So viele Killer: Vier Kriminalromane. Alfred Bekker
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Название: So viele Killer: Vier Kriminalromane

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Extra Spannung

isbn: 9783742792952

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СКАЧАТЬ isch Ihnen offerieren eine Flasche Haut-Brion 1953?“, fragte Francois.

      „Güteklasse sieben und entsprechend teuer, wie?“, grinste Taggart.

      Der Oberkellner grinste zurück. „Ein Monsieur Taggart nischt fragt nach die Preis, wenn er kann 'aben Haut-Brion 1953!“

      „Da haben Sie allerdings recht!“ —

      „Wer soll das bezahlen?“, fragte Hulbert entsetzt, als sich Francois entfernt hatte.

      „Dreimal dürfen Sie raten!“, schmunzelte der Inspector, aber sein Adlatus war mit den Gedanken schon wieder woanders. „Zwischen Balham und Merton hat er uns verloren“, meinte er nachdenklich.

      „Wer ...?“

      „Der Sportwagen, der sich hinter Southwark an uns gehängt hat. Könnte ein Turner gewesen sein.“

      „So? Ich habe nichts davon bemerkt.“

      „Na ja — bei Ihrem Tempo!“, beschloss der Sergeant missbilligend das Thema ab.

      *

      Das Gala-Diner — Hulbert nannte es freilich eine fulminante Feinschmecker-Orgie — dauerte bis kurz nach zehn. Der Sergeant gab begeistert zu, dass er nie zuvor derart wundervoll gespeist habe. Taggart beglich die Rechnung und erhob sich. „Kommen Sie, wollen jetzt in aller Ruhe und ganz langsam nach Hause fahren!“

      Als die beiden C.I.D.-Beamten ins Freie traten, spürten sie, dass es inzwischen empfindlich kühl geworden war. Aus Sheerness-Edge wehte eine mehr als steife Brise und trieb bizarre Wolkenfetzen nach Westen. Zuallermeist war der zunehmende Mond verdeckt. Außer dem Knirschen des Kieses unter den Schuhsohlen und dem Raunen des Windes in den Wipfeln der Alleebäume war kaum ein Geräusch zu vernehmen.

      „Unheimlich hier!“, seufzte Hulbert. „Man könnte meinen, die Geisterstunde sei heute um einhundertzwanzig Minuten vorverlegt ...“

      „Abergläubisch?“, fragte Taggart erstaunt.

      „Mein Vater war Schotte, Sir“, bekannte der Sergeant schlicht.

      „Gehen wir“, scherzte Taggart, „damit uns die Geister nicht doch noch einholen!“

      Sie schlenderten zum Parkplatz hinüber, wo immer noch zwei Reihen wartender Wagen seltsam konturenlos hintereinanderstanden. Der Sergeant zog seinen Vorgesetzten am Ärmel zurück.

      „Da — ein Schatten bei Ihrem Wagen!“, flüsterte er.

      Zwei Augenpaare versuchten die Dunkelheit zu durchdringen.

      „Ich sehe nichts“, meinte Taggart nach einer ganzen Weile, „gehen wir weiter.“

      Die nächsten Ereignisse spielten sich schneller ab, als der Inspector gedanklich verkraften konnte. Er sah einen zuckenden Blitz neben der linken Tür des Cisitalia, hörte ein gedämpftes Plopp ... — und dann versetzte ihm ein übermächtiger Riese einen Boxhieb gegen die Brust, der ihn mit unwiderstehlicher Gewalt umwarf. Das Letzte, was er bewusst spürte, war ein stechender Schmerz im Schädel und — fast im selben Moment — eine süße, beglückende Lähmung.

