Название: JENSEITSGEDANKEN
Автор: John W. Dorsch
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783847615842
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Dies bedeutet nichts anderes, als das der Schritt vom Tier zum Menschen durch die „Erkenntnis“ eines höheren - geistigen - Wesens erfolgt ist.
Zwar fallen die Sorgen um die Kinder, die Nahrung und die Angst vor Fressfeinden auch schon in den tierischen Lebensbereich, aber das Bewusstsein über diese Dinge wird erst - zusammen mit der Ahnung von irgendwelchen übermenschlichen Kräften - zur Menschwerdung und damit zur Vertreibung aus dem „tierischen Lebens-Paradies“ geführt haben.
Diese Gedanken oder Ahnungen von überirdischen Kräften haben sicher noch keine Beziehung zu einem Gottglauben gehabt.
Man versuchte nur, alle Dinge, die der erwachende, menschliche Geist nicht verstand, guten und bösen Individuen zuzuschreiben.
Gott eine menschliche Gestalt zu geben, tauchte m.E. erst mit der jüdischen Religion auf, nachdem zuvor nur von einigen Hochkulturen Mutter-Erde-Figuren in Menschengestalt überliefert sind.
Aber bleiben wir noch einmal bei dieser „Erkenntnis“.
Dass es nicht der Biss in den Apfel gewesen ist, der dem Menschen dieses Wissen um sich selbst gebracht hat, dürfen wir heute als gegeben annehmen.
Wie kam es also über den Menschen - kam es plötzlich mit einem Blitz vom Himmel, wie die Feuerzungen zu Pfingsten über die Jünger, oder war dies ein langer Menschwerdungs-Prozess?
Wie wirkte sich diese „Erkenntnis“ aus?
Begann es wirklich so, wie es die Bibel sagt, dass Adam und Eva plötzlich ihre Nacktheit ent- und sich bedeckten?
Dabei sind wir bei der bereits angeschnittenen Kardinalfrage der Menschheit: wann, oder wie, wurde aus dem Tier - dem Affen - ein Affenmensch - unser Vorvater: also ADAM?
Wie schon gesagt, wissen wir heute von den hoch entwickelten Primaten, dass auch sie schon Werkzeuge benutzen, dass sie sich durch Zeichen- oder Lautsprache verständigen und zu sozialen Bindungen fähig sind.
Selbst Ameisen und Termiten haben soziale und organisatorische Fähigkeiten entwickelt, die wir Menschen eigentlich nur für uns reklamiert hatten.
Wo also beginnt die Erkenntnis - also die Menschwerdung?
Oder ist mit der ERKENNTNIS nicht die Menschwerdung, sondern die Erkenntnis - das Erkennen Gottes gemeint?
Ich habe da so eine Idee, die mich seit langem beschäftigt, ja die mein ganzes Weltbild ziemlich durcheinander gewirbelt hat.
Ausgelöst wurde sie durch die Betrachtung eines Deckengemäldes von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle, auf dem Gott dem Menschen seine Hand entgegenstreckt, wobei sich sein Finger mit dem der ihm entgegengehaltenen Menschenhand beinahe berührt.
Ich habe diese Allegorie zum Titelbild meines Buches gewählt.
Wie, wenn Gott nicht gewollt hat, dass der Mensch die ERKENNTNIS, also die Gottähnlichkeit, einfach durch einen Biss in den Apfel erlangen konnte, sondern dass er sie selbst durch stetige Entwicklung mit Hilfe des ihm gegebenen Verstandes erwerben sollte?
Wenn dies wirklich so ist, dann befinden wir uns erst am Anfang des langen Weges dahin, wo wir laut Schöpfungsplan erst am Ende unserer geistigen, ethischen und moralischen Entwicklung ankommen sollen.
Wenn man sich die heutige Menschheit betrachtet, kann man ziemlich sicher sein, dass wir momentan in die falsche Richtung marschieren.
Wenn dem so ist, hat sich der Mensch zwar weiterentwickelt, aber er hat seinen Verstand nur dazu benützt, sich selbst in den Mittelpunkt Schöpfung zu stellen und dadurch die von Gott gewollte Evolution zu negieren.
