Der Politiker. Geri Schnell
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Название: Der Politiker

Автор: Geri Schnell

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783748560777

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СКАЧАТЬ So kann er sich noch etwas Taschengeld verdienen.

      Mit einer feierlichen Zeremonie wird der letzte Tag in der Wehrmacht begangen. Zum Zeitpunkt seiner Entlassung bekleidet Wolf den Rang eines Obersturmbannführers. Noch ein letztes Mal Salutieren und Willi ist wieder ein Zivilist. Noch sind die Wehrmänner nicht endgültig entlassen, sie können bei Bedarf als Reservisten aufgeboten werden, aber davon geht keiner aus. Die meisten hoffen, dass sie ihr Studium abschliessen können.

      Noch am gleichen Tag fährt er nach Worms und besucht seine Eltern. Die arbeiten immer noch in der Lederfabrik. In Worms scheint die Zeit stillzustehen. Er hofft auf ein zufälliges Treffen, wird aber enttäuscht. Gabi muss er vergessen. Er freut sich auf die Zeit in Aachen, wer wird noch da sein? Vorerst geht es zurück nach Rostock. Rita erwartet ihn und er ist gespannt, welche Arbeit ihm der Ingenieur zuweist, er tat sehr geheimnisvoll.

      Die Überraschung ist riesig, als ihm der Ingenieur den Auftrag erteilt, das eben fertiggestellte Flugzeug, zu einem Fliegerhorst in Bayern zu fliegen. Auf dem Fliegerhorst muss er noch eine kurze Einführung für die neuen Piloten durchführen, am Abend wird er noch zu einer kleinen Feier eingeladen.

      Am nächsten Morgen fährt er mit der Eisenbahn zurück nach Rostock. Damit ist seine Aufgabe für die erste Woche erledigt. Er hatte genügend Zeit, sich von Rita verwöhnen zu lassen.

      Noch zwei andere Piloten haben die gleiche Aufgabe. So muss er meistens einen Auslieferflug pro Woche durchführen, da bleibt viel frei Zeit. Da die Maschinen nicht immer an den gleichen Fliegerhorst geliefert werden, lernt er Deutschland sehr gut kennen. Doch schon bald musste er von Rita Abschied nehmen. Sie versprechen sich zu schreiben, aber beide wissen, dass sie einander schnell vergessen werden. Nach einem kurzen Aufenthalt in Worms, reist er nach Aachen.

      Wir sind die Grössten /1938

      Die Rückkehr ins Studentenleben ist für Willi nicht einfach. Nach einem Monat ist es bereits wieder zu Ende. Den Studenten werden Aufgaben zugeteilt, welche sie zu Haus selbstständig bearbeiten können und anschliessend zu einem Bericht zusammenfassen müssen. Dieser Bericht wird entscheiden, ob es im Frühling, mit dem Studium weiter geht.

      Bereits Ende September trifft Willi wieder in Worms ein. Er geht selten in eine Kneipe. Die meisten Leute sind zu Arbeitseinsätze eingeteilt. Gemeinsam isst Familie Wolf das Abendessen. Willi hilft der Mutter beim wegräumen, dann geht er auf sein Zimmer und arbeitet an seinem Bericht weiter. Er ist nicht sicher, ob er das richtige Thema gewählt hat, alle reden vom Krieg und er untersucht die Möglichkeiten, einer zivilen Fliegerei.

      Seinen vierundzwanzigsten Geburtstag feiert Willi nur mit der Familie. Die Freunde sind entweder in der Wehrmacht oder im Arbeitsdienst. Es wird eine kurze Feier. Mutter Rosa kocht Willis Lieblingsgericht, obwohl es bei gewissen Zutaten schwierig war, sie zu beschaffen.

      Jemand hat Willi bei der Stadtverwaltung gemeldet jetzt muss auch er zum Arbeitseinsatz in die Lederfabrik. Vater und Sohn fahren jeden Morgen gemeinsam zur Arbeit. Willi wird im Lager eingesetzt. Rosa leistet immer noch ihr reduziertes Pensum beim Nähen von Handschuhen.

      Als das Radio berichtete, ein Jude hätte in Paris den Delegationssekretär Rath der NSDAP angeschlossen, schickte die SA ihre Männer los, welche grölend durch Worms und andere deutschen Städte zogen.

