Praxismarketing für Gesundheitsberufe. Markus Stefka
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Praxismarketing für Gesundheitsberufe - Markus Stefka страница 7

Название: Praxismarketing für Gesundheitsberufe

Автор: Markus Stefka

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783748522768

isbn:

СКАЧАТЬ man sich vielleicht denken kann, ist der Autor eines Buches über das Praxismarketing eher nicht der Meinung, dass man diese Disziplin verteufeln muss. Im Gegenteil, ich halte Gesundheit und Marketing durchaus für gut vereinbar. Denn Marketing ist schlicht und ergreifend ein Teil der Betriebswirtschaftslehre und auch eine Praxis ist ein Betrieb. Es ist kein Unding marktorientiert zu arbeiten oder Maßnahmen zu ergreifen um mehr Geld in seiner Tätigkeit zu verdienen. Sie sind Ihre Ausbildung schließlich wohl kaum mit dem Gedanken "Endlich arm werden!" angegangen.

      Vor allem für viele Außenstehende scheint es aber oft verpönt zu sein, in diesem Kontext an Themen wie „Geld zu verdienen" zu denken. Es wird durchaus noch einiges an „Marketing für das Marketing“ (sic!) notwendig sein, um in der Allgemeinbevölkerung den Standpunkt, dass auch eine Praxis Gewinn machen muss, durchzusetzen.

      Doch auch in der Anwenderschaft stoßen wir teils auf Ablehnung. Während es für nahezu jedes Unternehmen heutzutage völlig selbstverständlich ist, eine Homepage zu haben, auf der die eigenen Leistungen angeboten werden, finden sich noch immer sehr viele Gesundheitsdiensteanbieter, welche diese (heutzutage sehr leicht umzusetzende) Maßnahme noch immer nicht ergriffen haben. Sollten Sie zu diesen gehören - keine Sorge, das Thema kommt noch.

      Natürlich kann man hier jetzt nicht einfach jede Kritik und Vorsicht blind abschmettern. Zu behaupten, dass sich Marketing "schon von selbst reguliert", wäre ein wenig zu einfach gedacht. Die Verbindung von Marketing und dem Gesundheitswesen sollte meiner Meinung nach daher auf einigen Grundvoraussetzungen basieren.

      Qualität als Grundlage

      Hier handelt es sich um einen generellen Ansatz, welchem Marketing meiner Meinung nach immer folgen muss. Es wird wohl immer irgendwie möglich sein mit kurzfristigen Entscheidungen einige Zeit lang erfolgreich zu sein, aber um diesen Erfolg nachhaltig zu gestalten muss im Kern immer die Qualität des Angebots im Vordergrund stehen. Andernfalls werden Kunden früher oder später merken, dass sie es hier mit einem Lügenkonstrukt zu tun haben und dieses entsprechend sanktionieren.

      Erst wenn sich um diesen Kernaspekt gekümmert wurde. können weitere Maßnahmen darauf aufbauen und dem Kunden (hier Klienten und Klienten) diese Qualität beispielsweise zu vermitteln.

      Marketing als Begleitrolle

      Alle wollen der Superstar sein, die Person, welche das entscheidende Tor macht. Doch dies ist schlicht und ergreifend nicht möglich. Marketing wird im Gesundheitswesen nie der Mittelstürmer werden um den herum sich das gesamte Team aufbaut. Die Rolle wird wohl nie über jene einer flankierenden Unterstützung hinausgehen. Der Kern wird nämlich stets die Gesundheit bleiben und (so klar sei hier Stellung genommen) das ist auch richtig so. Schließlich handelt es sich hier um den öffentlichen Auftrag an Gesundheitsdienstleister.

      In diesem Sinne werden Sie von mir hier in diesem Buch auch Tipps erhalten um diese Flanken abzusichern (auch das ist wichtig, falls man kein Gegentor riskieren möchte) und keine Werkzeugkiste, um Wirtschaft vor die Gesundheit zu stellen. Damit würde sich Praxismarketing nämlich ganz von alleine untragbar machen.

      Der Klient und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt

      Manche Dinge erscheinen logisch, sollten aber trotzdem erwähnt werden: Die Klienten und Klienten sind und bleiben das Zentrum aller Bemühungen unseres Handelns, egal ob aus wirtschaftlicher oder gesundheitlicher Perspektive. Diese Gruppen vertrauen darauf, dass Ihre Gesundheitsdienstleister so denken und dieses Vertrauen wollen wir nicht schädigen (sondern eher noch stärken).

