Himmel Der Zauber . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Himmel Der Zauber - Морган Райс страница 12

СКАЧАТЬ ich über meinen Bruder weiß“, sagte Reece, „dann ist es, dass er ein Überlebenskünstler ist. Er kommt aus allem heraus. Er ist nicht tot. Ich verspreche dir, Godfrey sitzt mit Sicherheit gerade irgendwo in einer Taverne und betrinkt sich.“

      Illepra musste lachen und wischte die Tränen fort.

      „Ich hoffe es“, sagte sie. „Und diesmal wäre ich ihm nicht einmal böse.“

      Sie gingen still weiter durch die Einöde, und jeder von ihnen hing seinen Gedanken nach. Bilder des Canyons blitzten in Reeces Geist auf; er konnte sie nicht unterdrücken. Er dachte an die verzweifelte Situation zurück, in der sie gewesen waren, und war Selese so dankbar; wenn sie nicht in genau jenem Augenblick aufgetaucht wäre, dann wären sie jetzt wahrscheinlich schon tot.

      Reece griff nach Seleses Hand und lächelte sie an. Hand in Hand gingen sie weiter.

      Ihre Liebe und Zuneigung berührten in tief, ihre Bereitschaft, das ganze Land zu durchqueren, um ihn zu retten. Er war so voller Liebe zu ihr und konnte kaum abwarten, bis sie alleine waren und er es ihr zeigen konnte. Er hatte beschlossen und war sich sicher, dass er für immer mit ihr zusammen sein wollte. Er fühlte sich ihr so sehr in Treue verbunden wie nie jemand anderem vor ihr. Er schwor sich, dass er um ihre Hand anhalten würde, sobald sie einen Augenblick alleine waren. Er würde ihr den Ring geben, den er von seiner Mutter mit der Ermahnung erhalten hatte, ihn der Liebe seines Lebens zu geben, wenn er sie gefunden hatte.

      „Ich kann nicht glauben, dass du den Ring für mich durchquert hast“, sagte Reece zu ihr.

      Sie lächelte.

      „Es war gar nicht so weit“, antwortete sie.

      „Nicht wie?“, fragte er. „Es ist gefährliche ein so vom Krieg gebeuteltes Land zu durchqueren. Ich stehe tief in deiner Schuld. Tiefer als Worte auszudrücken vermögen.“

      „Du schuldest mir nichts. Ich bin einfach nur froh, dass du am Leben bist!“

      „Wir alle stehen in deiner Schuld“, mischte sich Elden ein. „Du hast uns alle gerettet. Sonst wären wir auf ewig dort unten gefangen.“

      „Wo wir gerade von Schulden sprechen. Ich muss mit dir reden“, sagte Krog und hinkte an Reeces Seite. Nachdem Illepra sein Bein geschient und ihm etwas gegen die Schmerzen gegeben hatte konnte er zumindest alleine laufen, wenn auch ein wenig steif.

      „Du hast mich dort unten mehr als einmal gerettet“, fuhr Krog fort. „Ziemlich dumm von dir, wenn du mich fragst. Doch du hast es trotzdem getan. Bilde dir aber bloß nicht ein, dass ich dir irgendetwas schuldig bin.“

      Reece schüttelte den Kopf. Krogs unverblümte Schroffheit verblüffte ihn immer wieder.

      „Mir ist nicht ganz klar ob du versuchst mich zu beleidigen oder dich bei mir zu bedanken“, sagte Reece.

      „So bin ich eben“, sagte Krog. „Ich werde von nun an deinen Rücken stärken. Nicht weil ich dich mag, sondern weil ich mich dazu berufen fühle.“

      Reece schüttelte den Kopf, Krog machte ihn sprachlos.

      „Mach dir keine Sorgen“, sagte er. „Ich kann dich auch nicht leiden.“

      Sie liefen weiter, entspannt, froh am Leben und vor allem auf ihrer Seite des Canyon zu sein. Alle außer Conven, der still in einiger Entfernung vor den anderen herlief. Er hatte sich in sich selbst zurückgezogen, nachdem sein Zwillingsbruder im Empire getötet worden war. Nichts schien ihn von seiner Trauer ablenken zu können.

