Der Eid Der Brüder . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Der Eid Der Brüder - Морган Райс страница 15

СКАЧАТЬ weil ihr an Ehre und Mut glaubt“, sagte Godfrey. „Ihr seid mir in die Stadt gefolgt, und in dem Moment, in dem ihr es getan habt, sind wir Brüder geworden. Brüder in Tapferkeit. Und Brüder lassen einander nicht im Stich.“

      Die anderen gingen schweigend weiter, und Godfrey war von sich selbst überrascht. Er verstand diesen Teil von sich selbst nicht ganz, der von Zeit zu Zeit auftauchte. Sprach da sein Vater durch ihn? Oder war er es selbst?

      Sie bogen um eine Ecke und die Stadt lag vor ihnen ausgebreitete. Godfrey war wieder einmal von ihrer Schönheit überwältigt. Alles glänzte, die Straßen waren goldverziert, durchwoben von Kanälen, überall war Licht, das vom Gold reflektiert wurde und ihn blendete. Die Straßen waren voller Leute, und Godfrey nahm erstaunt die Massen in sich auf. Mehr als einmal stieß ihm jemand gegen die Schulter, und er achtete darauf, seinen Kopf gesenkt zu halten, damit die Empire-Krieger ihn nicht bemerkten.

      Krieger in den unterschiedlichsten Rüstungen marschierten in alle Richtungen, genauso wie Adlige des Empire und Bürger, große Männer mit der leicht erkennbaren gelben Haut und den kleinen Hörnern, viele mit Ständen, an denen sie ihre Waren feilboten. Godfrey sah zum ersten Mal auch ein paar Frauen der Empire-Rasse. Sie waren so groß wie die Männer und genauso breitschultrig, doch ihre Hörner waren länger, spitzer, und sie glänzten azurblau. Sie sahen noch wilder aus, als die Männer. Godfrey wünschte sich keinen Kampf mit einer von ihnen.

      „Vielleicht können wir die Frauen ja einmal kosten, wenn wir schon hier sind“, sagte Akorth und rülpste.

      „Ich denke, sie würden nur zu gerne deinen Hals durchschneiden“, sagte Fulton.

      Akorth zuckte mit den Schultern.

      „Vielleicht würden sie beides tun“, sagte er. „Zumindest würde ich als glücklicher Mann sterben.“

      Als die Massen dichter wurden und sie sich immer weiter durch die Straßen der Stadt schoben, zwang sich ein schwitzender Godfrey mit vor Angst zitternden Händen, stark zu bleiben und an all die anderen zu denken, die im Dorf geblieben waren, und seine Schwester, die ihre Hilfe brauchten. Er dachte an die Massen, die ihnen gegenüberstanden. Wenn er diese Mission erfolgreich zu Ende bringen konnte, konnte er ihnen vielleicht wirklich helfen. Es war nicht der mutige, ruhmreiche Weg seiner Krieger-Brüder; doch es war sein Weg, und der einzige, den er kannte.

      Als sie um eine Ecke bogen, blickte Godfrey auf und sah in der Ferne genau das, wonach er Ausschau gehalten hatte – ein Gruppe von Männern, die aus einem Gebäude getaumelt kam und miteinander rang, umgeben von einer Menge, die sie anfeuerte. Sie schlugen aufeinander ein und stolperten herum: Betrunkene. Betrunkene waren überall auf der Welt gleich. Eine Bruderschaft von Narren. Er sah ein kleines schwarzes Banner, das über dem Gebäude wehte, und er wusste sofort, was es war.

      „Da!“, sagte Godfrey, als ob er Mekka gefunden hätte. „Das ist das, was wir suchen.“

      „Die sauberste Taverne, die ich je gesehen habe“, sagte Akorth.

      Godfrey bemerkte die elegante Fassade, und stimmte ihm zu.

      Merek zuckte mit den Schultern.

      „Alle Tavernen sind gleich, wenn du erst einmal drin bist. Die Leute werde hier genauso betrunken und dumm sein wie an jedem anderen Ort auch.“

      „Ganz nach meinem Geschmack“, sagte Fulton und leckte sich die Lippen. Er konnte das Bier schon schmecken.

      „Und wie sollen wir dahin kommen?“, fragte Ario.

      Godfrey blickte in Richtung der Taverne und sah, was Ario meinte: die Straße endete an einem Kanal.