      *

      Taggart hörte sich selbst sagen:

      „Vermutlich — hat — jemand — mit — meiner — Figur — sämtliche — Treppenstufen — des — Eiffelturms — nass — gewischt! — Von ... oben ... bis ... unten ...!“

      „Heavens, Doktor, er hat sie wieder alle beisammen!“

      Die Stimme kennst du doch?, rätselte Taggart. Richtig, Christopher Hulbert. Goddam, ich liege lang! Seit wann stehen im Silver Mirror Betten für die Gäste ...?

      In seinem Schädel hatte sich ein Bienenschwarm unerlaubt eingenistet, und seine linke Brustseite war eine einzige schmerzende Wunde. Die Luft im Raum roch nach Jodoform, Äther und Desinfektionsmitteln.

      „Ich bin im Krankenhaus!“, schlussfolgerte er messerscharf und versuchte sich aufzurichten, sank aber mit einem Wehlaut wieder zurück.

      „Im Chelsea Hospital“, sagte eine fremde Stimme. „Ich bin Doktor Glyth.“

      „Aha! Sind lebenswichtige Teile kaputt?“

      „Nein — obwohl Sie von Rechts wegen ins Leichenhaus gehören. Danken Sie Gott auf den Knien, dass Sie mit einem blauen Auge davongekommen sind!“

      „Das will ich tun!“, versprach Taggart, sehr ernst geworden. Jetzt endlich sank der Nebelschleier von seinen Augen und er erkannte Hulbert. „Da sind Sie ja, Chris. Man hat auf mich geschossen, nicht?“

      „Sicher, Sir“, murmelte der Sergeant bewegt, „die Kugel hat sie genau in Herzhöhe getroffen. Wie wenn Sie etwas geahnt gehabt hätten, hatten Sie beim Verlassen des Lokals Ihr Zigarettenetui in die Brusttasche anstatt in die Seitentasche gesteckt. Deshalb hat Sie das Geschoss nicht getötet, sondern sich am Etui plattgedrückt. Die Wucht warf Sie um, Sie schlugen mit dem Kopf auf einen Stein auf, und damit war der Film gerissen.“

      „Mensch, so ein Glück! Ich muss wirklich Gott danken! — Hm, wenn mich die Auftreffwucht umgeworfen hat, muss das Geschoss wenigstens Kaliber siebenfünfundsechzig gewesen sein ...“

      „Viel ist nicht davon übrig geblieben, Sir, aber doch genug, um zu erkennen, dass es eine Neun-Millimeter-Patrone war.“

      „Neun Millimeter kurz?“

      „Mhm! Neun Millimeter Parabellum. — Ihr Schutzengel hat sich wirklich hart anstrengen müssen, Sir!“

      „Scheint mir auch so! — Well, wie ging das Spiel weiter, nachdem ich das Bewusstsein verloren hatte?“

      Hulbert zog eine Grimasse. „Der Lump hat auf mich noch zwei Schuss abgegeben und mich um ein Haar verfehlt. Zum Glück kam ein Wagen der Außenring-Streife vorbei, und Mister X bekam kalte Füße. Weg war er. Wie verzaubert. Ich tippe auf den Mann im Turner.“

      „... was uns gar nicht weiterhelfen wird.“ Taggart seufzte.

      „Chris!“

      „Sir?“

      „Ab heute Dienst mit Schusswaffe!“ (Britische Polizeibeamte tragen auch im Dienst Schusswaffen nur auf spezielle Anordnung, die auf den Einzelfall beschränkt ist, bei sich.)

      „Aye, aye, Sir!“

      „Uhrzeit?“

      „Zwo Uhr siebenundzwanzig, Sir.“

      „Fahren Sie nach Hause. Sorgen Sie vorher dafür, dass mein Wagen ...“

      „Den Cisitalia habe ich hier, Sir!“

      „Sie lassen auch nichts anbrennen!“

      „Ungern!“

      „Okay; nehmen Sie den Cisitalia und fahren Sie am Morgen mit ihm zum Dienst. Ich bin gegen acht Uhr dreißig beim Yard.“

      „Oho“, СКАЧАТЬ