Название: Magisches Kompendium – Wissen und Weisheit der nordischen Magie
Автор: Frater LYSIR
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: MAGISCHES KOMPENDIUM
isbn: 9783752907162
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Tja und diese individuelle Matrix des eigenen Seins, kann mit dem Begriff Orlog/Ørlœg/Urlag übersetzt/verglichen werden, auch wenn Orlog/Ørlœg/Urlag ein Begriff ist, der im veralteten Sinne für „Krieg“, als Bedeutung eher „Vertragsloser Zustand“ stehen kann. Wenn man so will, ist der Begriff Orlog/Ørlœg/Urlag ein Synonym für die Urquelle, die alles ermöglicht, eine energetische Seins-Matrix, die dem kosmischen Prinzip des Äthers oder der Akasha-Chronik sehr nahe kommt. Statt Matrix könnte man auch einfach Netzwerk, „kosmische Gebärmutter“ oder Schöpfungsquell sagen, was dann, gerade in Bezug auf das Wort „Netzwerk“, einen Brückenbau erlaubt, einen Brückenbau zu den Begriffen „Saiðaz“, „Saitų“ und „Soito“. So wird aus dem lateinischen Wort „Matrix“ (Gebärmutter), eine Vernetzung von Computern, das Verwenden von Links und Hyperlinks - in Bezug auf die Magie sehr spannend. Gut, die Vokabel „Matrix“ hat natürlich unheimlich viele Bedeutungen, doch genau deswegen ist es sehr passend, wenn man diese Vokabel mit den Fachwörtern Wurd/Urðr/Wyrd, Orlog/Ørlœg/Urlag und Seidhr/Seiðr verknüpfen will. Alles ist mit allem verbunden, alles lebt, alles schwingt, alles agiert und evolutioniert. Alles hat eine schöpferische Tätigkeit, eine Tätigkeit, die eben magisch ist, gerade in Bezug auf die Erschaffung des Lebens, da die Gebärmutter hier ein sehr wichtiger Teil ist. Doch wenn man es primär auf Seidhr/Seiðr münzen will, ist die Matrix auch als ein Muster zusehen, welches aus Punkten besteht, wobei diese in Zeilen und Spalten angeordnet sind, vergleichbar mit Gittern oder eben wieder Netzen. Und schon ist man wieder beim Wurd/Urðr/Wyrd und beim Orlog/Ørlœg/Urlag, denn hier spielt das eigene Schicksal eine essenzielle Rolle, sodass man hier energetische Gittermuster „deuten kann“, die sehr wichtige Formgeber sind, wenn es um das Beschreiten des eigenen Weges geht. Alle Richtungen des Willens, der Evolution, der Selbstverwirklichung und der Magie selbst, sind dann in diesem Kontext hier zu finden.
Wenn man dann noch weiter mit dem Wort „Matrix“ spielen will, kann man in die Chemie gehen, wo das Wort „Matrix“ für die Summe der Hauptbestandteile eines Stoffes steht. Wenn man so will, dann ist also jeder magische Akt (und auch jeder Energiekörper, jeder Gedanke, jedes Ritual etc.) auch eine Ansammlung von essenziellen Energien, die die Gesamtexistenz des Menschen und auch der Existenz bzw. des Daseins ausmachen. Statt Chemie setzt man einfach Seidhr/Seiðr, und es wird klar, warum diese Fachvokabel letztlich alle magischen Handlungen irgendwie umschließt, durchdringt und darstellt. Ob nun Seidhr/Seiðr oder Matrix, es werden magische Arbeiten beschrieben, es werden Verbindungen beschrieben, sodass jedes Zupfen einer Saite, jeder Trommelschlag, jede Intonierung bzw. jede Beschwörung in einem Ritual (Galsterei), jede Invokation eines göttlichen Prinzips (Godentum), jede bewusste magisch-rituelle Handlung, jede Heilung, jede Verfluchung, jede Kontaktierung zu einer externen Energie (man könnte jetzt also auch wieder Fjölkynngi, Spádom/Spådom/Spádómr, Trolldom, Útiseta und Völventum schreiben) hier betitelt werden kann.
So geht es also bei Seidhr/Seiðr um einen energetischen Zugriff auf „Daseinsnetzwerke“, auf „Verkettungsenergien“ auf „Daseinsmatrizen“. Dies alles ist „MAGIE“! So ist das Wort „Seidhr/Seiðr“ in diesem Kontext als Wegschablone, als Netzwerk, als Möglichkeit zu sehen.
