Ivanhoe. Sir Walter Scott
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Название: Ivanhoe

Автор: Sir Walter Scott

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754172162

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СКАЧАТЬ seine Trompete schmettern und bat einen Herold, den Herausforderern anzukündigen, daß er keine Wahl treffen werde, sondern bereit sei, in der Ordnung mit ihnen zu kämpfen, wie sie sich ihm stellen würden.

      Der riesenhafte Front de Boeuf, in eine schwarze Rüstung gekleidet, war der erste, der auf den Kampfplatz trat. Auf weißem Schilde trug er einen schwarzen Stierkopf, halb verwischt von den zahlreichen Kämpfen, die er bestanden hatte, und mit der anmaßenden Unterschrift versehen: Cave, adsum. Ueber diesen Kämpfer erlangte der enterbte Ritter einen geringen aber entscheidenden Vortheil. Beide Ritter brachen ihre Lanzen trefflich, doch Front de Boeuf, der bei dem Zusammenstoßen einen Steigbügel verlor, wurde für besiegt erklärt.

      Bei dem dritten Kampfe des Fremden mit Sir Philipp Malvoisin war er ebenso erfolgreich. Er traf diesen Baron so gewaltsam an den Helm, daß die Bänder brachen, und Malvoisin nur dadurch vom Fall gerettet wurde, daß sein Helm herunterfiel, worauf er, gleich seinen Gefährten, für besiegt erklärt wurde.

      Der vierte Kampf mit de Grantmesnil gab dem enterbten Ritter Gelegenheit, eben so viel Höflichkeit als bisher Muth und Geschicklichkeit an den Tag zu legen. De Grantmesnils Pferd war jung und scheu, und bewegte sich beim Anrennen so heftig hin und her, daß das Ziel des Ritters dadurch verrückt wurde; der Fremde aber, ohne diesen Vortheil zu benutzen, erhob seine Lanze, ritt an seinem Gegner vorbei, ohne ihn zu berühren, schwenkte sein Pferd herum und ritt wieder zu seiner Stellung am Ende der Schranken zurück, worauf er ihm durch einen Herold ein zweites Zusammentreffen anbieten ließ. De Grantmesnil lehnte ab, indem er sich eben so sehr durch die Höflichkeit, als durch die Geschicklichkeit seines Gegners für besiegt erklärte.

      Ralph de Vipont machte die Reihe der Triumphe des Fremden vollständig; er wurde mit solcher Gewalt zu Boden geschleudert, daß ihm das Blut aus Nase und Mund stürzte, und er bewußtlos aus den Schranken getragen werden mußte.

      Der Beifall von Tausenden begleitete die einstimmige Entscheidung des Prinzen und der Marschälle, nach welcher die Ehre des Tages dem enterbten Ritter zuerkannt wurde.

      Kapitel IX

      – – Und in der Mitte sah man

       Mit einer majestät'schen Miene

       Ein Fräulein, wie zur Königin bestimmt

       Durch Wuchs und Schönheit – –

       Und wie ein Reiz sie alle übertraf,

       So war ihr Anzug edler auch als aller –

       Ein Diadem von rothem Gold umschloß

       Die Stirn – zwar einfach – aber dennoch reich

       Als Zeichen ihrer Herrschaft führte sie

       Den Agnus-Castuszweig in ihrer Hand

       Die Blume und das Blatt.

       (Chaucer.)

      Die Marschälle William de Wyvil und Stephan de Martival waren die ersten, welche dem Sieger ihre Glückwünsche darbrachten, und ihn zugleich baten, sich den Helm abnehmen zu lassen, oder wenigstens sein Visier aufzuschlagen, ehe sie ihn zu dem Prinzen führten, damit er den Preis des Turniers erhalte. Der enterbte Ritter schlug diese Bitte mit aller Höflichkeit ab, indem er angab, er dürfe für jetzt sein Gesicht nicht sehen lassen, aus Gründen, die er beim Eintritt in die Schranken den Herolden bereits angegeben habe. Die Marschälle waren vollkommen mit dieser Antwort zufrieden, denn unter den häufigen und seltsamen Gelübden, wodurch sich die Ritter in jenen Tagen zu binden pflegten, war keines häufiger als das, daß sie sich verbindlich machten, auf eine gewisse Zeit unerkannt zu bleiben, bis ein bestimmtes Abenteuer vollbracht sei. Die Marschälle drängten sich daher nicht weiter in das Geheimniß des enterbten Ritters, sondern kündigten dem Prinzen Johann den Wunsch des Siegers an, unerkannt zu bleiben, und baten um die Erlaubniß, ihn vor Seine Hoheit führen zu dürfen.

