Название: Kind des Lichtes
Автор: Kerstin Wandtke
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783742779953
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„So wie Karak meinst du?“ Raven sah den Alten ernst an.
„Verflucht,“ der Dragon wurde jetzt auch schlagartig ruhig und seine Fröhlichkeit war wie weggeblasen. Ernst musterte er Raven.
„Du weißt, dass dies etwas Anderes ist........ aber, da wir einmal dabei sind. Was hast du bezogen auf Karak beschlossen?“ Raven hatte sich jetzt wohl lange genug um eine Entscheidung gedrückt, lag es doch an ihm, wie weiterhin mit Karak, seinem einstigen Freund aus Kindertagen, verfahren werden sollte. Er hasste diese alten Bräuche, konnte dem Dragon dort aber auch nicht widersprechen. Er fühlte sich unwohl und blickte einmal kurz zu Alina, die immer noch am Strand saß, jetzt aber still zu ihnen blickte, als verstünde sie ihre Worte. Er schaute wieder den Dragon an.
„Also,“ meinte dieser nur ruhig, „Verbannung.“ Raven senkte den Blick, konnte aber nichts dazu sagen. Wie auch, fühlte er sich hier doch auch wie zwischen zwei Stühlen.
„Ich lasse meinen Erstgeborenen nicht gern zurück. Aber durch seinen Wahn hat er sich selbst entschieden und seine Zukunft mit seinem Volk verwirkt....... was bleibt, ist nur die Verbannung.“
Der Dragon wandte sich ab und ging jetzt langsam zum Schloss zurück.
Raven sah ihm nach und bedauerte diesen von Herzen, fühlte sich aber auch machtlos gegenüber der Liebe eines Vaters zu seinem Sohn. Er ging langsam zu Alina und setzte sich zu ihr. Sie schaute zu ihm auf, und er sah in ihre tiefen, blaugrünen Augen. Sie blickte ihn so an, wie damals im Winter, als er sie gefunden und in die Höhle gebracht hatte. Was für ein Leid war ihr bis jetzt wiederfahren, was musste sie bis jetzt schon alles durchmachen. Wie allein war sie doch trotz seiner Nähe. Still nahm er sich in den Arm.
„Kennst du die Rituale, mit denen sich bei meinem Volke ein Mann eine Frau nimmt?“ Fragte er sie ruhig.
„Nein, aber sage es mir,“ sagte sie und blickte ihm dabei ruhig ins Gesicht.
Und er begann langsam zu erzählen.
Alina lauschte still seinen Worten, stellte Fragen, wenn sie etwas nicht verstand, nickte, wenn ihr etwas klar war, unterbrach ihn sonst aber nicht weiter bei seinen Ausführungen. Hatte sie doch Angst, dass er, einmal unterbrochen, von seinem Vorhaben ablassen könnte. Doch bei alledem flatterte ihr Herz wie ein kleiner, ängstlicher Schmetterling, und sie fragte sich immer wieder, ob es jetzt soweit sein sollte. Er sagte ihr viele fremde Dinge, aber auch bekanntes wie die Liebe, tauchte in seinen Ausführungen auf. Bis auf den Vollzug der Bindung, das verstand sie nicht. Und als sie ihn leise danach fragte, geriet er schließlich doch ins Stocken.
„Hmmm, ich weiß nicht recht, wie ich dir das erklären soll, kleine Fee,“ er räusperte sich, „das ist etwas ganz Besonderes........ zwischen Mann und Frau....... hmmm, wie soll ich dir das bloß erklären........“
„Versuche es bitte, erklär es mir,“ sagte sie sanft und nahm sein Gesicht in beide Hände. Seine Augen blickten so traurig, so hilflos, dass es ihr das Herz zusammenzog.
„Ich kann es nicht,“ meinte er nur und schaute rasch zu Boden. Sie zog ihn an sich und küsste ihn zart auf seine Lippen.
„Dann werde ich zu Sonja gehen und sie danach fragen,“ sagte Alina sanft, erhob sich und ging zurück zum Schloss. Raven blieb verwirrt und aufgewühlt allein zurück.
Sie traf Sonja in der Schlossküche an und fragte diese frei heraus nach dem Vollzug einer Bindung. Die anderen Mädchen in der Küche begannen zu kichern, während die alten Frauen nur erröteten und verlegen zu Boden schauten. Alina blickte sich fragen um, verstand diese Reaktion nun gar nicht. Raven hatte Probleme ihr etwas Lustiges zu sagen? Sonja begann lauthals loszulachen, was Alina nur noch mehr verwirrte.
