Entscheidung am Salt Lake. Alfred Bekker
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Название: Entscheidung am Salt Lake

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847650249

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СКАЧАТЬ Mr.McCranes Pferde zu stehlen... Jetzt entpuppt sich unser Freund hier auch noch als ausgemachter Feigling!"

      Todds Gedankengang war absolut logisch, auch wenn er nicht der Wahrheit entsprach. Vielleicht hätte ich an seiner Stelle den selben Schluß gezogen.

      Warum auch nicht?

      Es paßte ja alles zusammen.

      Es würde nicht einfach sein, Todd von meiner Version der Dinge zu überzeugen. Vielleicht sogar unmöglich. Aber ich versuchte es trotzdem, denn ich wußte, was im Allgemeinen mit Pferdedieben geschah.

      Oft genug wurden sie einfach an Ort und Stelle aufgeknüpft.

      "Ich bin kein Pferdedieb!" rief ich, aber Todd winkte ab.

      "Hören Sie auf, Sie langweilen mich mit ihrem Geschwätz!" Er gab seinen Leuten ein Zeichen und wenige Augenblicke später waren Chip Barrows und ich gefesselt und vollständig entwaffnet.

      Einen kurzen Augenblick lang hatte ich erwogen, mich zu wehren. Ich bin ein schneller, sicherer Revolverschütze. Aber ich konnte leider unmöglich ein Dutzend Kugeln auf einmal und in verschiedene Richtungen abfeuern und so wehrte ich mich nicht.

      Anders dagegen Chip.

      Er strampelte heftig mit den Beinen und schlug wild um sich, als die Männer ihn packten. Aber das half ihm nichts. Er bekam einen Haken, der ihn fürs Erste ins Land der Träume versetzte. Sie ließen ihn der Länge nach auf die dünne Schneedecke fallen.

      Am Ende saßen wir aneinandergeschnürt drei Schritt vom Lagerfeuer entfernt. Chip hing wie ein nasser Sack in seinen Fesseln. Er war noch nicht wieder beieinander.

      Einer der Kerle hatte neues Holz hineingelegt.

      "Hey, Vormann!" wandte sich ein anderer dann an Todd, der etwas abseits stand und den dunkelgrauen Himmel mit gerunzelter Stirn betrachtete.

      "Was gibt's, Billy?"

      "Warum machen wir soviel Umstände mit den Beiden? Die paar Bäume hier sind zwar ziemlich morsch, aber für die beiden Halunken wird es vielleicht noch reichen..."

      "Du warst doch dabei, als Mr.McCrane seine Anordnungen gegeben hat, oder?"

      "Ja..."

      "Der Boss will selbst entscheiden, was mit Chip Barrows passiert..."

      "... und mit seinem Komplizen, Todd!" Der Vormann nickte.

      "Ja, mit dem auch."

      Billy machte eine verzweifelte Geste.

      "Steht das nicht längst fest?" Der Cowboy fuhr sich mit der Handkante den Hals entlang und grinste. Eine eindeutige Geste, die mich schlucken ließ.

      "Ich halte mich an die Anordnungen vom Boss!" meinte Todd unmißverständlich. "Mr. McCrane hat sich klar ausgedrückt und da er mich bezahlt, tue ich, was er sagt." Billy schien nicht zufrieden damit.

      Aber für mich und Chip bedeutete dies eine Gnadenfrist. Und das war immerhin etwas.

      Todd deutete zum Himmel.

      "Da zieht ein übles Wetter auf...", meinte er. "Heute nacht kampieren wir hier. Das ist ein guter Lagerplatz!"

      *

      Ich hörte den Gesprächen der Männer zu und erfuhr auf diese Weise, daß der Trupp schon den dritten Tag hinter Chip Barrows herhetzte.

      Er schien ein guter alter Bekannter von ihnen zu sein, den sie aber bisher nie hatten schnappen können. Diesmal hatte er offensichtlich den Bogen überspannt.

      Unterdessen war es dunkel geworden.

      Langsam kam der Pferdedieb wieder zu sich.

      "Sie haben mich in eine schlimme Lage gebracht, Chip!" zischte ich ihm ärgerlich zu.

      "Tut mir leid", meinte er.

      "Das nützt mir kaum etwas!" versetzte ich. "Die denken, daß

      ich Ihr Komplize bin und wahrscheinlich gibt es nichts, was sie von dieser Meinung abbringen könnte!"

      Es war sinnlos, zu lamentieren.

      Es änderte nichts.

      Irgendwie mußte es mir gelingen, hier 'rauszukommen. Immerhin blieb mir etwas Zeit, bis wir McCrane, dem Boss dieser Männer vorgeführt würden.

      Ich beobachtete aufmerksam die Männer am Lagerfeuer, die sich die Hüte ins Gesicht gezogen hatten. Ich mußte auf meine Chance warten, ruhig abwarten, bis der richtige Augenblick gekommen war, um einen Fluchtversuch zu unternehmen. Jetzt hieß es, kühlen Kopf bewahren.

      "Die werden unseiskalt aufhängen, nachdem sie uns ihrem Boss vorgeführt haben!" murmelte Chip.

      Verzweifelung sprach jetzt aus seiner Stimme. "Ich kenne diesen McCrane. Das ist ein harter, kompromißloser Mann!" fuhr er fort. "Was er sagt, ist Gesetz in dieser Gegend!" Ich verzog das Gesicht.

      "Scheint, als hätten Sie sich den Falschen für einen Händel ausgesucht!" zischte ich ärgerlich. Das Gezeter dieses Mannes ging mir ziemlich auf die Nerven. Er hatte sich seine Lage nicht nur in vollem Umfang selbst zuzuschreiben, sondern auch mich in diese lebensgefährliche Sache hineingezogen. Todd, der Vormann, wandte sich in diesem Augenblick zu uns um und warf uns einen unfreundlichen Blick zu.

      "Quatscht nicht!" rief er unmißverständlich. "Entweder ihr seid still und haltet die Klappe, oder ihr bekommt Knebel in eure vorlauten Mäuler gestopft!"

      Er kniff die Augen zusammen, als er uns mit seinem Blick fixierte.

      "Es wird mir ein Vergnügen sein, euch Halunken persönlich aufzuknüpfen!" meinte er.

      *

      Die Nacht war ziemlich kalt, besonders für jemanden, der gefesselt war und sich nicht bewegen konnte.

      Die Männer kauerten sich noch eine Weile um das Lagerfeuer herum, dann rollten sie sich einer nach dem anderen in ihre Decken. Zuvor waren nocheinmal frische Holzscheite in das Feuer gelegt worden, so daß es hell aufloderte. Es knisterte und rauchte, denn das Holz war natürlich naß.

      Todd hatte Wachen eingeteilt.

      Die Männer nahmen leise murrend die Reihenfolge zur Kenntnis, die der Vormann bestimmte.

      Immer nur ein Posten auf einmal! dachte ich. Das war keine schlechte Vorraussetzung!

      Aber da blieben diese verdammten Fesseln, die mich zudem noch an Chip, diesen dummen Hund, ketteten!

      Ich versuchte, trotz der Kälte ein bischen zu schlafen. In der ersten Nachthälfte würde aller Wahrscheinlichkeit nach ohnehin nichts zu machen sein.

      Diese Männer waren tagelang hinter einem Pferdedieb hergehetzt und hatten sich vermutlich dabei nicht mehr Schlaf gegönnt, als unbedingt notwendig.

      Sie mußten also müde sein.

      Und sehr wahrscheinlich würden sie sich dieser СКАЧАТЬ