Der Politiker. Geri Schnell
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Название: Der Politiker

Автор: Geri Schnell

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783748560777

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СКАЧАТЬ von Willi bedeutet das, dass sie eine schöne Zeit in Rabca haben. Da Benzin und vor allem die Munition knapp sind, heisst das, dass sie sich möglichst wenig verschieben dürfen.

      In den Kneipen in Rabca sind die Deutschen gern gesehene Gäste. Das einzige Problem besteht darin, dass der Sold relativ knapp ist, er reicht nicht aus, dass sie jeden Abend in die Kneipe können. Willi löst das Problem so, dass er sich eine einheimische Freundin zulegte. Sie heisst Hilde und ihre Familie bewirtschaftet einen Bauernhof. Statt sich in der Kneipe zu betrinken, hilft er lieber auf dem Bauernhof und wird dafür mit zusätzlichem Essen bezahlt.

      Anfang August trifft ein grosser Transport mit Munition und Dieseltreibstoff ein. Am Tagesablauf änderte sich nichts, das Material wird eingelagert. Nach einer Woche gibt es einen Spezialauftrag. Ein Panzer soll die SS bei einem Auftrag unterstützen. Die SS hat in der Slowakei mit dem verhaften von Juden begonnen. Diese Operation soll durch Panzer abgesichert werden. Man rechnet nicht mit Widerstand, aber es ist sicherer, wenn man auf alles gefasst wird.

      «Scharführer Wolf, sie übernehmen den Funk», befiehlt der Kommandant, der Fahrer sitzt schon im ausgesuchten Panzer, «das MG ist geladen, wenn die SS einen Schiessbefehl durchgibt, wird geschossen!»

      Über Funk teilt die SS mit, wo der Treffpunkt liegt. Auf der Ausfahrstrasse Richtung Prag, wartet der LKW mit zehn SS-Soldaten. Der Kommandant der SS schaut kurz ins Fahrzeug.

      «Ziel ist dieser Bauernhof», mit einem Bleistift markiert er die Stelle auf der Karte, «sie fahren bis zu diesem Punkt und sichern von dieser Anhöhe das Gelände. Meine Truppe durchsucht das Gebäude.»

      Willi beschleicht ein komisches Gefühl, wenn es hart auf hart geht, muss er vielleicht schliessen. Noch nie musste er auf Menschen schiessen. Er hofft, dass es ohne Schiessbefehl ausgeht.

      «Wir vermuten», instruiert der Kommandant, «dass sich Juden in der Scheune verstecken. Die Scheisskerle werden uns kennen lernen.»

      Der Fahrer erreicht den eingezeichneten Punkt. Die Stelle ist gut gewählt, sie haben gute Sicht auf das freie Gelände und den Bauernhof. Die SS-Soldaten sitzen ab und gehen mit vorgehaltenen Maschinenpistolen auf das Gebäude zu.

      Gespannt verfolgt Willi das Geschehen. Vier SS-Soldaten legen sich in Stellung, drei gehen auf das Scheunentor zu. Mit einer Handgranate wird das Tor aufgesprengt. Als sich der Rauch verzogen hat, humpelt ein verletzter Mann mit erhobenen Händen aus der Scheune. Zwei SS-Soldaten rennen in die Scheune und schiessen sofort. Dann wird es ruhig. Drei Männer schleppen eine verletzte Frau aus der Scheune und legen sie ins Gras. Zwei Männer heben sofort die Hände und verschränken sie über dem Kopf.

      Die zwei SS-Soldaten schleifen, einen offensichtlich toten Mann auf den Vorhof und legen ihn neben die verletzte Frau. Inzwischen stürmen weitere Uniformierte in die Scheune. Es bleibt längere Zeit ruhig, dann verlassen sie die Scheune und zeigen an, dass die Aktion beendet ist. Der LKW fährt vor und die Gefangenen müssen aufsteigen. Die Leiche lassen sie liegen. Die verletzte Frau wird am Schluss noch auf die Ladebrücke geworfen. Sie schreit auf, als sie hart aufschlägt.

      «Aktion beendet!», tönt es aus dem Kopfhörer von Willis Funkgerät, «bleibt noch fünf Minuten, dann könnte ihr zurück zu eurer Einheit. Heil Hitler!»

      Nachdem die SS-Soldaten weggefahren sind, nähert sich ein Motorrad mit Seitenwagen dem Hof. Eine Frau und zwei Männer, wie Slowaken gekleidet, steigen ab. Der Fahrer des Gefährts redet auf sie ein. Die Handzeichen deuten darauf hin, dass der Bauernhof jetzt den beiden Passagieren gehört. Die bedanken sich überschwänglich. Bevor der Fahrer losfährt, deutet er noch auf die Leiche, sie soll verschwinden, wohin scheint ihm egal zu sein.

