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      Einleitende Hinweise zum Buchinhalt

      Reproduktionen, Übersetzungen, Weiterverarbeitung oder ähnliche Handlungen zu kommerziellen Zwecken sowie Wiederverkauf oder sonstige Veröffentlichungen sind ohne die schriftliche Zustimmung des Autors bzw. Lizenzgebers nicht gestattet. Autor: Rene Raimer (2018) Diese Publikation wurde nach bestem Wissen recherchiert und erstellt. Als Leserin und Leser, möchte ich Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass keinerlei Verantwortung für jegliche Art von Folgen, die Ihnen im Zusammenhang mit dem Inhalt dieses eBooks entstehen, übernommen werden können. Der Leser ist für die aus diesem Ratgeber resultierenden Handlungen selbst verantwortlich.

      Vorwort

      Sind auch Sie schon mal Opfer von Gewalt geworden? Die Frage ist gar nicht so abwegig. Denn unsere Kriminalstatistiken weisen ständig immer mehr Gewaltdelikte aus – ob Gewalt bei Großereignissen, Sexualdelikte gegenüber Frauen, Gewalt auf Schulhöfen und in sozialen Brennpunkten, Gewalt unter Alkoholeinfluss, Gewalt in der Familie, Gewalt gegenüber Kindern, Gewalt im Sport, bei politischen Auseinandersetzungen, Gewalt zwischen verschiedenen Volksgruppen, aus Radikalisierung, Hass und Andersdenken: Die Ursachen sind breit gestreut. Jedenfalls sinkt die Hemmschwelle, Gewalt anzuwenden, deutlich.

      Gewaltforscher wie Kriminologen und Strafrechtler sprechen von einer Verrohung der Gesellschaft. Die moralische Grenze, ab der man "zulangt", wird quasi immer niedriger. Nichtigkeiten sind Anlass für Gewalt. Was früher tabu war, etwa Selbstjustiz zu üben, das Recht für sich selbst in die Hand zu nehmen, hat sich heute vielfach aufgelöst. Wir stellen vermeintliche Delinquenten im Straßenverkehr zur Rede, drohen und werden gar handgreiflich. Doch was ist eigentlich eine Nötigung, ungebührliches Verhalten in der Bahn oder flegelhaftes Auftreten – legen wir das von Fall zu Fall selbst fest, weil wir mal einen schlechten Tag haben und uns abreagieren müssen, indem wir anderen nachstellen und sie bestrafen möchten?

      Seit Jahren zeigen die Statistiken kontinuierlich nach oben: mehr Gewalt, mehr Körperverletzung, mehr Unfälle, mehr Mord- und Totschläge. Eine traurige Bilanz, denn wer vor der Unversehrtheit des menschlichen Körpers keinen Halt macht, bricht alle Grenzen. Aus lauter Lust und Laune oder unter Drogeneinfluss schubsen Menschen mal eben einen Hilflosen vor die einfahrende Bahn, treten sie Obdachlose krankenhausreif und werfen sie die Treppen hinunter, vergewaltigen sie Frauen, töten Kinder. Wir begegnen eiskalten Monstern, die einfach nur Lust am Quälen und Töten haben. Man ist manchmal in Vernehmungen sprachlos, wenn Täter eiskalt ihr Handeln schildern und auch noch zu rechtfertigen suchen.

      Auch wenn Sie nicht unmittelbar selbst Opfer einer Gewalttat wurden, so kennen Sie bestimmt in Ihrem Freundes- und Verwandtenkreis sowie in Ihrer Nachbarschaft Betroffene, denen das schon einmal widerfahren ist. Sie wissen also, wie sich das anfühlt und was man dabei durchmacht.

      Gewalt muss nicht immer physisch enden, sondern sie kann auch psychischer Natur sein. Wer jemanden ständig hänselt, weil er zu dick ist oder zu klein, der mobbt ihn aus der Gemeinschaft. Wer intime Fotos im Netz verbreitet, treibt andere in die Isolation oder gar in den Selbstmord. Gewalt ist auch ein Phänomen moderner Internet-Kriminalität geworden - quasi "Gewalt auf Knopfdruck" und die Täter halten sich selbst mit Anonymisierungs-Techniken im Hintergrund.

      Mittlerweile haben sich insbesondere für Frauen Selbstverteidigungs-Kurse etabliert. Nach Terroranschlägen und Amokläufen häuft sich der Verkauf von Pfeffersprays und leichter zu habenden Gaspistolen. Menschen bewaffnen sich, um vor Gewaltattacken gerüstet zu sein, was eigentlich noch viel gefährlicher ist, denn dann kann so manche Situation eskalieren.

      Eine ganz andere Frage stellt sich und ist hier das Thema: Wie gehen Sie damit um, wenn Sie Opfer von Gewalt geworden sind? Wie verarbeiten Sie das? An wen wenden Sie sich? Ja, und vielleicht: Welche Prävention können Sie einleiten, damit Sie nicht hilflos der Gewalt ins Messer laufen? Oder wie unterstützen Sie unmittelbar betroffene Freunde und Verwandte, die Opfer von Gewalt geworden sind? Dieser Ratgeber hilft Ihnen beispielhaft dabei mit vielen Tipps und Anregungen. Setzen Sie sie für Ihre individuelle Situation passend um.

