Название: Ein Gericht für Diebe
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Ein Thron für Schwestern
isbn: 9781640293083
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Kate zog eine Augenbraue hoch. „Ist irgendwas davon möglich?“
Sie sah Siobhan die Schultern zucken. “Das macht nichts. Du hast die Stärke aus dem Brunnen in dir. Du wirst schneller und stärker, deine Sinne werden schärfer. Du wirst Dinge sehen, die die meisten Menschen nicht sehen können. Kombiniert mit deinen eigenen Talenten, wirst du Respekt einflößend sein. Ich werde dir zeigen, wie man im Kampf oder aus dem Schatten zuschlägt. Das wird dich unsterblich machen.”
Kate hatte immer stark sein wollen, aber dennoch merkte sie, wie ihr das ein wenig Angst machte. Siobhan hatte ihr bereits gesagt, dass es einen Preis für all das geben würde und je schöner es schien, umso großer fürchtete sie, würde der Preis sein. Sie dachte wieder daran, was sie geträumt hatte und sie hoffte, dass es eine Warnung war.
“Ich habe etwas gesehen”, sagte Kate. “Ich habe es geträumt, aber es hat sich nicht wie ein Traum angefühlt.”
“Wie hat es sich angefühlt?”, fragte Siobhan.
Kate wollte gerade sagen, dass sie es nicht wusste, aber sie erwischte Siobhans Miene und überlegte es sich anders. “Es fühlte sich wie die Wahrheit an. Ich hoffe nicht. In meinen Träumen wurde Ashton dem Erdboden niedergemacht. Es hat gebrannt und die Menschen wurden geschlachtet.”
Sie erwartete halb, dass Siobhan sie auslachte, dafür, dass sie das erwähnte oder vielleicht hoffte sie darauf. Stattdessen sah Siobhan nachdenklich aus und nickte.
“Ich hätte das erwarten sollen”, sagte die Frau. “Die Dinge bewegen sich schneller als ich dachte, aber Zeit ist etwas, an der selbst ich nichts machen kann. Naja, nicht auf Dauer.”
“Wissen Sie, was passiert?”, fragte Kate.
Sie bekam ein Lächeln, das sie nicht deuten konnte. “Sagen wir mal, dass ich Handlungen erwartet habe”, antworte Siobhan. “Es gibt Dinge, die ich vorweg genommen habe und Dinge die in kurzer Zeit getan werden müssen.”
“Und Sie werden mir nicht sagen, was los ist oder?”, fragte Kate. Sie versuchte den Frust aus ihrer Stimme zu halten, indem sie sich auf alles konzentrierte, was sie erhalten hatte. Sie war jetzt schneller und stärker, sollte es also noch was ausmachen, dass sie nichts wusste? Es machte etwas aus.
“Du lernst bereits”, antwortete Siobhan. “Ich wusste, ich habe keinen Fehler gemacht, als ich dich zum Lehrling gewählt habe.”
Indem sie sie gewählt hat? Kate war diejenigen gewesen, die den Brunnen gesucht hatte, nicht einmal, sondern zwei Mal. Sie war diejenige gewesen, die nach Macht gefragt und diejenige, die sich entschieden hatte, Siobhans Bedingungen zu akzeptieren. Sie würde nicht zulassen, dass die andere Frau sie davon überzeugte, dass es anders herum gewesen war.
“Ich bin hier hergekommen”, sagte Kate. “Ich habe mir das ausgesucht.”
Siobhan zuckte mit den Achseln. “Ja hast du. Und jetzt ist es Zeit, dass du beginnst zu lernen.”
Kate sah sich um. Das war keine Bücherei, wie die in der Stadt. Es war kein Trainingsfeld mit Fechtlehrern wie das, auf dem Wills Regiment sie erniedrigt hatte. Was konnte sie lernen, hier in der freien Wildnis?
Dennoch machte sie sich bereit, stand vor Siobhan und wartete. “Ich bin bereit. Was muss ich tun?”
Siobhan lehnte ihren Kopf auf eine Seite. “Warte.”
Sie ging zu der Stelle, wo ein kleines Feuer in einer Grube gelegt worden war. Siobhan warf eine Flamme hinein, ohne dabei den Feuerstein und Stahl zu bemühen und flüsterte dann, als Rauch aufstieg Worte, die Kate nicht verstehen konnte.