      Fazit

      Mit dem richtigen Mindset und einigen wenigen Grundsätzen (deren Befolgung aber umso wichtiger ist) muss Marketing definitiv nicht vom Gesundheitswesen getrennt existieren.

      Sie alle müssen auch von etwas leben und Wirtschaftsromantik ist hier fehl am Platz. Auf dieser Basis kann man fast sagen, dass Marketing nicht fehlen darf. Grundvoraussetzung für ein harmonisches und ethisches Miteinander ist allerdings die klare Vorreiterrolle der Gesundheit vor den wirtschaftlichen Betrachtungsweisen, sowie eine qualitativ hochwertige Behandlung, welche den Klienten im Mittelpunkt hat.

      6. Rechtliche Aspekte des Praxismarketings

      Was haben die Quantenphysik und rechtliche Bestimmungen zum Anbieten von Gesundheitsdienstleistungen gemeinsam? Von beidem hat man vermutlich schon öfter gehört, was genau das jetzt aber für einen bedeutet, ist meist nicht ganz klar.

      Tatsache ist, dass die meisten Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen wohl kein Doppelstudium in Kombination mit Jura absolviert haben und es daher oft einige Unklarheiten in Bezug auf die rechtliche Situation bezüglich der Vermarktung der eigenen Leistungen gibt.

      Ich versuche nun etwas Licht in diese Sache zu bringen.

      Bitte beachten Sie hierbei aber: Ich bin kein Anwalt und kann und darf daher keine Rechtsberatung anbieten. Die hier angegebenen Aussagen wurden in Gesetzestexten recherchiert, geordnet und stellen meine eigene Auffassung dar und wurden so auch in meiner Masterarbeit beschrieben (für Österreich – für Deutschland habe ich danach entsprechende Texte betrachtet). Wie ich zu diesen komme, versuche ich so gründlich wie möglich zu belegen.

      Sollte es aber bei Ihnen zu einem konkreten rechtlichen Problemfall kommen, sollten Sie stets einen Anwalt aufsuchen.

      Wie bereits erwähnt, sind die Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen in Deutschland und Österreich von Einschränkungen im Marketing betroffen. Besonders der Promotions-Aspekt (siehe die 7Ps) scheint hier im Zentrum dieser Einschränkungen zu stehen. Ich beginne mit der Darstellung der Situation in Österreich und gehe dann näher auf die Situation in Deutschland ein.

      Situation in Österreich

      Konkrete Einschränkungen in Gesetzestexten

      Einschränkungen finden sich in den Gesetzestexten vieler Gesundheitsdienstleister. Diese sind z.B:

      1. Im Ärztegesetz finden wir in §53 Abs. 1 den Abschnitt „Werbebeschränkung und Provisionsverbot“. Dieser besagt: „Der Arzt hat sich jeder unsachlichen, unwahren oder das Standesansehen beeinträchtigenden Information im Zusammenhang mit der Ausübung seines Berufes zu enthalten.“

      2. In Bezug auf das Marketing für Psychologen liefert das Psychologengesetz 2013 in §38 im Abs. 1 Auskunft: „Berufsangehörige haben sich jeder unsachlichen oder unwahren Information im Zusammenhang mit ihrer Berufsausübung zu enthalten.“

      3. Für die Psychotherapeuten dürfte der §16 des Psychotherapiegesetzes der relevanteste sein. Hier steht wieder in Abs. 1: „Der Psychotherapeut hat sich jeder unsachlichen oder unwahren Information im Zusammenhang mit der Ausübung seines Berufes zu enthalten.„

      4. Und für die gehobenen medizinisch-technischen Dienste ist der wichtige Part wohl §7b. Hier steht in Abs. 1: „Im Zusammenhang mit der freiberuflichen Berufsausübung ist eine dem beruflichen Ansehen abträgliche, insbesondere jede vergleichende, diskriminierende oder unsachliche Anpreisung oder Werbung verboten.“

      Fällt Ihnen da etwas auf? Wir sind zwar heute hier nicht zusammengekommen um Redundanzen im österreichischen Rechtswesen zu besprechen, aber es würde sich ein wenig aufdrängen. Im Grunde stehen nämlich in allen Paragraphen ähnliche Informationen. Am besten lassen sich diese meiner Meinung nach mit dem Punkt IV „Psychotherapeutische Leistungen in der Öffentlichkeit“ des „Berufskodex für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten“ des Bundesministeriums für Gesundheit zusammenfassen. Hier finden wir den Grundsatz, dass unter die Verpflichtung zur sachlichen und wahren Information über Berufsstand, Qualifikation, Art und СКАЧАТЬ