Festmahl der Drachen . Морган Райс
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СКАЧАТЬ aufwerfen. Und trotz allem verspürte er Eifersucht gegenüber diesem Ritter. Und war gekränkt darüber, wie sie ihm seine mangelnde Männlichkeit unter die Nase rieb. Er wollte Rache üben. An ihnen beiden.

      „Das kannst du nicht haben“, schnappte er. „Du bist an mich gebunden. Du steckst für immer fest als meine Ehefrau. Ich werde dich nie gehen lassen. Und sollte ich diesem Ritter je begegnen, mit dem du mich betrügst, werde ich ihn foltern und hinrichten lassen.“

      Helena fauchte ihn an.

      „Ich bin nicht deine Ehefrau! Du bist nicht mein Ehemann. Du bist kein Mann. Unsere Verbindung ist unheilig. Das war sie von dem Tag an, an dem sie geknüpft wurde. Es war eine arrangierte Partnerschaft für Machtzwecke. Die ganze Sache ekelt mich an—hat sie schon immer. Und es hat meine einzige Möglichkeit ruiniert, wirklich verheiratet zu sein.“

      Sie keuchte vor aufsteigender Wut.

      „Du wirst mir diese Scheidung geben, oder ich werde vor dem gesamten Königreich enthüllen, was für eine Art Mann du wirklich bist. Du entscheidest.“

      Mit diesen Worten drehte ihm Helena den Rücken und marschierte durch den Raum und zur offen Tür hinaus, die sie einfach hinter sich offen stehen ließ.

      Gareth stand alleine in dem steinernen Gemach, lauschte dem Echo ihrer Schritte und spürte einen kalten Schauer durch seinen Körper ziehen, den er nicht abschütteln konnte. Gab es noch irgendetwas Handfestes, an das er sich halten konnte?

      Während Gareth bebend dastand und die offene Tür anstarrte, kam zu seiner Überraschung eine weitere Gestalt durch sie herein. Er hatte kaum Zeit gehabt, seine Unterhaltung mit Helena zu verdauen, alle ihre Drohungen zu verarbeiten, als ein allzu vertrautes Gesicht hereinspazierte. Firth. Der übliche Sprung in seinem Schritt fehlte, als er zaghaft ins Zimmer trat, mit einem schuldbewussten Ausdruck auf dem Gesicht.

      „Gareth?“, fragte er mit unsicherer Stimme.

      Firth starrte ihn mit weiten Augen an, und Gareth konnte sehen, wie schlecht er sich fühlte. Er sollte sich auch schlecht fühlen, dachte Gareth. Immerhin war es Firth gewesen, der es ihm in den Kopf gesetzt hatte, das Schwert zu ziehen; der ihn schlussendlich davon überzeugt hatte; der ihn glauben gemacht hatte, dass er mehr war, als er war. Ohne Firths Einflüsterungen, wer weiß? Vielleicht hätte Gareth nie versucht, es zu ziehen.

      Gareth wandte sich ihm brodelnd zu. In Firth hatte er endlich etwas gefunden, an dem er seine gesamte Wut auslassen konnte. Immerhin war Firth derjenige gewesen, der seinen Vater getötet hatte. Es war Firth, dieser dämliche Stalljunge, der ihn überhaupt in dieses ganze Schlamassel gebracht hatte. Nun war er nichts als ein weiterer gescheiterter Nachfolger in der MacGil-Linie.

      „Ich hasse dich“, brodelte Gareth. „Was habe ich jetzt von deinen Versprechungen? Was habe ich von deinem Vertrauen, dass ich das Schwert ziehen kann?“

      Firth schluckte und blickte nervös drein. Er war sprachlos. Es war deutlich, dass er nichts zu sagen hatte.

      „Es tut mir leid, mein Herr“, sagte er. „Ich habe mich geirrt.“

      „Du hast dich in vielen Dingen geirrt“, schnappte Gareth.

      In der Tat, je mehr Gareth darüber nachdachte, umso klarer wurde ihm, wie sehr sich Firth geirrt hatte. Tatsächlich, wenn Firth nicht gewesen wäre, wäre sein Vater heute noch am Leben—und Gareth würde nicht in diesem Schlamassel stecken. Das Gewicht des Königtums würde nicht auf seinem Haupt lasten, all diese Dinge würden nicht so schieflaufen. Gareth sehnte sich nach einfacheren Tagen, als er nicht König war; als sein Vater noch lebte. Er verspürte ein plötzliches Verlangen, dass alles wieder so wäre, wie es früher war. Aber das konnte er nicht. Und Firth war an allem schuld.