      Johanns Neugierde war erregt durch das Geheimniß, welches der Fremde beobachtete, und da er schon unzufrieden über den Ausgang des Turniers war, so antwortete er den Marschällen hochfahrend: »Bei unserer Dame, dieser Ritter hat seine Höflichkeit ebenso gut wie seine Besitzungen durch die Enterbung verloren, da er vor uns mit bedecktem Gesicht zu erscheinen wünscht. – Wißt ihr, Mylords,« sagte er zu seiner Begleitung gewendet, »wer dieser Tapfere sein mag, der sich so stolz beträgt?«

      »Ich kann es nicht errathen,« antwortete de Bracy, »auch habe ich nicht gedacht, daß es innerhalb der vier Seen, welche Britannien einschließen, einen Kämpfer geben könne, der diese fünf Ritter an einem Tage zu besiegen vermöchte. Meiner Treu, ich vergesse in meinem Leben nicht, mit welcher Gewalt er de Vipont niederwarf. Der arme Hospitaliter wurde aus dem Sattel geworfen, wie ein Stein aus der Schleuder.«

      »Prahlt nur nicht damit,« sagte ein Johanniterritter, »Euer Templer hatte kein besseres Glück! Ich sah es wohl, wie sich Bois-Guilbert dreimal überschlug und jedesmal mit den Händen in den Sand griff.«

      Bracy, der es mit den Templern hielt, wollte erwidern, wurde aber von Prinz Johann verhindert, welcher sagte: »Still, ihr Herren! Wir streiten uns hier nutzlos!«

      »Der Sieger,« begann de Wyvil, »wartet noch immer, ob es Eurer Hoheit gefällig wäre –«

      »Es ist uns gefällig,« versetzte Johann, »daß er so lange warten soll, bis einer hier seinen Namen und Rang errathen hat. Sollte er bis zur Nacht hier bleiben, so wird er genug zu thun haben, sich warm zu halten.«

      »Eure Hoheit,« sagte Waldemar Fitzurse, »erweist dem Sieger weniger als die schuldige Ehre, wenn Ihr ihn zu warten nöthigt, bis wir Euch sagen, was wir nicht errathen können. Ich wenigstens wüßte nicht, auf wen ich rathen sollte – es müßte denn einer von den wackern Kämpen sein, die König Richard begleiteten, und die jetzt im Begriffe sein sollen, aus dem gelobten Lande heimzukehren.«

      »Es könnte der Graf von Salisbury sein,« sagte Bracy, »der hat ungefähr dieselbe Größe.«

      »Eher wohl Sir Thomas de Multon, der Ritter von Gilsland,« sagte Fitzurse, »Salisbury hat stärkere Knochen.«

      Ein Geflüster erhob sich jetzt unter dem Gefolge, es könne ja der König Richard selber sein, doch erfuhr man nicht, von wem es herrühre.

      »Bewahr uns Gott!« sagte Prinz Johann, und wandte sich todtenbleich und wie vom Blitz getroffen plötzlich um, indem er sagte, »Waldemar, Bracy, tapfere Ritter und Edle, denkt an Euer Versprechen und steht mir treulich bei.«

      »Die Gefahr ist noch nicht so nahe,« sagte Waldemar Fitzurse, »seid Ihr denn so wenig mit der riesenhaften Gestalt von Eures Vaters Sohn bekannt, daß Ihr glaubt, er lasse sich in den Umfang einer solchen Rüstung wie die des Fremden einschließen? – Ihr, de Wyvil und Martival, würdet dem Prinzen einen Dienst leisten, wenn Ihr den Sieger sogleich zum Throne führtet, und so einen Irrthum endetet, der alles Blut aus den Wangen des Prinzen getrieben hat. Seht ihn nur genauer an,« fuhr er zu dem letzteren gewendet fort, »Eure Hoheit wird dann finden, daß ihm noch drei Zoll an Richards Höhe und zweimal so viel an der Breite der Schultern fehlen. Das Roß, welches er reitet, hätte auch den König Richard nicht in einem einzigen Gange zu tragen vermocht.«

      Die Marschälle führten unterdeß den enterbten Ritter zu dem Fuße einer hölzernen Treppe, die aus den Schranken zu Johanns Throne hinaufführte. Immer noch durch den Gedanken beunruhigt, daß sein Bruder, der so beleidigte Bruder, dem er so sehr verpflichtet war, plötzlich in sein Vaterland zurückgekehrt sein möchte, konnte er selbst trotz der von Fitzurse angegebenen Unterscheidungszeichen СКАЧАТЬ