Название: Magisches Kompendium - Engel und Erzengel - Praktische Magie der Angelistik
Автор: Frater LYSIR
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: MAGISCHES KOMPENDIUM
isbn: 9783742710598
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Wenn man dann einmal einen Blick in die anderen Religionen wirft, dann haben es die himmlischen Wesen dort meist „besser getroffen“. Gut, diese höheren Wesen werden nicht mit der Vokabel „Engel“ versehen, doch ob man nun mit Begriffen wie „Göttern“, „Geistern“, „Devas“, „Traumgestalten“ etc. arbeitet, oder mit anderen Begriffen, ist letztlich zweitrangig. Wichtig ist erst einmal, dass die höheren oder auch himmlischen Wesen meist komplexere Aufgaben innehaben, wobei jeder ein Spezialgebiet hat. Man denke nur an das ägyptische oder irische Pantheon! Doch man muss sich auch immer wieder vergegenwärtigen, dass die jeweilige Zeit das Bild der Engel bzw. der himmlischen Wesen deutlich geprägt hat. Wenn man die aktuelle Zeit betrachtet und sich den einfach strukturierten Geist eines unserer Vorfahren anschaut, kann man zu 100% sicher sein, dass es Engel geben würde, die allein für den Schutz des Internets bzw. des Handys oder Smartphones verantwortlich wären, gefolgt vom Autoschutzengel und dem Urlaubsschutzengel, der auch hier und da mal das Hotel oder den Urlaubsflieger kontrolliert. Heute wie damals kamen Engel bei den Menschen in der Realität, in Mythen, in der Fantasie, in Legenden, in Träumen und in Visionen bzw. Channelings vor, ohne dass sie groß infrage gestellt wurden. Vielleicht ist dies auch der „logische Punkt“, der begründet, dass viele hoch entwickelte Religionen den Glauben an spirituelle Wesen gekannt und sich auch mit diesen „auseinandergesetzt“ haben. Jede Religion hat allwissende Energien bzw. helfende Hände, die außerhalb eines linearen Spiels agieren können.
Diese Energien waren letztlich die Verbindungsglieder zwischen den transzendenten Reichen der Engel (ihren Existenz- und Energieebenen) und der profanen dualistischen Welt von Raum und Zeit, die die Menschen bevölkern.
Natürlich stammen die ganzen Ideen, Klassifizierungen und Ansichten aus den Federn der Menschen, sodass es noch nicht einmal verwunderlich ist, dass es bei den Engeln bzw. für die Engel sogar eine eigene Gattung gibt. Die „Angelus Occidentalis“. Der Begriff Angelus Occidentalis ist die generelle Bezeichnung für eine Reihe von Energiearten (und Unterarten), die in den monotheistischen Religionen, also dem Judentum, dem Zarathustrismus (auch Zoroastrismus oder Parsismus genannt – monotheistische Religion im Bereich Iran ca. 1800-600 v. Chr.), dem Christentum und dem Islam, zu finden sind. Hier wird die Dreigeteiltheit des Seins vertreten, d. h., es gibt die Hölle (den Keller, die Unterwelt, das Dunkle, was man nicht sehen will), die Erde (die Wohnung, das Leben, das Reich der Menschen, das man verlassen will) und den Himmel (das Dachgeschoss und die Wolkenkratzer, das Paradies, das man erreichen will.) Kurz und knapp gesagt, stehen diese Angelus Occidentalis jedoch ausschließlich in der westlichen Welt. Man sucht sie in den teils monotheistisch, teils polytheistischen Weltbildern des Hinduismus, des Jainismus (monotheistische Religion in Indien mit der Swastika als wichtigstes Symbol) oder des Buddhismus (mit all seinen Eigenarten) vergebens. Die östlichen Religionen glauben zwar an geistige Wesen, doch nicht generell an Engel, die als Verkünder der Wahrheit fungieren. Sie sehen diese Wesen eher als Fragmente des „großen Ganzen“, gestehen ihnen aber nicht wirklich autarke Handlungen zu. Wenn man so will, sind es die „Verlängerungen“ der Götter, wobei dies sich nicht auf die Übermittlungen von Botschaften bezieht. Wenn es um Botschaften, Informationen oder mystische Eröffnungen geht, übernehmen andere Wesen diese Rolle. Manchmal sind es Reinkarnation von Heiligen oder Inkarnation einer Gottheit bzw. fragmentierte Gottesenergien. Dies liegt primär darin begründet, dass die östlichen Traditionen auf die Meditation und nicht auf das Gebet setzen, so wie es die westlichen Religionen machen. Die Meditation wird in diesem Fall so verstanden, dass man seine Bitte „persönlich“ übermitteln will, bzw. individuell dem Kosmos übergeben will. Einen Boten braucht man hierzu nicht, da man schließlich selbst einen „Mund zum Sprechen“ hat.
Die westlichen Religionen besitzen hier andere Maximen. Hier waren die Engel absolut essenziell, denn bevor im Mittelalter die moderne Wissenschaft aufkam, und mit ihren neu entdeckten Naturgesetzen die Welt auf den Kopf stellte, wurde aus religiöser (und somit auch wissenschaftlicher) Sicht angenommen, dass die Engel alle Himmelskörper (Sonne, Mond und Sterne) und auch alle Elemente (Feuer, Wasser, Luft, Erde) bewegen. Der Umstand der Gravitation/Schwerkraft war kein Naturgesetz, sondern eine Engelsaktion, d. h., Engel sorgten dafür, dass alles wieder zu Boden fällt, dass Vögel fliegen können und Schweine nicht!