      Zwei Tage später, das Radio hatte eben den Tod von Rath gemeldet, brennt die Synagoge in Worms. Das Feuer wird schnell entdeckt und kann gelöscht werden, später wird der Rabbiner verhaftet und die Synagoge erneut angezündet. Die SA steht diesmal bereit und verhinderte, dass das Feuer gelöscht werden kann. Die Synagoge brannte bis auf die Grundmauern nieder. Danach formiert sich die SA zu einem Saubannerzug und zieht plündern durch Worms. Alles was jüdisch aussieht, wird angegriffen. Diesmal machte der wütende Mob auch vor privaten Häusern der Juden nicht halt. Auf dem Platz vor dem Stadthaus werden sie zusammengetrieben. Einige werfen mit Abfall auf die verängstigten Leute, andere werfen mit Steinen, einige Juden bluten am Kopf. Ein SA Mann beginnt unter dem Jubel der Menge, mit einer Schere die Haare einer jüdischen Frauen abzuschneiden. Wer sich beklagte, wird brutal zusammengeschlagen.

      Als Willi mit seinem Vater auf dem Platz vorbeikommt, meint er: «Jetzt bekommen sie ihre Strafe.»

      Sie schauten noch eine Weile zu, dann fahren sie nach Hause. Am Radio wird berichtet, dass in ganz Deutschland die Synagogen brennen. Der Volkszorn entlädt sich nach dem feigen Anschlag in Paris. Jetzt geht es mit den Juden ab ins KZ. Sie haben es nicht anders gewollt. Meldet der Sprecher. Nun werden die Juden nicht nur boykottiert, jetzt werden sie eingesammelt und in Lager gesteckt.

      «Ja endlich wird aufgeräumt», kommentiert Rosa die Meldung.

      Drei Tage später erhält Willi einen Brief von der Wehrmacht. Mit einem unguten Gefühl öffnet er den Brief.

       Umteilung

       Wir informieren sie, Obersturmbannführer Wolf, dass eine Überprüfung ergeben hat, dass bezüglich des Ariernachweises Unsicherheiten bestehen. Unter diesen Umständen ist es nicht zulässig, dass sie weiterhin in der Luftwaffe ihre Wehrpflicht leisten können.

       Bis die Unklarheiten beseitigt sind, werden sie zu den Panzertruppen umgeteilt. Die Unterlagen machen es erforderlich, dass sie einen Ausbildungskurs bei der Panzertruppe besuchen müssen. Der Kurs beginnt am 6. Januar 1939.

       Sie haben sich am besagten Datum um sechs Uhr nachmittags, am Bahnhof in Lübeck einzufinden, dort werden sie abgeholt und auf den Truppenübungsplatz Putlos transportiert.

      Panzertruppen /1939

      Willi kann nicht glauben was er da liest. Erst beim zweiten Mal durchlesen wird ihm bewusst, dass er jetzt wegen seiner Herkunft diskriminiert wird.

      «Du schaffst das Junge», meint sein Vater, «immerhin haben sie dich nicht aus der Wehrmacht ausgeschlossen.»

      «Ja, aber was soll ich bei den Panzertruppen?»

      «Du musst deinen Dienst am Vaterland leisten», meint Vater, «Panzer ist auch nicht so schlecht und weniger gefährlich.»

      «Da bin ich nicht so sicher, aber was bleibt mir anderes übrig.»

      Es braucht einige Tage, bis sich Willi mit der neuen Situation abgefunden hat. Innerlich staut sich eine Wut auf alles Jüdische auf. Er wird es ihnen zeigen. Nur wegen den Juden ist er nun eine Deutscher zweite Klasse.

      In Putlos ist es sehr schön, er war von Rostock aus, schon Mal mit dem Fahrrad dort entlang gefahren. Es liegt direkt an der Ostsee. Die Umgebung hat ihn an die Rheinauen erinnert, allerdings ohne Berge und statt des Flusses, gibt ist ein Meer.

      Noch hat er ein paar Tage Zeit. Jetzt, da ein neuer Einsatz in der Wehrmacht ansteht, ist er vom Arbeitseinsatz befreit. Es macht wenig Sinn, den angefangen Bericht fertig zu schreiben, da dieser nach seiner Zeit in der Wehrmacht, eh nicht mehr aktuell wäre. Deshalb ist er viel in Worms unterwegs. Zudem hat die Begeisterung für die Luftfahrt stark abgenommen.

      Auf seinen Streifzügen durch Worms bemerk er, dass viele Juden ihre Wertgegenstände verkaufen müssen, damit sie ins Ausland emigrieren können. Das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, gute Geschäfte zu tätigen. Er bespricht das Geschäft mit seinem Vater.

      «Du meinst», fragt sein Vater nach, «die Juden müssen ihre Wohnungen zu Geld СКАЧАТЬ