Ivanhoe. Sir Walter Scott
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Название: Ivanhoe

Автор: Sir Walter Scott

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754172162

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СКАЧАТЬ mit aufflammender Wuth.

      »Ei, das that der alte Hubert,« sagte Wamba, »Sir Philipp de Malvoisins Wildmeister. Er fing Packan auf, als er im Walde umherlief, und behauptete, er jage Wild, wodurch er das Jagdrecht seines Herrn verletze.«

      »Der böse Feind hole Malvoisin,« antwortete der Sachse, »und seinen Wildmeister dazu. Wâ tham men, the vrôhte thurh hyne and flît cymth! Ich will ihnen beweisen, daß mir das Jagdrecht so gut zusteht, wie ihnen. – Aber genug davon. Geh, Bursche, geh an Deinen Platz, und Du, Gurth, schaffe Dir einen andern Hund an, und sollte der Wildmeister ihn anzurühren wagen, so will ich ihm dagegen das Bogenschießen verleiden. Den Fluch eines Feiglings über mein Haupt, wenn ich ihm nicht den Vorderfinger seiner rechten Hand abschlage! Er soll keine Bogensehne mehr spannen. Ich bitte um Verzeihung, meine würdigen Gäste. Ich bin hier von Nachbarn umlagert, die es Euren Ungläubigen im gelobten Lande gleich thun, Herr Ritter. Aber Eure frugale Speise steht vor Euch; eßt, und laßt den freundlichen Willkommen die kärgliche Bewirthung entschuldigen.«

      »Das Mahl, welches auf dem Tische stand, bedurfte indeß keiner Entschuldigung von Seiten des Hausherrn. Schweinefleisch, auf verschiedene Art zubereitet, zeigte sich auf dem niedrigen Theile der Tafel, sowie auch Geflügel, Wildpret, Ziegen und Hasen, verschiedene Arten von Fischen, nebst ungeheuren Broden, Kuchen und verschiedenem Eingemachten von Früchten und Honig. Die kleineren Arten von wildem Geflügel, welche im Ueberfluß da waren, wurden nicht auf Tellern servirt, sondern auf kleinen hölzernen Spießen hereingebracht und von den Pagen und Bedienten, welche sie trugen, jedem Gaste der Reihe nach angeboten, der so viel davon abschnitt, als ihm gefiel. Neben jeder Person von Rang und Würde stand ein silberner Becher, und die untere Tafel war mit großen Trinkhörnern versehen.«

      Als das Mahl beginnen sollte, erhob plötzlich der Haushofmeister seinen Stab und sagte laut: »Habt Acht! Platz für die Hlaefdige Rowena!« Eine Seitenthür am obern Ende der Halle hinter der Tafel that sich auf, und Rowena, von vier Dienerinnen begleitet, trat ins Gemach. Cedric, obgleich nicht ganz angenehm überrascht, weil seine Mündel sich bei dieser Gelegenheit öffentlich zeigte, eilte ihr entgegen und führte sie mit respektvollem Ceremoniel zu dem erhöhten Sitze zu seiner Rechten, der für die Dame des Hauses bestimmt war. Alle standen auf, um sie zu begrüßen, und diese Höflichkeit mit einer stummen Verbeugung erwidernd, ging sie anmuthsvoll vorwärts, um ihren Platz an der Tafel einzunehmen. Ehe sie noch Zeit hatte, dies zu thun, flüsterte der Templer dem Prior zu: »Ich werde kein goldenes Halsband von Euch beim Turnier tragen. Der Chierwein ist Euer.«

      »Sagte ich es nicht?« antwortete der Prior; »aber mäßigt Euer Entzücken, der Frankelin beobachtet Euch.«

      Ohne auf diese Vorstellung zu achten und gewohnt, allein nach dem unmittelbaren Antriebe seiner Wünsche zu handeln, heftete Brian de Bois-Guilbert seine Augen beständig auf die angelsächsische Schöne, die seiner Phantasie vielleicht darum desto auffallender war, weil sie sich so sehr von den orientalischen Sultaninnen unterschied.

      Nach den edelsten Körperverhältnissen ihres Geschlechts gebildet, war Rowena groß von Statur, doch nicht so groß, daß sie gerade deshalb die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte. Ihre Gesichtsfarbe war außerordentlich zart und weiß, doch schlossen die edle Bildung ihres Hauptes und ihrer Züge den nichtssagenden Ausdruck aus, der zuweilen Schönheiten dieser Art eigen ist. Ihr klares blaues Auge, welches von anmuthig geschweiften Brauen von dunkler Farbe überschattet war, stark genug hervortretend, um der Stirn Ausdruck zu verleihen, schien gleich fähig zu zünden wie zu schmelzen, zu gebieten wie zu flehen. Wenn Milde der natürlichere Ausdruck einer Vereinigung von solchen Gesichtszügen war, so konnte man doch auch erkennen, daß die Ausübung gewohnter Hoheit und die allgemeine Huldigung der angelsächsischen Schönen einen majestätischen Charakter verliehen hatten, der sich in ihre natürlichen Züge mischte und sie bestimmend hervortrat. Ihr üppiges, dunkelblondes Haar war auf phantastische aber anmuthige Weise in zahlreiche Ringellocken vertheilt, die zu bilden Kunst die Natur unterstützt haben mußte. Diese Locken waren mit Edelsteinen durchwebt und wallten in ihrer vollen Länge hernieder, so daß dadurch die edelfreie Geburt und die unabhängige Lage des Mädchens angedeutet wurde. Eine goldene Kette, an der eine kleine ebenfalls goldene Reliquie befestigt war, hing an ihrem Halse, um die bloßen Arme trug sie Armspangen. Die Kleidung bestand aus Unterkleid und Mieder von blasser meergrüner Seide, darüber breitete sich ein langes, weites Gewand, das bis auf den Boden herabhing und sehr weite Aermel hatte. Dieses Gewand war carmoisinroth und aus der feinsten Wolle verfertigt. Ein seidener, mit Gold durchwebter Schleier war an dem obern Theile desselben befestigt, der nach spanischer Sitte über Gesicht und Busen gezogen oder wie eine Art Draperie um die Schultern gelegt werden konnte.

