Selma Lagerlöf - Gesammelte Werke. Selma Lagerlöf
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Название: Selma Lagerlöf - Gesammelte Werke

Автор: Selma Lagerlöf

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783746750200

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СКАЧАТЬ Atterdag brandschatzt Wisby

       Mamsell Friederike

       Der Roman einer Fischerfrau

       Das Bild der Mutter

       Ein entthronter König

       Ein Weihnachtsgast

       Onkel Ruben

       Dunenkind

       1.

       2.

       3.

       4.

       In den Kletterrosen

       Zacharias Topelius

       Vorwort

       Zacharias Toppelius

       Michael Toppelius

       Zacharias Topelius, der Ältere

       Kuddnäs

       Uleåborg

       Der Tod des Vaters

       Bei Runeberg

       Romantik

       I.

       II.

       III.

       IV.

       Wirklichkeit

       I.

       II.

       III.

       Lyrik

       l.

       II.

       III.

       Das Jubelfest

       Mystik

       I.

       II.

       III.

       Die Helsingforser Zeitung

       Verlobung

       Gegner

       I. Der Despotismus.

       II. Der Pietismus.

       III. Der Nationalismus.

       Die Domkirche zu Åbo

       I.

       II.

       III.

       Das Jahr 1848

       I.

       II.

       Lieder an das Licht

       Der Ring

       Der Mann von der Straße

       Der Verräter

       I.

       II.

       III.

       IV.

       Der Eisgang

       Der Rosengarten

       Fußnoten

      Sonntag, den 20. März.

      Es war einmal ein Junge. Er mochte wohl vierzehn Jahre alt sein, war lang aufgeschossen und hatte flachsgelbes Haar. Er war zu nichts recht zu gebrauchen. Am liebsten mochte er schlafen und essen, sein größtes Vergnügen aber war, dumme Streiche zu machen.

      Es war an einem Sonntagmorgen. Die Eltern des Jungen waren im Begriff, sich zum Kirchgang anzukleiden. Der Junge selbst saß in Hemdärmeln auf dem Tisch und dachte, wie schön es sei, daß Vater und Mutter beide fortgingen, so daß er ein paar Stunden lang sein eigener Herr sein konnte. »Jetzt kann ich doch Vaters Flinte herunternehmen und ein wenig damit schießen, ohne daß sich gleich jemand dahineinmischt,« sagte er zu sich selbst.

      Aber es war fast, als habe der Vater die Gedanken des Knaben erraten, denn gerade als er in der Tür stand und gehen wollte, blieb er stehen und wandte sich nach ihm um.

      »Wenn du nicht mit Mutter und mir in die Kirche willst,« sagte er, »so finde ich, du solltest auf alle Fälle eine Predigt hier zu Hause lesen. Willst du mir das versprechen?«

      »Ja,« sagte der Junge, »das kann ich gerne tun.« Und er dachte natürlich, daß er nicht mehr lesen würde, als er Lust hatte.

      Der Junge meinte, er habe seine Mutter sich noch nie so schnell bewegen sehen. In einem Nu war sie bei dem Wandgesims, nahm Luthers Postille herunter und legte sie auf den Tisch am Fenster, die Predigt des Tages aufgeschlagen. Sie schlug auch im Evangelienbuch auf und legte es neben die Postille. Schließlich zog sie den großen Lehnstuhl an den Tisch heran, der im vorigen Jahr auf der Auktion im Vemmenhöger Pfarrhaus gekauft war, und in dem sonst niemand als der Vater sitzen durfte.

      Der Junge saß da und dachte bei sich, die Mutter mache sich doch gar zu viele Mühe mit den Vorbereitungen, denn er hatte gar nicht die Absicht, mehr als eine Seite hier und da zu lesen. Aber nun war es zum zweitenmal gerade so, als wenn der Vater ganz durch ihn hindurchsehen könne, denn er sagte strenge: »Sieh nur zu, daß du ordentlich liest! Denn wenn wir nach Hause kommen, überhöre ich dir jede Seite, und hast du eine Seite übersprungen, so kannst du mir glauben, ich werd dich lehren!«

      »Die Predigt ist vierzehn und eine halbe Seite lang,« sagte die Mutter, wie um das Maß voll zu machen. »Du mußt dich wohl gleich hinsetzen und lesen, wenn du hindurchkommen willst,«

      Und dann gingen sie endlich, und als der Junge in der Tür stand und ihnen nachsah, fand er, daß sie ihn in einer Falle gefangen hatten. »Die gehen nun dahin und sind stolz darauf, daß sie es so gut gemacht haben und ich hier nun, während der ganzen Zeit, daß sie fort sind, über der Predigt brüten muß,« dachte er bei sich.

      Aber sein Vater und seine Mutter waren weit davon entfernt, stolz über irgend etwas zu sein; sie waren im Gegenteil ziemlich betrübt. Sie waren arme Häuslerleute und hatten nicht viel mehr Boden als einen Gartenfleck. СКАЧАТЬ