Es ist manchmal spannend, dass lateinische Begriffe, wie zum Beispiel das Wort „Matrix“, so breit gefächert verwendet werden können, was dazu führt, dass man hier eine Verbindung zu den Menschen schlägt, die damals „Latein“ als Sprache, als Amtssprache hatten, die Römer. Natürlich gibt es auch hier Aufzeichnungen, die sich auf die Magie bzw. auf Seidhr/Seiðr beziehen. Die Geschichtsschreiber des Römischen Reiches haben natürlich auch Aufzeichnungen verfasst, wobei man hier primär den Historiker und Senator Tacitus nennen muss. Dieser lebte in etwa in der Zeit von 58-120. Über sein Leben existieren viele verstreute Zeugnisse, und er hat sehr viel für die Nachwelt festgehalten. Unter anderem auch über den Bereich, den die Römer Germanien nannten, in einem Werk mit den Namen „Germania“! Hier geht es speziell um die Begrifflichkeiten side / sidsa, die man auch wieder mit „bezaubern“ oder „verhexen“ übersetzen kann, und was dann natürlich sehr nah an das Wort „Seidhr/Seiðr“ heranreicht. In seinen Beschreibungen geht Tacitus auf viele Bereiche ein, die man unter der großen Überschrift „Magie“ zusammenfassend kann, egal, ob es jetzt die Divination ist, also die Wahrsagerei, Erntezauber (Bezauberung von Samen, sodass bei der Aussaat alles gut ging und man eine reiche Ernte erhielt) oder die Totenbeschwörungen und Totenbannungen (hier wird z. B. der altenglische Begriff hellerūne verwendet, was sich auch wieder auf Frauen bezog, die Magie wirkten) ist. Es sollte natürlich logisch sein, dass die meisten magischen Praktiken hier nicht wirklich aufgeschlüsselt wurden, sodass die ganzen magischen Handlungen als „großes Arkanum“ („großes Geheimnis“ bzw. heagorūn) benannt wurde.
Unendlich viele Wörter beschreiben jedoch immer nur magische Aktionen. So kann man wahrlich als Abkürzung sagen, dass Seidhr/Seiðr alles beschreibt, was irgendwie magisch ist. Dies wird auch in den Geschichten so dargestellt, dass die Künste, die man besitzen und beherrschen muss, um Seidhr/Seiðr auszuführen, von den Göttern selbst kommen.
So, so, Seidhr/Seiðr kommt also von den Göttern!??! Von welchen denn? Natürlich von den Göttern des nordischen Pantheons! Aha! Also von Odin selbst, von wem auch sonst!? Nein, nicht wirklich! Odin hat die energetischen Möglichkeiten, die Machtparameter, die Kraftdynamiken, die hinter Seidhr/Seiðr stehen, von der Göttin Freyja erhalten, die eigentlich eine Vanin / Wanin ist, und mit ihrem Bruder, Freyr, und ihrem Vater Njörd/Njörðr, nach dem Krieg, der zwischen den Asen und den Vanen/Wanen ausgefochten wurde, als Friedensgarant, als Geisel die Welt Asgard besuchte.
Natürlich beziehen sich diese Informationen ausschließlich auf die Mythen, Sagen, Legenden und Geschichten, die sich in Skandinavien erzählt wurden, und die in den verschiedenen Dichtungen, den „Skalden“ niedergeschrieben wurden. Zu nennen ist hier unter anderem die Dichtung Sigurðardrápa (verfasst ca. 960) und natürlich die Edda, die jedoch viel später verfasst wurde. Die Edda ist ein relativ junges Werk, welches im 13. Jahrhundert im Rahmen der Christianisierung Islands verfasst wurde. Man kann ganz klar sagen, dass es sich um eine Aufzeichnung handelt, die von Christen geschaffen wurde, wobei man hier dennoch einen großen Fundus an Informationen finden kann. Man muss dennoch im Hinterkopf behalten, dass hier zum Teil christliche Werte zumindest im Hinterkopf des Verfassers existierten. So wird in den verschiedenen Dichtungen/Skalden berichtet, dass zum Beispiel Odin selbst eine Frau (mit dem Namen Rindr) durch seine magischen Gaben, durch Seidhr/Seiðr „bekommen“ / „erhalten“ / „verführt“ habe. Hier wird die spezielle Vokabel „Seiðberendr“ verwendet, die sehr selten in den jeweiligen Dichtungen / Skalden vorkommt, und sich auch wieder auf einen „Magier / Zauberer“ bezieht bzw. jemand der „aktiv den Zauber in sich trägt und wirken kann“. In einer weiteren Sage, die sich jedoch primär auf Island bezieht, in der Ynglingasaga, wird klar und deutlich gesagt, dass die Göttin Freya die Fähigkeiten von Seidhr/Seiðr, bzw. die Lehren / Möglichkeiten von Seidhr/Seiðr den Asen beibrachte, da sie von „Natur/Geburt“ diese Gabe hatte. In diesem Kontext hat Freya dann natürlich auch dem Gott Odin die Möglichkeiten von Seidhr/Seiðr gegeben. Andere Mythen, Legenden, Sagen und Geschichten beschreiben aber, dass der Gott Odin Seidhr/Seiðr „gefunden“ / „erschaffen“ hat, wobei man sich hier auf den Zaubergesang, auf die Galsterei bezieht, sodass allein durch den Klang, durch die Schwingungen, durch dieses besondere Versmaß, durch diese spezielle Poesieform (Galdralag) die Macht des Seidhr/Seiðr erkannt, verstanden und angewendet wurde. Doch auch in diesen Erzählungen ist ein klarer Hinweis darauf, dass eigentlich die weibliche Energie, die Grundschwingung des Archetypus der Anima eine absolut essenzielle Rolle spielt, da Andeutungen fallen, dass die Männer, bei der Verwendung von dem Galdralag, und somit der Verwendung von Seidhr/Seiðr, Kleider СКАЧАТЬ