Название: Schlaflose Nächte
Автор: Carl Hilty
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783746704791
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Dagegen bemerken die Menschen die Lüge leicht bei anderen und glauben sie nur, wenn sie ihnen schmeichelt oder sonst gerade passt.
Der skeptische Ausruf des gebildeten Römers (Joh 18 38) ist ganz die Gesinnung der heutigen gebildeten Klasse, die sehr wohl weiß, dass alle Wissenschaft und Philosophie der Welt, solange eine Geschichte der Menschheit besteht, keine wirklich sichere, unfehlbare Wahrheit geliefert hat. Wer daher überhaupt die Wahrheit haben will und nicht nur einzelne und zeitweise Wahrheiten, der wird kaum eine andere Wahl haben, als sich an den anzuschließen, dessen geschichtliche und einzigartige Aufgabe in der Welt eben das Zeugnis der Wahrheit war.
Joh 18 37 Joh 17 8 Joh 17 17 Joh 16 13 Joh 14 6 Joh 11 25–26 Joh 8 51 Joh 7 46 Mt 7 29
Er kann es auch selbst versuchen, ob dieses Zeugnis wirklich die ganz befriedigende Wahrheit ist; es wird sich in seinem eigenen Gefühl hinlänglich und überzeugend als solche beweisen.
Joh 9 25 Joh 8 12 Joh 7 38 Joh 7 16–17 Joh 6 68 Joh 4 14
Wer es aber nie ernstlich versucht hat und auch nicht versuchen will, der hat kein Recht, es zu bestreiten; er redet von etwas, das er nicht kennt.
15. Februar
Je nachdem, ob man »im Glauben« an eine unsichtbare Welt oder »im Schauen« der alltäglichen Verhältnisse wandelt, gewinnt das Leben ein sehr unterschiedliches Angesicht. Man kann unter den gleichen äußeren Verhältnissen verzweifeln oder sehr beruhigt, ja sogar glücklich sein.
Es mag sein, dass beim Glauben etwas »Fantasie« mit beteiligt ist; aber sind die Dinge, die wir sehen, wirklich das, als was sie uns erscheinen? Oder stehen wir nicht auch in Bezug auf die sogenannte »reale« Welt eigentlich vor lauter Rätseln und Annahmen?
16. Februar
Ich habe nie recht verstehen können, wie jemand selbst in sogenannten glücklichen Verhältnissen, ganz besonders im Alter und bei beginnender Kränklichkeit, leben mag, wenn er ohne Glauben an Gott nur auf die eigene, wechselnde Kraft und die unzuverlässige Hilfe der Menschen angewiesen ist und wenn er als Lebensgenuss nur das kennt, was gewöhnlich dafür gilt. Das Leben besteht dann eigentlich halb aus Furcht, halb aus Zerstreuung oder Betäubung.
Ich wollte meinerseits noch lieber Götzen anbeten als gar keinen Gott haben.
Ein gesetzestreuer Juden unserer Zeit wurde einmal von einem Reformjuden gefragt, ob ihm nicht die vielen gesetzlichen Vorschriften der jüdischen Religion als eine Last erschienen, die man sich doch etwas leichter machen könnte. Seine ausgezeichnete Antwort war die: Es sei sicherlich eine Last, aber eine solche wie das Gewehr und die schwere Patronentasche für den Soldaten im Felde, die er doch um keinen Preis missen möchte.
Gottes Gebote sind eine Last (für den, der bloß seiner Willkür leben möchte), aber es ist ein Segen für Leib und Geist damit verbunden, der sonst nicht zu haben oder sonst wie zu ersetzen ist.
5 Mos 28 5 Mos 29 5 Mos 30 3 Mos 18 2–5 Neh 9 29–31 Hes 20 11.
Das wird besonders die künftige Medizin wieder lehren müssen.
Übrigens kann niemand, auch der Höchstgestellte nicht, ganz frei von allen Schranken und Geboten nur seiner Willkür leben. Jene, die Gott nicht gehorchen, sind gewöhnlich um so mehr Knechte der Menschen. Und schließlich sind Gottes Gebote leicht, weil bei einem wahren lebendigen Glauben stets viel Freude ist; die Menschengebote sind aber schwer, weil sie dessen entbehren.
Das kann jeder selbst auf seine Richtigkeit erproben, wenn er aufrichtigen Herzens dabei zu Werke geht.
17. Februar
Über erlittenes Unrecht nachzusinnen, ist immer schädlich und meistens unnütz dazu. Das Beste ist, den Gedanken rasch abzuschütteln und sich durch ihn nicht entmutigen zu lassen.
Ganz aufrichtige Menschen werden auch meistens im Stillen bekennen müssen, dass sie noch immer über Gebühr geschätzt werden und weniger zu leiden haben, als sie es verdienten.
18. Februar
Die »Freundlichkeit« Gottes ist das, was uns allein imponiert und das Herz abgewinnt.
Nicht der »Zorn«, gegen den sich ein etwas trotziges Gemüt leicht empört mit der Gegenrede: »Warum hast du uns denn so geschaffen und in so schwierige Verhältnisse gesetzt?«
Nicht die sogenannte »Vaterliebe«, von der wir aus unserer Jugend her nicht immer eine bloß gute Erinnerung haben.
Auch nicht die alttestamentarische »Brautliebe«, die uns unverständlich ist.
Ein unvollkommener Vergleich für an sich Unaussprechbares ist alles; aber die stets freundliche, huldvolle, immer großartige, weitherzige, durchaus wahre, nichts beschönigende oder übersehende, aber auch das geringste Gute anerkennende und stets hilfsbereite Haltung eines großen Herrn, das ist das, was wir an Gott eigentlich suchen und haben.
19. Februar
Mir ist in meinem Leben das, was ich ungern und auf fremde Veranlassung hin tat, fast immer gut ausgefallen und weniger gut, was ich aus eigener Initiative begann und für sehr gut hielt.
20. Februar
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