Dies wurde natürlich alles vollkommen anders, als die Wissenschaft nach und nach Engel und ihre Aufgaben relativierten und im Grunde sogar „verdrängten“. Als Analogie kann man die Erde und ihre Position im Kosmos selbst nehmen. Während in der alten Zeit die Erde das Zentrum des Kosmos und des Seins war, wurde sie „durch die Wissenschaft“ immer weiter aus dem Zentrum verdrängt. Erst umkreiste sie selbst die Sonne und dann, irgendwann, war sie nur noch ein kleiner Planet in einem Seitenarm einer Galaxie (die Milchstraße) die unter Myriaden von Galaxien existiert. Mehr und mehr wurde eine Trennung zwischen „Natur und Engel“ vollzogen, sodass die Menschen in diesem Fall sich immer weiter von den Engeln entfernten bzw. ihre Erklärungen der Welt mit anderen Vokabeln vollzogen! Die absolute Trennung zwischen Erde und Engel wurde dann mit dem Entstehen der westlichen Psychologie im 20. Jahrhundert eingeleitet. Dieser Umstand, der durch Siegmund Freud, Carl Gustav Jung und Alfred Adler eingeleitet wurde, entzog dem Glauben an Engel und Dämonen vollkommen die Grundlage! Alles konnte auf einmal „wissenschaftlich“ erklärt werden, sodass Sätze wie „Wir brauchen keinen Gott mehr, wir haben die Wissenschaft“ entstanden, die letztlich absolut prägend waren.
Doch auch wenn die Engel und die religiösen Ideen im Westen immer mehr und mehr abnahmen, so blieben dennoch viele Theologen bei dem dreistöckigen Kosmos, der eine Hölle, die Erde und einen Himmel hatte, wodurch hier und da wissenschaftliche Erklärungen einfach missachtet wurden. Im Gegenzug startete die Wissenschaft dann natürlich Aufklärungszüge, um die veralteten Glaubensgrundsätze aufzulösen, sodass der „neuen Wissenschaft“ kein dogmatisches Hindernis in die Quere kommen sollte. So wurde relativ schnell eine ummythologisierte Einteilung der Welt erschaffen, in der es das Über-Ich (Superego), das Ich (Ego) und das Unterbewusstsein (Libido und Triebe) gab.
Doch auch dieser „wissenschaftliche, dreistöckige Kosmos“ wurde etwas später durch die neue Trinität „Stammhirn, Hirnrinde und Neokortex“ abgelöst. In diesem Weltbild konnte man die Engel nur noch als Hormone sehen, da Hormone, wie auch die Engel, schließlich Botenstoffe sind. So dominierte die Naturwissenschaft das Thema „Engel, Menschen und Natur“ absolut. Daher ist es doch erstaunlich oder vielleicht sogar verwunderlich, dass es immer noch die Engel gibt, oder? Egal, ob es nun in Träumen, in Büchern oder im christlichen Gedankengut ist, tilgen konnte man die Engel nicht und gerade in der aktuellen Zeit erleben die Engel eine absolute Wiedererweckung, eine Renaissance, einen echten Boom. Selbst die Kirche relativierte ihre Sicht zu den Engeln. Im Jahr 1967 wurde die katholische Theologie und deren traditionelle Ansichten über Engel, von Unklarheiten und Irrtümern gereinigt, was im Klartext heißt, dass die katholische Kirche bestätigte, dass Engel „… rein spirituell sind und nicht aus feinstofflicher Substanz bestehend, feuergleich und nebelhaft zu deuten sind.“ Gleichzeitig sagt die Kirche aber auch, dass der Teufel ein „… wirklich engelhafter Geist…“ ist, wohin gegen andere Skeptiker der gleichen Kirche meinen, dass es nur individuelle Sünden gibt, die untrennbar zu unserer Fähigkeit, eine freie Entscheidung zu treffen, gehören. Na ja!
Aber auch die protestantische Theologie hat so ihre Probleme mit den Engeln, denn auch hier existiert nicht eine vollkommen geschlossene Meinung. Man ist sich nicht einig, was Engel sind und ob es sie überhaupt gibt. Auch der „Gründer“ der Protestanten – Martin Luther – lässt sich, in Bezug auf die Engel, überhaupt nicht in die Karten schauen. Er geht überhaupt nicht auf den großen Engelüberbau mit den vielen Chören und Hierarchien ein, sodass man hier nur rätseln kann, wie er zu den Engeln steht. Auf der anderen Seite jedoch gibt er aber zu, dass es den Teufel gibt (den man mit Tintenfässern offensichtlich in die Flucht schlagen kann). Sein Hauptargument ist der Ausspruch „Wozu brauchten wir noch Christus als Retter, wenn es keinen Teufel gibt“, der deutlich zeigt, dass Martin Luther das Wesen der Religion (Opium für das Volk) doch verstanden hat. Martin Luther ist in Bezug auf die Engel „schwer zu fassen“, СКАЧАТЬ