Название: Kreaturen des Todes - 1. Band
Автор: Walter Brendel
Издательство: Bookwire
isbn: 9783966511315
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Irgendwann macht der Flüchtige einen Fehler, aber die Wartezeit zieht sich hin. Acht lange Jahre vergehen ohne ein Lebenszeichen von Antoine Cionini. Am 1. Dezember 2004 gibt es plötzlich einen Alarm im Polizeicomputer. Einer von vielen an diesem Nachmittag, aber dieser bringt den Fall Cionini wieder in Gang. Der Alarm kam von der Krankenkasse. Antoine Cionini hatte einen Antrag auf Kostenübernahme gestellt. Nach acht Jahren ohne ein Lebenszeichen war die Spur plötzlich wieder brandheiß.
Die überraschten Ermittler überprüfen sofort die Information. Die Sozialversicherung-nummer von Antoine Cionini wurde für einen Antrag auf HIV–Behandlung verwendet. Ein Antrag auf Kombinationstherapie. Das konnte nur der Gesuchte sein. Also raste die Polizei los. Der Mann lebte in einer kleinen Wohnung. Doch die Beamten der Sondereinheit hatten Schwierigkeiten ihn zu finden. Der einzige Antoine in diesem Haus war Antoine Canovas.
Das konnte der Gesuchte sein, er hatte schließlich in den Hotels auch schon falsche Namen benutzt. Also beschlossen die Polizisten, vorsichtig an die Sache heranzugehen. Eine kleine Einheit blieb vor dem Haus postiert. Sie beobachteten den Ein- und Ausgang der Bewohner dieses Hauses. Nach einigen Stunden erregt ein Mann ihre Aufmerksamkeit. Sie entdeckten einen Typ, mit einer Kapuze. Der müde und geschwächt aussah. Sie überprüften die Fotos, die sie von Antoine Cionini hatten und sagten sich, dass ist er. Er hatte keinen Selbstmord begangen, war nicht im Ausland, sondern hatte es schafft unter anderen Namen sein Leben zu führen und das auch noch ganz in der Nähe.
Der Hauptverdächtigte im Mordfall Anne-Marie Allaix ist gefunden. Die Polizisten zögern nicht. Um Fehler zu meiden, beließen sie, den Mann in seiner Wohnung zu verhaften. Ein paar Stunden betreten die Kriminalisten das Wohnhaus. Das Haus war keine Festung, Antoine Cionini saß in der Falle. Nach acht Jahren Flucht leistet er keinen Wiederstand.
In der Wohnung entdeckten die Ermittler eine herumstehende Kiste und darin einen wichtigen Gegenstand. Sie fanden eine 357-Magnum, öffneten die Trommel und darin waren sechs leere Patronen. Cionini sagte, mit denen habe er seine Ex-Frau getötet. Die Ermittler können es nicht fassen. Antoine Cionini hat nicht nur die Mordwaffe acht Jahre lang behalten, sondern gesteht auch den Mord.
Er wird sofort ins Gefängnis gebracht. Die Polizei und die Familie des Opfers sind erleichtert. Eine unglaubliche Geschichte. Wenn jemand ein Buch darüber schreibt, werden alle denken, das sei nur ausgedacht. Am nächsten Morgen legt Antoine Cionini in Marseille ein Geständnis ab. Er gestand alles sofort. Bei der Schilderung seines Verbrechens wirkte er sehr zufrieden mit sich selbst.
Das Motiv hat nichts mit Eifersucht zu tun, der Mann beschuldigt Anne-Marie Allaix, ihm ruiniert zu haben. Der Grund war schlicht und ergreifend Geld. Die Scheidung hatte ihm finanziell ruiniert. Das war das Hauptmotiv. Er sagte, er habe beschlossen sie zu töten und man solle mal die schlimmen Dinge berücksichtigen, die sie ihm angetan hat. Sie hatte Geld genommen, was ihr nicht zustand.
Cionini hat keine Gewissensbisse. Der Mord an seiner Ex-Frau war sorgfältig geplant. Was die achtjährige Flucht angeht, so erklärt er mit einer gewissen Genugtuung, wie er es geschafft hat, die Behörden so lange zu überlisten. Er lebte unter den Namen Canovas und hatte verschiedene Jobs. Zuerst freundete er sich mit einer älteren Person an, die ihm bei sich wohnen ließ. Dann nahm er ein Psychiater-Ehepaar für sich ein. Er konnte gut reden und sich verstellen. Deshalb hatte niemand die ganzen Jahre auch nur den geringsten Verdacht geschöpft.
Nach dieser Aussage interessierte den Richter eine Frage. Warum hat Antoine Cionini nie die ärztliche Versorgung unter seinen richtigen Namen beantragt und sich damit verraten? Das Geld wurde knapp. Ein Leben auf der Flucht ist teuer. Er hatte keine Arbeit, keine Geld mehr und seine Krankheit schränkten ihm sehr ein.