      Godfrey beobachtete, wie ein kleines goldenes Boot mit zwei Empire-Männern an Bord zu ihren Füssen anlegte, und sah zu, wie sie heraussprangen, es mit einem Seil an einen Pfosten banden, und es dort ließen, während sie weitergingen. Godfrey sah die Rüstung des einen und nahm an, dass sie Offiziere waren, und sich um ihr Boot keine Sorgen machen mussten. Sie wussten, dass niemand so dumm sein würde, ihr Boot zu stehlen.

      Godfrey und Merek tauschten im selben Augenblick einen wissenden Blick aus.

      Merek trat vor, zog seinen Dolch heraus und schnitt das Dicke seil durch, und einer nach dem anderen stiegen sie in das kleine goldene Boot, das dabei gehörig ins Schwanken geriet. Godfrey lehnte sich zurück und stieß das Boot mit seinem Stiefel vom Dock ab.

      Sie glitten schaukelnd in die Mitte der Wasserstraße, und Merek nahm das lange Ruder und steuerte damit das Boot.

      „Das ist Wahnsinn“, sagte Ario, und sah den Offizieren nach. „Sie könnten zurückkommen.“

      Godfrey blickte nach vorn und nickte.

      „Dann sollten wir schneller rudern.“

      KAPITEL NEUN

      Volusia stand mitten in der endlosen Wüste, deren grüner Boden hart wie Stein, ausgetrocknet und gerissen war, und starrte geradeaus die Entourage aus Dansk an. Sie stand stolz vor einem Dutzend ihrer engsten Berater und stand zwei Dutzend Empire-Männern gegenüber – groß, breitschultrig, mit leuchtend gelber Hautfarbe, den glitzernden roten Augen und den zwei kleinen Hörnern. Der einzige erkennbare Unterschied der Leute von Dansk war, dass ihre Hörner aus der Seite ihrer Köpfe wuchsen und nicht oberhalb ihrer Ohren.

      Volusia blickte über ihre Schultern hinweg und sah am Horizont die Stadt Dansk. Groß und imposant erhob sie sich dreißig Meter in den Himmel. Ihre Mauern waren so grün wie die Wüste, und waren entweder aus Stein oder Ziegeln erbaut – sie konnte nicht genau erkennen, was es war. Die Stadt war perfekt kreisrund mit Zinnen auf den Mauern, und dazwischen waren alle drei Meter Krieger postiert, die Ausschau in alle Richtungen hielten. Die Stadt sah uneinnehmbar aus.

      Dansk lang im Süden von Maltolis, auf halbem Weg zwischen der Stadt des verrückten Prinzen und der südlichen Hauptstadt. Und es war ein Bollwerk, ein wichtiger Knotenpunkt. Volusia hatte viele Male von ihrer Mutter darüber gehört, doch war nie selbst dort gewesen. Sie hatte immer gesagt, dass niemand das Empire übernehmen konnte, ohne Dansk einzunehmen.

      Volusia sah den Anführer der Männer an, der mit den anderen Gesandten vor ihr Stand, und selbstgefällig auf sie herabblickte. Er sah anders als die anderen aus. Eine Aura des Selbstvertrauens umgab ihn, er hatte viele Narben im Gesicht und zwei Zöpfe, die von seinem Kopf bis zu seinen Hüften reichten.

      Sie standen sich eine ganze Weile schweigend gegenüber, jeder wartete darauf, dass der andere sprach, außer dem Heulen des Windes war alles still.

      Schließlich musste er des Wartens müde geworden sein und er sprach.

      „Du möchtest also unsere Stadt betreten?“, fragte er sie. „Du und deine Männer?“

      Volusia starrte ihn stolz, selbstbewusst und ausdruckslos an.

      „Ich möchte die Stadt nicht betreten“, sagte sie, „Ich möchte sie einnehmen. Ich bin gekommen, um die Bedingungen eurer Kapitulation zu besprechen.“

      Er starrte sie ein paar Sekunden lang ausdruckslos an, als ob er versuchte, ihre Worte zu verstehen, dann riss er schließlich überrascht seine Augen auf. Er warf den Kopf in den Nacken und lachte laut. Volusia wurde rot.

      „Wir?“, sagte er. „Kapitulieren?“

      Er schrie vor Lachen, als hätte sie einen Witz gemach. Volusia starrte ihn ruhig an, und sie bemerkte, dass die Krieger hinter ihm nicht lachten – sie lächelten nicht einmal.

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