      Was ist alles Gewalt?

      Gewalt ist der Ausdruck davon, über einen anderen Macht auszuüben – mit allen Facetten wie Sadismus, stundenlange Quälerei, Mord. Man schaut erst hinter die Motivation, wenn man Gerichtsprozesse verfolgt und dann die Täter reden hört: „Ich wollte mal jemanden sterben sehen!“ Wie lange es jemand aushalte, wenn man ihn quäle, wie er um sein Leben bettelte uvm. Es sind mitunter abscheuliche Schilderungen, die man nur schwer ertragen kann. Welche bestialische Gewalt manchmal von Menschen ausgeht, ist unvorstellbar.

      Die auffälligste Form von Gewalt ist natürlich die physische : Ich schlage oder trete jemanden, verletze ihn/sie mit einem Messer oder einer Pistole, fessele ihn/sie und quäle ihn/sie; ich erzwinge sexuelle Handlungen wie Geschlechtsverkehr, Oralverkehr oder Analverkehr, indem ich jemanden in meine Gewalt bringe, ihn/sie fessele oder mit einer Waffe bedrohe; ich bedrohe Menschen mit Feuer, Säure, Gas oder Benzin; ich nehme Geiseln und erpresse Geld, ich manipuliere technische Geräte und provoziere so Unfälle/ Katastrophen, die gleich vielen Menschen Gewalt zufügen; ich benutze Fahrzeuge, um Menschen damit bewusst zu Schaden zu bringen; ich übe Gewalt durch Lärm aus, indem ich nachts unter dem Schlafzimmerfenster meiner Nachbarn den Motor extra aufdrehe, wobei jede Form von Lärm in den gesetzlichen Ruhezeiten Gewaltanwendung bedeutet; Gewalt durch Worte sind ständige Beleidigungen, die ich gegenüber einer bestimmten Person vornehme („Du fette Sau“, „Du Kinder-Schänder“, „Du billige Bitch“, „Du schwuler Ars..fi..er“ und so weiter); Gewalt ist es auch, wenn ständig anonym hinter einem gelästert wird und Unwahrheiten verbreitet werden – Mobbing also; Gewalt ist Stalking, wenn ein vermeintlicher Fan seinem Idol nachstellt und auch vor dessen Privatleben nicht haltmacht; Gewalt ist Mobbing am Arbeitsplatz oder das Versenden intimer Fotos in sozialen Netzwerken; Gewalt ist das wiederholte Niedermachen auch Schutzbefohlener wie Schüler – „Du kannst nichts, du wirst nichts, aus dir wird nie etwas!“ Gewalt ist das Ausnutzen von Hilflosigkeit und Machtposition – „Du bekommst die Wohnung, wenn du mit mir ins Bett gehst“ oder „Ich stelle dich beim nächsten Meisterschaftsspiel auf, wenn du jetzt zu mir in die Trainerkabine kommst und dich ausziehst!“; Gewalt sind Einbruch und Diebstahl , denn Opfer leiden darunter, dass jemand in ihren persönlichen Dingen herumgewühlt hat und in ihre Intimsphäre vorgedrungen ist.

      Auch Sexismus ist eine Form von Gewalt, die in der Regel Frauen widerfährt. Ob es nur Sprüche sind - „Na, wie teuer waren den deine Brüste?“ – „Dich würde ich aber auch nicht von der Bettkante stoßen!“ – oder: „Kommt ´ne Blondine ins Büro, hahaha …“- oder es sind eindeutige „Handreichungen“ wie das Grabschen der Brüste, im engen Aufzug das Anschmiegen an den Po, am Filmset das Zupfen am Büstenhalter, um ihn richtig in die Kameraszene zu setzen (das macht doch besser die Stylistin!), das unter den Rock Greifen (Pussy Grabbing) bis hin zur Vergewaltigung. Diese Liste ist beliebig und individuell fortzusetzen. Jeder empfindet anders. Viele Menschen haben einfach keine Vorstellung davon, dass Sie beispielsweise anderen Leuten Gewalt damit antun, indem sie über Nachbarn lästern und herziehen. Es ist ihnen nicht mal bewusst. Gerade im Internet ist es heutzutage doch so einfach, mit einem Klick Menschen zu zerstören. Da werden Lehrer und Klassenkameraden schnell mal anonym an den Pranger gestellt und die sind dann am Boden zerstört, weil sie sich in dieser Gemeinschaft nicht mehr blicken lassen können.

      Ja, es hat schon Fälle gegeben, in denen Jungs sich einen Scherz daraus gemacht haben, auf der Toilette jemanden zu filmen und das Handy-Video mit dem kleinen Stümmelchen oder der Selbstbefriedigung ins Netz zu stellen. Der Junge ist aus Verzweiflung von der Brücke gesprungen. Lehrer haben sich versetzen lassen, weil sie von Schülern im Internet mies bewertet oder mit unmöglichen Fotos gepostet wurden. Gottseidank springen Gerichte immer mehr auf den modernen СКАЧАТЬ