Plötzlich sah er nach acht Jahren keinen anderen Ausweg mehr und da er jetzt in einem anderen Verwaltungsbezirk wohnte, beschloss er, alles auf eine Karte zu setzen. Sein Fehler bringt Antoine Cionini direkt vor das Schwurgericht. Am 6. Mai 2006 wird er zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt und geht sofort in Berufung.
Ein Jahr später, vor dem Berufungsgericht ist Antoine Cionini kaum wieder zu erkennen. Seine Krankheit hat ihm schwer gezeichnet. Er saß im Rollstuhl und war extrem gealtert. Er war damals in den 60zigern, sah aber aus wie 80. Er hat seine HIV-Medikamente abgesetzt und sagt, dass er sterben will. Sein juristischer Todesstoß kommt, als seine Frau Iveline als Zeugin der Anklage aufgerufen wird. Sie beschrieb die Beziehung mit ihm und das war, als ob man Anne-Marie Allaix zuhörte.
Er war mit einer neuen Frau verheiratet, aber den Missbrauch, den er ausübte war der Gleiche. Die gleiche Manipulation und Unterdrückung. Ivelines Aussage hat schwere Konsequenzen. Cionini erhält eine höhere Strafe als in der ersten Instanz. 22 Jahre. Der Fall scheint abgeschlossen. Doch Cionini hat bereits einen neuen Plan.
Juli 2008. Cionini vegetiert in seiner Zelle dahin und verweigert seine Medikamente. Irgendwann ist er so geschwächt, dass Ärzte und Richter alarmiert werden. Er war schwach, aß nichts mehr und hatte stark abgenommen, stand kurz vor dem Tod. Deshalb setzte die Strafvollzugskammer seine Gefängnisstrafe aus. Es ist nun mal keine menschenwürdiger Tod, im Gefängnis zu sterben, ganz gleich, welche Verbrechen man begangen hat. Entweder man stirbt im Krankenhaus, was leider bei vielen Menschen der Fall ist. Im besten Fall kann man zu Hause sterben, anstatt in einer Zelle.
Nach vier Jahren Haft ist Cionini wieder frei, steht kurz vor dem Tod. Er findet Unterschlupf bei einem Freund in einem kleinen Dorf. Als er ankommt, wiegt er nur noch 50 Kilo. Dort wohnte er etwa vier Monate. Sein Zustand verbesserte sich, er aß wieder und nahm seine Medikamente.
Nach drei Jahren beschließen die Richter, dass Cionini gesund genug sei, um den Rest seiner Gefängnisstrafe zu verbüßen. Vor der Haftweinweißung wird ein medizinisches Gutachten angefordert. Es gab keinerlei Probleme, Cionini kam in die Praxis von Dr. Benslima, die Untersuchung verlief gut. Es gab nichts, was gegen eine neue Hafteinweisung gesprochen hätte. Aufhebung der Strafaussetzung aus gesundheitlichen Gründen lautete der Extrakt des Gutachtens.
Aber Cionini will auf keinen Fall ins Gefängnis zurück. Er versuchte mit seiner Krankheit und seinen Alter Mitleid zu erregen. Man sagte ihm, er müsse ins Gefängnis zurück. Im Entlassungsbericht stand schwarz auf weiß, dass er im Falle einer Besserung seiner Gesundheit die Reststrafe verbüßen muss.
2. April 2011. Antoine Cionini muss zurück ins Gefängnis. Aber er weigert sich. Als die Polizei ihm zum Haftantritt abholen will, stellen sie fest, dass der Mann geflohen ist. Er hatte alle seine Möbel verkauft, Geld zurückgelegt und sich auf eine längere Flucht vorbereitet. Die Ermittler nehmen sofort die Verfolgung auf. Sie wissen wie gefährlich Antoine Cionini ist und er bleibt seinen Ruf treu.
Marseille, am 5. April 2011. Beim Verlassen seines Büros wird ein Anwalt brutal angegriffen, mit Fäusten, Füßen und Tränengas. Der Anwalt erkennt seinen Angreifer. Er ist ein ehemaliger Klient von ihm. Es stellt sich heraus, dass dieser Anwalt der Scheidungsanwalt seiner ersten Ehe war. Cionini war wütend auf den Anwalt wegen seiner finanziellen Verluste.
Alle Einsatzkräfte der Region sind alarmiert. Antoine Cionini muss gefasst werden, bevor eine weitere Person verletzt oder tötet. Am nächsten Tag erhält die Polizei einen Notruf. In einem kleinen Dorf wurde eine Frau brutal zusammengeschlagen. Das Opfer ist Iveliene, die zweite Ex-Frau von Antoine Cionini. Sie hat Schläge auf dem Kopf bekommen, ist bewusstlos, aber am Leben. Er warf ihr vor, ihm hintergangen und vor Gericht eine Falschaussage gemacht zu haben.
Die Polizei ist in höchster Alarmbereitschaft. Antoine Cionini hinterlässt bei seiner Flucht eine Blutspur. Die Polizisten СКАЧАТЬ