      Reece dachte daran, wie Conven sich im Canyon immer und immer wieder scheinbar furchtlos in die Gefahr gestürzt hatte und mehr als einmal sein Leben riskiert hatte, um die andere zu retten. Er machte sich Sorgen um ihn. Reece sah ihn nicht gerne so einsam und verloren in seiner Depression.

      Reece holte zu ihm auf.

      „Du hast da hinten ganz fantastisch gekämpft.“, sagte Reece.

      Conven zuckte mit den Schulten und senkte den Blick.

      Während Reece still neben ihm herlief zermarterte sich den Kopf darüber, was er sagen konnte

      „Bist du froh, wieder zu Hause zu sein?“, fragte Reece. „Frei zu sein?“

      Conven drehte sich um und sah ihn mit leerem Blick an.

      „Ich bin nicht zu Hause und ich bin auch nicht frei. Mein Bruder ist tot und ich habe kein Recht, ohne ihn weiterzuleben.“

      Reece fuhr es bei seinen Worten eiskalt über den Rücken. Conven war überwältigt von Trauer. Seine Augen waren leer, er wirkte mehr tot als lebendig. Reece erinnerte sich daran wie er früher gewesen war: voller Lebensfreude und Optimismus. Er konnte sehen, dass seine Trauer noch immer tief saß, und befürchtete, dass sie ihn vielleicht nie wieder loslassen würde. Reece fragte sich, was aus Conven werden würde und hatte dabei ein schrecklich ungutes Gefühl.

      Sie gingen immer weiter und die Stunden verstrichen. Sie erreichten ein weiteres Schlachtfeld, das dicht an dicht mit Leichen übersät war. Illepra, Selese und die anderen verteilten sich und sahen jedem einzelnen gefallenen Krieger ins Gesicht, immer in der Hoffnung, dass es nicht Godfrey war.

      „Ich sehe eine ganze Menge mehr MacGils auf diesem Feld“, sagte Illepra. „Und hier waren die Drachen nicht. Vielleicht ist Godfrey ja hier.“

      Reece sah sich um, sah tausende von gefallenen Kriegern und fragte sich ob sie ihn je finden würden selbst wenn er hier war. Er sah in die Gesichter der Toten auf dem Feld, einige kannte er, hatte selbst sogar einmal an ihrer Seite gekämpft, andere waren ihm Fremd. Reece staunte über die Zerstörung, die wie eine Plage über seine Heimat hereingebrochen war und hoffte, dass endlich bald alles vorbei sein würde. Er hatte mehr als genug Schlachten, Kämpfe und tote Kameraden gesehen. Er wollte endlich Frieden, damit die Menschen heilen und mit dem Wiederaufbau beginnen konnten.

      „HIER!“, schrie Indra aufgeregt. Sie stand über einem Körper und starrte auf ihn herab.

      Illepra fuhr herum und rannte zu ihr hinüber. Sie kniete neben dem Körper und Tränen rannen ihr über das Gesicht. Reece kam hinzu und keuchte – es war Godfrey.

      Godfrey lag mit geschlossenen Augen da. Er war unrasiert und blass, seine Hände waren blau von der Kälte – er sah aus, als wäre er tot.

      Illepra schüttelte ihn immer wieder, doch er reagierte nicht.

      „Godfrey! Bitte! Wach auf! Ich bin es, Illepra! GODFREY!“

      Sie schüttelte ihn wieder und wieder doch es geschah nichts. Panisch drehte sie sich zu den anderen um und suchte mit den Augen etwas an ihren Gürteln.

      „Dein Weinschlauch!“, forderte sie O’Connor auf.

      O’Connor zog ihn hastig von seinem Gürtel und gab ihn Illepra.

      Sie nahm ihn und spritzte etwas Wein auf seine Lippen. Dann hob sie seinen Kopf, öffnete seinen Mund und träufelte ihm etwas auf die Zunge.

      Plötzlich leckte sich Godfrey die Lippen und schluckte.

      Er hustete, setzte sich auf, griff mit noch immer geschlossenen Augen nach dem Sack und trank durstig. Langsam öffnete er seine Augen und wischte seinen Mund mit dem Handrücken ab, dann sah er sich ein wenig desorientiert um und rülpste.

      Illepra quietschte vor Freude СКАЧАТЬ