Der Rauch begann sich zu drehen und krümmen, bildete sich in Formen während Siobhan es auf eine Art dirigierte, wie vielleicht ein Dirigent Musiker dirigierte. Der Rauch verschmolz in eine Form, die kaum menschlich war, und brannte schließlich weg, um etwas zu hinterlassen, das wie ein Krieger von vor langer Zeit aussah. Er stand mit einem Schwert da, das sehr scharf aussah.
So scharf, dass Kate nicht einmal Zeit hatte zu reagieren, als er es durch ihr Herz stach.
KAPITEL DREI
Sie ließen Sophia über Nacht an Ort und Stelle baumeln, nur gehalten von den Seilen, die sie um den Bestrafungspfosten gebunden hatten. Die Unbeweglichkeit dabei war fast genauso schlimm wie ihr wunder Rücken, ihre Gliedmaßen brannten vom Mangel der Bewegung. Sie konnte nichts tun, um den Schmerz, den die Schläge hinterlassen hatten zu erleichtern oder gegen die Scham darüber, hier im Regen stehen gelassen worden zu sein, als eine Art Warnung für die anderen.
Sophia hasste sie, mit der Art des Hasses, für den sie Kate immer ausgeschimpft hatte, weil sie ihm zu nah war. Sie wollte zusehen, wie sie starben und der Wunsch danach, war ebenfalls eine Art Schmerz, denn es gab keine Gelegenheit, dass Sophia jemals in der Lage wäre, dies Wirklichkeit zu machen. Sie konnte sich nicht einmal selbst befreien.
Sie konnte auch nicht schlafen. Der Schmerz und die unbequeme Position waren der Grund dafür. Das nächste an das Sophia kam, war ein halb träumendes Delirium, die Vergangenheit vermischte sich mit der Gegenwart, während der Regen weiterhin von ihrem Haar auf ihr Gesicht platschte.
Sie träumte von der Grausamkeit, die sie in Ashton gesehen hatte und nicht nur in der lebenden Hölle des Waisenhauses. Die Straßen waren schon fast so schlimm mit ihren Jägern und ihrem gefühllosen Mangel an Fürsorge denjenigen gegenüber, die auf ihr landeten. Sogar in dem Palast hatte es für jede freundliche Seele, eine weitere wie Milady d’Angelica gegeben, die es genoss in der Position, die sie hatte, gemein zu anderen zu sein. Sie dachte an eine Welt, die voll mit Kriegen und menschlicher Grausamkeit war, sie fragte sich, wie sich die Welt in so einen herzlosen Ort verwandeln konnte.
Sophia versuchte an angenehmere Dinge zu denken, aber das war nicht so einfach. Sie begann an Sebastian zu denken, aber es tat zu sehr weh. Die Dinge schienen so perfekt zwischen ihnen gewesen zu sein und dann, als er herausgefunden hatte, wer sie war … war alles so schnell zusammengefallen, dass Sophias Herz sich wie Asche anfühlte. Er hatte nicht einmal versucht, sich seiner Mutter zu widersetzen oder mit Sophia zusammenzubleiben. Er hatte sie einfach weggeschickt.
Sophia dachte stattdessen wieder an Kate und die Gedanken an sie, brachten das Bedürfnis noch einmal nach Hilfe zu schreien. Sie schickte einen weiteren Ruf in das erste Glimmern des Morgendlichtes, aber dennoch, es kam nichts. Noch schlimmer, die Erinnerungen an ihre Schwester brachten hauptsächlich Erinnerungen an die schweren Zeiten im Waisenhaus zurück oder an andere frühere Dinge.
Sophia dachte an das Feuer. Der Angriff. Sie war so jung gewesen, als das passierte, sodass sie sich kaum daran erinnerte. Sie konnte sich an die Gesichter ihrer Eltern erinnern, aber nicht wie sie geklungen hatten, außer den paar Anweisungen zu rennen. Sie konnte sich daran erinnern, wie sie fliehen musste, aber sie konnte nur die schwächsten Ausschnitte der Zeit davor zusammensuchen. Es gab ein hölzernes Schaukelpferd, ein großes Haus, wo es einfach gewesen war, sich darin zu verlieren, eine Nanny….
Sophia konnte nicht mehr als das aus ihrer Erinnerung hervorkramen. Das Haus der Herrenlosen hatte es fast vollständig mit einer Miasma aus Schmerz bedeckt, sodass es schwer war über die Schläge und Schleifscheiben, die erzwungene Unterwürfigkeit und die Angst, die daraus kam, hinauszudenken, und dabei zu wissen, was alles dazu führte.
Dasselbe würde jetzt СКАЧАТЬ