Название: Engelheilkunde
Автор: Zora Gienger
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783745077537
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Die Engelheilkunde stellt also eine Möglichkeit des geistigen Heilens dar, die konkret mit heilsamen Vorstellungen und Visualisierungen sowie erfahrbaren Gefühlen „arbeitet“. Sie verbindet Irdisch-Konkretes mit Geistig-Abstraktem.
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Was ist Heilung?
Heilung ist ein Prozess der Versöhnung mit dem Irdischen und den daraus resultierenden Konsequenzen. Diese Konsequenzen stellen sich oft als Ungerechtigkeiten, Leid, Kummer und Schmerzen dar. Erst wenn es einem Menschen gelingt, alles, was zum irdischen Dasein gehört, bedingungslos versöhnend anzunehmen, können Erlösung, Transformation und letztendlich Heilung geschehen.
Die irdischen Gegebenheiten sind – neutral gesehen – einfach so, wie sie sind. Sie sind existent, ob es dem Menschen passt oder nicht. Im Grunde sind sie weder gut noch schlecht. Sie sind das, was der Mensch im irdischen Körper erlebt. Dazu gehören alle Emotionen, Gedanken, alles Sein, Werden und Vergehen sowie das Geborenwerden und Sterben und die Tatsache, dass das menschliche Gehirn nicht in der Lage ist, alles zu begreifen. Zu den irdischen Gegebenheiten gehört nicht nur die Erfahrung dualer Zustände – diese gesamte Polarität, die alles irdische Dasein kennzeichnet –, sondern auch die Tatsache, dass das Leben dem Prinzip des Fresssens und Gefressen-Werdens unterliegt, aber auch der Gemeinschaft und dem Miteinander (ebenfalls Polaritäten).
Der stetige Kampf und die innere Ablehnung dieser irdischen Gegebenheiten blockieren die Heilwerdung. Die Erkenntnis, dass es unmöglich ist, diese inneren Widerstände vollständig zu erlösen, weil sie zum irdischen Dasein dazugehören, erschwert den Prozess der Heilung. Es liegt in der irdischen Natur (und so auch im Menschen), ein Leben lang der Polarität ausgesetzt zu sein, sie mit zwiespältigen Gefühlen und Gedanken in sich zu tragen und sie im zwischenmenschlichen Bereich wirken zu lassen. Erfahrungen von Gesundheit, Freude und Kraft wechseln sich ab mit Erfahrungen von Krankheiten und Krisen. Ein Überwinden dieser Erfahrungen ist im Irdischen nicht möglich, also ist Heilung an sich ebenfalls den irdischen Gegebenheiten unterlegen, was bedeutet, dass Heilung zeitlich begrenzt ist. Bis die nächste Krankheit oder Krise auftritt.
Mein eigenes Leben ist das beste Beispiel für diese zeitlichen Begrenzungen der Heilungserfahrung. Körperlich betrachtet bin ich ständig einer gewissen Zerbrechlichkeit ausgesetzt, die manchmal nur schwer zu ertragen ist. Diese Zerbrechlichkeit und das ständige Erleben, völlig anders „konstruiert“ zu sein und in der irdischen Welt wenig Resonanz zu finden, gehören zu meiner Seelenerfahrung. Ich bin also ständig irgendwie krank, mal mehr und mal weniger gravierend. Heute bin ich überzeugt davon, dass es dem Zutun der Engel zu verdanken ist, dass ich überhaupt noch auf der Welt als Mensch wirksam bin. Die Heilkräfte der Engel und somit des göttlichen Willens sind es, die in mir den Lebensfunken weiterhin entzünden, sodass ich mich immer wieder in den Zustand der vorübergehenden Heilung bringen kann. Meine Lebensaufgabe hier ist noch nicht zu Ende.
Jeder Mensch unterliegt zeit seines Lebens diesem Auf und Ab und dem stetigen Lernen aus diesen Lebenserfahrungen. Den Prozess der Heilung muss er also immer wieder initiieren.
Allein die Hingabe an diese Tatsache und das Aussöhnen mit der Gewissheit, ein Leben lang den Heilungsprozess zu initiieren, kann dem Heilungsprozess dienlich sein. Dieses kurze Loslassen innerer Widerstände, die bewusste Hingabe an Versöhnung, Vergebung und Annahme des Irdischen, initiiert den Heilungsprozess auf ein Neues.
Das ist es, was wir immer wieder aufs Neue tun können, auch wenn es nicht leicht ist. Heilungsprozesse verlaufen individuell. Viele Seelen bringen bestimmte Erfahrungen mit ins Leben. Sie gehören zu ihrem Lebensplan, während andere Seelen anderen Erfahrungen ausgesetzt sind. Hierbei gibt es kein Bewerten. Menschen, die häufiger krank oder besonders gravierenden Krisen ausgesetzt sind, sind weder schlechtere Menschen, noch dumm oder ignorant. Sie beschreiten ihren Lebensweg wie jeder andere auch. Oft sind es sogar gerade besonders sensible Menschen, die mit besonderen Krankheiten zu tun haben, zum Beispiel mit Allergien, Hautkrankheiten oder chronischen Erkrankungen.