„Ja hat er dich denn endlich gefragt?“ Sonja lachte immer noch.
„Was gefragt?“ Alina verstand nun überhaupt nichts mehr.
„Ob du seine Gemahlin werden möchtest, du Dummchen,“ Sonja wischte sich die Tränen aus den Augen, „mal wieder eine Bindungsfeier........ ja, das würde uns allen viel Freude bereiten.“
„Ich verstehe das alles nicht,“ Alina wurde langsam traurig. Jeder schien hier etwas zu wissen, nur sie nicht.
„Komm mal mit, meine Kleine, ich muss noch etwas Fett aus dem Keller holen, und auf dem Weg werde ich mal versuchen, es dir zu erklären.“ Sonja ging aus der Küche und Alina folgte ihr, jetzt doch neugierig, was da kommen sollte. Unten im Keller angelangt zog Sonja ein Stück Kreide aus ihrer Kitteltasche.
„Tja, wie gut das ich immer alles dabeihabe,“ sagte sie lächelnd und zwinkerte Alina zu. Sie ging zu einer vom Fackelschein erhellten, recht glatten Wand.
„Gut, dann fange ich mal an,“ und schnell wie der Wind flog die Kreide über die Wand, bis Sonja die Gestalt einer nackten Frau gemalt hatte.
„Schau, eine Frau, von den Göttern gemacht,“ stolz hielt Sonja etwas inne und ließ Alina das Bild in ruhe betrachten. Dann sauste die Kreide wieder über die Wand und die Darstellung eines ebenfalls nackten Mannes gewann langsam an Gestalt.
„Und nun schau noch mal hin. Das ist ein Mann, wie die Götter auch ihn erschaffen haben.“
Alina besah sich diese Darstellung sehr genau und sie glich den Statuen in der alten Burg verblüffend.
„So ist Raven auch?“ Fragte sie vorsichtig und fixierte dabei einen Punkt der Darstellung ziemlich genau. Sonja sah den Blick und erinnerte sich an ihr erstes Mal, als sie den Dragon ohne Kleidung gesehen hatte. Wieder musste sie fröhlich lachen.
„Ja, sicher, mein Liebes, dein Raven ist genau so......... vielleicht noch etwas mehr Masse, hier und da, aber durchaus auch so gut gebaut. Nicht ohne Grund schaut sich jede Jungfrau so sehnsüchtig um, wenn er vorbeigeht.“ Alina staunte.
„So, und nun schau gut hin,“ Sonja begann eine neue Zeichnung zweier Menschen die sich eng umschlungen hielten, „schau, und dies nennen wir den Vollzug einer Bindung.“ Jetzt musste Alina laut auflachen. Darum wird ein solcher Wirbel gemacht? Sie hatte Raven schon oft genug umarmt, was war daran jetzt so ungewöhnlich, außer das diese Personen unbekleidet waren?
„Schau genau hin, Kleines, das ist mehr als nur eine Umarmung. Das ist ein verschmelzen zweier Personen in ihrem Mittelpunkt. So pflanzt einer der unsrigen ein neues Leben im Bauch seiner Gefährtin, und es bereitet den Beiden sehr viel vergnügen, das kannst du mir gerne glauben,“ bemerkte Sonja etwas versonnen. Alina schaute noch einmal genauer hin und bemerkte Dinge an der Zeichnung, die ihr vorher nicht aufgefallen waren. Stimmt, es sah aus, als stoße der Mann diesen kleinen Arm, der seinen Lenden entspringt, zwischen die Beine seiner Frau. Alina wusste um ihre Öffnung dort, hatte bis hier aber nur eine vage Vorstellung von deren Funktion gehabt. Sie dachte an Karak und ihr schauderte, denn jetzt dämmerte ihr da einiges. Auch wenn sie bei Raven auf dem Schoß saß, wurde dieser nach kurzer Zeit immer seltsam hart und unbequem. War dies dieser Arm, der dann irgendwie immer anschwoll und sie dann drückte?
Sie fragte Sonja danach, die daraufhin noch einmal schallend loslachte und sich lange Zeit nicht beruhigen konnte.
„Mein Herz.......“ Sonja bekam kaum Luft, „du bist so unschuldig, so süß....... mein Gott....... gut, ich versuche dir.......... die Männer mal zu erklären,“ sie japste immer noch nach Luft.
„Weißt du...... für die Männer, aber nicht nur für die, ist dieses,“ СКАЧАТЬ