später war sie schon unterwegs.

      Sie scheute sich auch nicht, bis vor das Haus von Titus Grossmann zu fahren. Eva wurde schreckensbleich, als sie ausstieg.

      Mary-Ann Ride bedeutete ihr, wieder ins Haus zu gehen und besser nicht in Erscheinung zu treten.

      »Käti!«, rief Mary-Ann laut.

      Die alte Frau kam angewankt. Ihre Augen waren blind von Tränen. Herzlich wurde sie von Mary-Ann Ride in die Arme genommen.

      »Gute Käti!«, murmelte sie.

      »Fünfzig Jahre mussten vergehen, dass wir uns wiedersehen.«

      »Ich kann es nicht fassen, ich kann’s nicht fassen!«, stammelte Käti.

      »Was soll das?«, dröhnte Titus Grossmanns Stimme durch die Diele.

      Über Kätis Schulter hinweg fasste Mary-Ann ihn ins Auge.

      »Wir feiern Wiedersehen. Das wird doch wohl gestattet sein. Aber wir werden noch Zeit dafür haben. Nun zu dir, Titus Grossmann!«

      Er war nicht so leicht aus der Fassung zu bringen, doch diesmal war er sprachlos.

      Aus zusammengekniffenen Augen starrte er die hübsche alte Dame an.

      »Annemarie von Rieding«, sagte er mit schwerer Stimme.

      Sie hob den feinen Kopf.

      »Ich habe mit dir zu sprechen, Titus!«, erklärte sie entschlossen.

      »Ich wüsste nicht …«, begann er, aber sie fiel ihm ins Wort.

      »Ich weiß es dafür umso besser!«

      Sie kannte dieses Haus. Es war ihr, als schrumpften die Jahre zusammen, und jener Tag stand vor ihren Augen, als sie es zum letzten Mal betreten hatte. Damals, als Milena starb …

      *

      »Die Vergangenheit wird lebendig, Titus«, murmelte sie.

      »Sie ist begraben und vergessen«, erwiderte er hart.

      »Es hat nicht den Anschein«, stellte sie fest. »Freddy und Evi sind Gegenwart, aber das willst du nicht zur Kenntnis nehmen.«

      »Das ist allein meine Sache!«, knurrte er.

      »Nein, das ist nicht deine Sache! Wir wollen nicht streiten. Wir wollten vernünftig miteinander reden. Was Albrecht Milena angetan hat …«

      »Schweig!«, fiel er ihr heftig ins Wort. »Ich habe dich nicht hergebeten! Ich will davon nichts hören!«

      »Aber ich bin gekommen, weil jetzt du etwas zerstören willst. Es geht um dein Kind und um meinen Enkel. Sie lieben sich.«

      Er lachte blechern СКАЧАТЬ