Doch die gute Nachricht ist: Heilung kann immer wieder aufs Neue initiiert werden. Dem Heilungsprozess zur Seite stehen zahlreiche Ärzte, Therapeuten und Heiler, die uns auf unserem Weg der Heilung begleiten. Doch Heilung geschieht im Irdischen nicht dauerhaft und ewig gültig, und deshalb werden Ärzte, Therapeuten und Heiler nie arbeitslos, und das zermürbende Bemühen um dauerhafte Heilung im irdischen Dasein ist zwecklos. Es kann weder über positives Denken, Gedankenkontrolle, gesundes Verhalten, Gefühlskontrolle und das Bemühen darum, ein guter Mensch zu sein, erzwungen werden. Selbst der liebste und beste Mensch unterliegt den irdischen Gegebenheiten der Polarität und durchläuft die Erfahrungen von Freude und Erleuchtung sowie Krankheit und Krise gleichermaßen.
Der wirksamste Weg, um Heilung für eine möglichst große Zeitspanne zu initiieren, ist die Versöhnung mit dem Irdischen und somit mit sich selbst, mit dem Leben, den Mitmenschen, den Situationen, dem Unbegreiflichen, dem Ungerechten und eben all dem, was irdisches Dasein ausmacht, auch das Erleben von Polarität.
Das irdische Dasein und seine schmerzhaften Erfahrungen führen dazu, dass wir die irdischen Gegebenheiten als schmerzhaft empfinden und dadurch oft an eine Grenze stoßen, die nicht wirklich überwunden werden kann. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergänglich- und Sterblichkeit. Aber dazu gehört auch, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit zu empfinden beim Erleben und Nachdenken über irdische Themen wie Aggressionen, Machtmissbrauch, Ungerechtigkeiten, Kriege, Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen, Schicksalsschläge, Krankheiten, Leid, Schmerzen und Tod.
Dem Irdischen ausgesetzt zu sein führt dann zu einer Stimmungslage der Ohnmacht. Wir fühlen uns ohnmächtig dem Leben ausgeliefert und wissen oder ahnen zumindest, dass wir nichts Grundlegendes am irdischen Dasein verändern können. Das ohnmächtige Gefühl führt dann schließlich zu einer Empfindsamkeit und Verletzlichkeit, die sich wie ein Grundtenor über das ganze Leben hinwegzieht.
Sensible und bewusst spirituell lebende Menschen sind noch viel stärker davon betroffen, das Gefühl der Ohnmacht dem irdischen Leben gegenüber wahrzunehmen. Es bleibt ein Gefühl des latenten Schmerzes in Leib und Seele hängen, das ausgelöst wird durch die Erfahrung, dass Leben wehtut. Wer wenig Freude erfährt im Leben und sich stattdessen immer wieder mit Schicksalsschlägen auseinandersetzen muss, verliert leicht den Glauben ans Dasein und versucht, sich vor weiteren Schmerzen zu schützen. Meistens versucht er, sich zu betäuben, den Schmerz auszublenden, sich abzulenken, sich zu verschließen, hart zu werden oder sich komplett zurückzuziehen. Doch diesen Schmerz gilt es zu klären, zu reinigen und zu heilen. Und zwar immer wieder aufs Neue.
Die weitere gute Nachricht ist: Wenn es einer kann, dann kann es jeder. Wenn ich es kann, kannst du es auch!
Je öfter Klärung und Heilung wirken dürfen, desto länger wirkt der Zustand der Heilung in Leib und Seele. Ein vollkommenes, ganzheitliches und dauerhaftes Heil-Sein an Leib und Seele gibt es zwar im Irdischen nicht und kann auch nicht erreicht werden (selbst wenn verschiedene spirituelle Lehren und Heilmethoden das versprechen), doch ist es möglich, einen Zustand zu erreichen, der von Hingabe, Gelassenheit und Annahme des Irdischen geprägt ist. In diesem Zustand sind wir in der Lage, alles Irdische einfach stehenzulassen, es sein zu lassen wie es ist, und uns den irdischen Erfahrungen hinzugeben, wie sie eben sind. Und wir sind in der Lage, immer wieder für kurze Momente die Ebene der göttlichen Liebe zu spüren, die uns die Gewissheit schenkt, selbst nichts anderes zu sein als pure Liebe.
In diesen Momenten, wenn wir uns einschwingen auf die geistige Ebene der Vollkommenheit und Liebe, erfrischen wir uns und erleben uns selbst als strahlendes Licht, reinen Klang, körperlos und ohne die Begrenzungen der irdischen Dreidimensionalität. Dann erkennen wir, wer wir wirklich sind: reines, СКАЧАТЬ