      Als Rowena bemerkte, daß des Tempelritters Augen mit einer Gluth auf sie gerichtet waren, die, mit den dunklen Höhlen, in denen sie sich bewegten, verglichen, ihnen das Aussehen brennender Steinkohlen verliehen, zog sie mit Würde den Schleier um ihr Gesicht, um anzudeuten, daß die Freiheit solcher Blicke ihr unangenehm sei. Cedric bemerkte die Bewegung und die Veranlassung derselben. »Herr Templer,« sagte er, »die Wangen unserer sächsischen Mädchen haben zu wenig von der Sonne gesehen, als daß sie fähig wären, den festen Blick eines Kreuzfahrers auszuhalten.«

      »Wenn ich gefehlt habe,« versetzte Sir Brian, »so bitte ich um Verzeihung, das heißt, ich bitte um Lady Rowenas Verzeihung, denn tiefer läßt meine Demuth mich nicht herabsteigen.«

      »Die Lady Rowena hat uns alle bestraft,« sagte der Prior, »da sie die Kühnheit meines Freundes zurückwies. Laßt mich hoffen, daß sie weniger grausam gegen die glänzende Ritterschaar sein wird, die sich beim Tournier versammelt.«

      »Es ist ungewiß, ob wir dorthin gehen,« sagte Cedric. »Ich liebe diese Eitelkeiten nicht, die meinen Vätern unbekannt waren, als England noch frei war.«

      »Laßt uns dennoch hoffen, daß unsere Gesellschaft Euch bestimmen wird, dorthin zu reisen,« sagte der Prior; »da die Wege so unsicher sind, ist die Begleitung des Ritters Brian de Bois-Guilbert nicht zu verachten.«

      »Herr Prior,« antwortete der Sachse, »wohin ich auch immer in diesem Lande gereist bin, habe ich bis dahin außer der Hilfe meines guten Schwertes und meiner getreuen Diener keines andern Beistandes bedurft. Gegenwärtig, wenn wir wirklich nach Ashby de la Zouche gehen, reisen wir in Begleitung meines edlen Nachbars und Landsmanns Athelstane von Coningsburgh, und mit einem solchen Gefolge, daß wir Geächteten und Familienfeinden zu trotzen vermögen. – Ich trinke Euch diesen Becher Weines zu, der, wie ich hoffe, nach Eurem Geschmack sein wird, Herr Prior, und danke Euch für Eure Höflichkeit. Solltet Ihr streng an Eurer Mönchsregel halten,« setzte er hinzu, »so daß Ihr Euer Getränk, die saure Milch, vorzieht, so werdet Ihr mir doch hoffentlich aus Gefälligkeit Bescheid thun.«

      »Nein,« sagte der Priester lachend, »wir beschränken uns nur in unserer Abtei auf lac dulce oder lac acidum. Im Umgange mit der Welt fügen wir uns der Weltsitte, und daher thue ich Euch in diesem rechtschaffenen Weine Bescheid und überlasse meinem Laienbruder das schwächere Getränk.«

      »Und ich,« sagte der Templer, indem er seinen Becher füllte, »trinke ›waes hael‹ der schönen Rowena; denn seit ihre Namensschwester dieses Wort in England einführte, ist keine eines solchen Tributes würdiger gewesen. Meiner Treu, ich könnte es dem unglücklichen Vortigern verzeihen, hätte er nur halb so viel Ursache gehabt, wie wir jetzt, Schiffbruch an seiner Ehre und seinem Königreich zu leiden.«

      »Ich will Euch Eure Höflichkeit ersparen, Herr Ritter,« sagte Rowena mit Würde und ohne sich zu entschleiern; »oder vielmehr ich will sie in so weit in Anspruch nehmen, als ich Euch um die neuesten Nachrichten aus Palästina bitte; diese Dinge sind unsern sächsischen Ohren angenehmer als die Complimente, welche die französische Erziehung Euch gelehrt hat.«

      »Ich habe wenig Wichtiges zu sagen, Fräulein,« antwortete Brian de Bois-Guilbert, »außer daß der Waffenstillstand mit Saladin bestätigt СКАЧАТЬ