Von Anfang an hat er begonnen, die ihm anvertraute Erde zu zerstören und von einer Brüderlichkeit untereinander sind wir seit dem Mord von Kain an Abel noch keinen Schritt weitergekommen.
Wir haben in all den Jahrhunderten die gegenseitige Vernichtung unserer Mitmenschen - wenn sie uns in die Quere kommen oder unseren Interessen im Wege stehen - perfektioniert.
Die Alternative wäre gewesen, statt Kriege zu führen, ihre geistige Reife weiter zu entwickeln; statt ihre Intelligenz mit der Konstruktion immer furchtbarerer Waffen, immer perverserer Tricks um an das Geld anderer Leute zu kommen, vergeuden.
Stattdessen hätte er alle Kräfte in die Weiterentwicklung der Geisteswissenschaften investieren sollen, die sie irgendwann einmal zur wahren ERKENNTNIS geführt hätte.
Dabei haben wir heute bereits die Fähigkeit entwickelt, die Erde wieder in ein Paradies zu verwandeln, und Ansätze für ein friedliches Zusammenleben der Menschen gibt es auch hier und da, aber das Streben nach Macht und Geld hat bislang den Weg zum Paradies verbaut.
Erst wenn es gelingt, endlich vernunftbegabte Mitmenschen an die Regierungsstellen zu bringen, die dann das egomanische Streben unter Strafe stellen und die Mafia der heute Mächtigen abgelöst haben, könnten die Menschen sich auf den Weg ins Paradies und damit zu dem zurückkehren, den wir Gott nennen.
Aber kommen wir noch einmal auf den Beginn der Menschwerdung zurück.
Tatsächlich kann man irgendwo eine Grenze zwischen Mensch und Tier, zwischen Affe und Affenmensch ziehen.
Da ist zum einen der aufrechte Gang.
Als der Affe, aus dem einmal ADAM werden sollte, durch Klimaänderung vom Baum stieg, musste er sich - weil er relativ kleinwüchsig war - auf seine Beine aufrichten, um über das hohe Steppengras Freund, Feind und nicht zuletzt seine Nahrung ausmachen können.
Ausgelöst wurde dies – wie man heute ermittelt hat – dass sich die indische Kontinentalplatte unter die Afrikanische geschoben hat und dadurch die ostafrikanische Gebirgskette auffaltete.
Dadurch wurde der regenreiche Ostwind abgehalten und der fruchtbare Urwald wich einer Grassteppe.
Durch veränderte Körpergeometrie verschob sich auch das Gehirn und schaffte mit der Zeit Raum für die notwendige Größenzunahme.
Unterstützt wurde dies durch den Umstand, dass der Vormensch, nachdem er die Bäume verlassen hatte, den neuen Fresskonkurrenten hilflos unterlegen war und er mit dem vorlieb nehmen musste, was Fleisch- und Aasfresser ihm übergelassen hatten.
Durch Öffnen der Schädel und der Markknochen kam er an eine hochprozentige Proteinquelle, die - als Gehirnnahrung - den nötigen Wachstums- und Intelligenzschub höchst-wahrscheinlich ausgelöst hat.
Als weiteres Merkmal kann man die Beherrschung des Feuers ansehen, denn meines Erachtens fürchten sich alle Tiere vor den Flammen.
Feuer zu entzünden und es zu hüten, setzt schon eine erhöhte Intelligenz voraus.
Aber da gibt es ja noch ein sehr wichtiges Indiz, durch das sich der Mensch vom Primaten unterscheidet: die Ahnung, dass es höhere Wesen und ein Leben nach dem Tode geben muss.
Zwar trauern auch Tiere um einen toten Partner, aber dies ist sicher nur das Gefühl der Einsamkeit, so wie z.B. der Hund sein Herrchen vermisst, wenn er einmal allein gelassen wird.
Dieser erste Schritt auf dem Weg zur Gotterkenntnis ist damit sicher der Beginn der Menschwerdung gewesen.
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