      «Wir können zurückfahren», ruft Willi seinem Fahrer zu, «denen haben wir es gezeigt, diese verdammten Juden, jetzt wird aufgeräumt.»

      Der Fahrer Antwort nicht, fährt aber sofort los. Als sie zur Einheit zurückkehren, empfängt sie der Kommandant persönlich.

      «Gut gemacht Wolf», ruft er gegen den Motorenlärm ankämpfend, «die SS war zufrieden. Heil Hitler!»

      Am nächsten Nachmittag wiederholt sich das gleiche Szenario bei einem anderen Bauernhof. Diesmal ergeben sich die Juden schon, als sie sehen, wie der LKW vorfährt. Die Aktion dauert nur eine halbe Stunde und geht ohne Schusswechsel und Verletzte zu Ende. Einige Schläge bekommen die Juden beim Einsteigen ab, aber sie werden nicht ernsthaft verletzt. Auch in diesem Fall übernimmt ein slowakisches Paar den Hof. Ein kleines Geschenk, weil die Slowaken den Deutschen so freundlich gesinnt sind.

      Die nächsten zwei Einsätze finden ohne Willi statt. Der Kommandant legt Wert darauf, dass möglichst viele seiner Truppe, Kampferfahrung sammeln können. Da die Kompanie nur über drei Funker verfügt, ist er schon bald wieder im Einsatz.

      Diesmal wird ein kleiner Weiler mit fünf Gebäuden umstellt. Die SS ist diesmal mit drei LKW an der Aktion beteiligt. Die sichert nach Norden ab, da ist es unübersichtlich. Willis Panzer fährt nach Süden, dort liegt ein weites Feld. Nach rund zweihundert Meter folgt ein Wäldchen. Ihre Aufgabe ist, zu verhindern, dass Juden in den Wald flüchten können, denn dann, das hat der SS Offizier deutlich gemacht, würde es schwierig, die Leute aufzuspüren.

      Im Weiler geht es nicht so glimpflich ab, wie sonst, es fallen Schüsse. Dann meldet sich der Funk: «Panzer bitte seit wachsam, die wollen abhauen. Feuer frei auf jeden Flüchtenden.»

      «Da!», ruft der Fahrer und er zeigt auf zwei Männer die aus einem Haus rennen.

      Willi hat sie auch erspäht und richtet das MG auf die beiden. Nur kurz zögert er, dann feuert er die erste Salve ab. Er hat absichtlich rund zehn Meter vor die Männer gezielt, um ihnen die Möglichkeit zur Kapitulation zu geben. Doch die rennen im Zickzack weiter. Die zweite Salve feuert er gezielt ab. Einer ist getroffen, was sein Fahrer mit einem kurzen Jubel belohnt. Die dritte Salve streckt auch den zweiten Mann nieder. Beide winden sich im Gras, können aber nicht mehr weiter. Die SS wird sie einsammeln können.

      Bei einem Haus bemerken sie eine verdächtige Bewegung. Nochmal schiesst Willi eine Salve vor die Haustüre. Er wagt nicht direkt auf die Bewegung zu schiessen, vielleicht ist es ja ein SS-Mann.

      Die beiden verwundeten Männer, winden sich vor Schmerzen. Doch der eine wird immer ruhiger, dann liegt er plötzlich still da. Der andere kriecht zu ihm rüber und streicht ihm über den Kopf, dann schreit er auf, sein Freund scheint tot zu sein. Seine Hand fährt über das Gesicht des Toten und schliesst ihm die Augen. Dann ist er wieder mit seinem schmerzenden Bein beschäftigt und versucht das Blut zu stillen.

      Im Weiler wird es ruhig. Die SS hat die Lage unter Kontrolle. Zwei Soldaten schleppen den verwundeten ins Haus. Von seinem Standort aus, können sie die LKW nicht einsehen. Sie wissen nicht wie die Aktien weiter abläuft. Nach einer Stunde kommt die Meldung über Funk.

      «Aktion beendet, danke gut gemacht! Heil Hitler!»

      «Los du kannst nach Hause fahren», befiehlt er seinem Fahrer.

      «Denen hast die gegeben», dann fährt er los und man versteht kein Wort mehr.

      Im Standort ihrer Einheit werden sie diesmal von niemandem empfangen. Die Einsätze sind zu Routine geworden.

      Beim Antrittsverlesen der Kompanie, hält der Kommandant eine kurze Rede. Er informiert, dass die Wehrmacht in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt ist. Die Polen werden immer dreister und verweigern den Korridor zur Stadt Danzig. Das will sich unser Führer nicht bieten lassen. Er wird es ihnen zeigen!

      «Ich mache nochmals СКАЧАТЬ