      „Was tust du hier?“, drängte Gareth.

      Firth räusperte sich, sichtlich nervös.

      „Ich hörte...Gerüchte...Getuschel unter den Dienern. Mir ist zu Ohren gekommen, dass dein Bruder und deine Schwester Fragen stellen. Sie wurden im Dienstbotenquartier gesichtet. Wo sie den Abfluss nach der Mordwaffe durchsuchten. Dem Dolch, mit dem ich deinen Vater erstochen habe.“

      Gareths Körper wurde bei diesen Worten eiskalt. Er war vor Schock und Furcht erstarrt. Konnte dieser Tag noch schlimmer werden?

      Er räusperte sich.

      „Und was haben sie gefunden?“, fragte er mit trockener Kehle, aus der er die Worte kaum herausbrachte.

      Firth schüttelte den Kopf.

      „Das weiß ich nicht, mein Herr. Ich weiß nur, dass sie etwas verdächtig finden.“

      Gareth verspürte einen neu aufwallenden Hass auf Firth, von einer Kraft, die er nicht für möglich gehalten hatte. Wenn er nicht so ein Tollpatsch wäre, wenn er die Waffe ordentlich entsorgt hätte, wäre er jetzt nicht in dieser Lage. Firth hatte ihm eine Schwachstelle hinterlassen.

      „Ich werde dies nur einmal sagen“, sagte Gareth, näherte sich Firth, bis sie Gesicht an Gesicht standen, und warf ihm den härtesten Blick zu, den er aufbringen konnte. „Ich will dein Gesicht nie wieder sehen. Verstehst du mich? Verlasse meine Gegenwart und komm nie wieder zurück. Ich werde dir einen Posten weit weg von hier zuweisen. Und wenn du je wieder einen Fuß in diese Burg setzt, versichere ich dir, ich werde dich verhaften lassen.

      UND JETZT RAUS!“, kreischte Gareth.

      Mit Tränen in den Augen rannte Firth aus dem Zimmer. Seine Schritte hallten ihm lange nach, als er durch den Korridor davonlief.

      Gareths Gedanken trieben zurück zum Schwert, zu seinem misslungenen Versuch. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er ein großes Unglück für sich selbst in Bewegung gesetzt hatte. Er fühlte sich, als hätte er sich gerade selbst eine Klippe hinuntergestoßen und würde von diesem Zeitpunkt an nur seinen Fall vor Augen haben.

      Er stand wie mit dem Stein verwurzelt in der dröhnenden Stille der Gemächer seines Vaters, bebend, und fragte sich, was um alles in der Welt er da angezettelt hatte. Noch nie hatte er sich so allein gefühlt, so von Selbstzweifeln geplagt.

      Fühlte sich so das Königsein an?

      *

      Gareth rannte die steinerne Wendeltreppe hinauf, ein Geschoss nach dem anderen, und eilte auf die äußerste Brüstung der Burg hinauf. Er brauchte Frischluft. Er brauchte Zeit und Platz zum Nachdenken. Er brauchte einen Blickpunkt über sein Königreich, eine Möglichkeit, seinen Hof zu sehen, sein Volk, und sich daran zu erinnern, dass all das ihm gehörte. Und dass, trotz all der alptraumhaften Ereignisse des Tages, er immer noch König war.

      Gareth hatte seine Bediensteten fortgeschickt und war alleine hochgelaufen, eine Treppe nach der anderen, schwer keuchend. Er hielt an einem Treppenabsatz an, beugte sich vornüber und schöpfte Luft. Tränen rannen seine Wangen hinunter. Er sah immerzu das Gesicht seines Vaters, das ihm an jeder Ecke vorwurfsvoll entgegenblickte.

      „Ich hasse dich!“, schrie er in die Leere.

      Er hätte schwören können, dass er zur Antwort spöttisches Gelächter hören konnte. Das Gelächter seines Vaters.

      Gareth musste von hier weg. Er rannte weiter, so schnell er konnte, bis er endlich oben angekommen war. Er platzte durch die Tür, und die СКАЧАТЬ