Dr. Ferdinand. Helmut Lauschke
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Название: Dr. Ferdinand

Автор: Helmut Lauschke

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742782588

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СКАЧАТЬ das Leben nahmen.

      Sie taten es mit Messern, mit denen sie wie Verrückte in Brustkörbe und Bäuche stachen, oder mit Pangas, die sie schwertmäßig hantierten, wenn sie auf Schädel einschlugen und sie spalteten. Schusswaffen gab es im privaten Besitz, die mit den Leuten aus dem Exil ins befreite Land gebracht wurden. Die Kalaschnikows und andere Waffen kamen mit genügend Munition zurück, um sie nach der Unabhängigkeit in der neuen Freiheit als eigene Befehlshaber in Betrieb zu setzen. Es war Opportun, einem Mann, der bewaffnet aus dem Exil zurückgekommen war, nicht auf die Nerven zu gehen oder anderswie querzukommen. Je dümmer der Kopf war, desto größer war die Gefahr, dass die verrohten oder anderswie 'verknoteten' Nervenstränge wie eine Zündschnur abbrannten und er von der Waffe Gebrauch machte. Da kannte sich ein solcher RohKopf schneller aus als im Sprachversuch, einen Satz mit Gegenstand und Satzaussage zu sprechen. Es war eine Tatsache geworden, dass Menschen, die gefährlich werden konnten und vor der Unabhängigkeit nicht der Koevoet (Brecheisen) sondern der PLAN (People’s Liberation Army of Namibia) angehörten, nach der Unabhängigkeit voll in die Familien integriert wurden. So gab es in fast jeder Familie eine Waffe, mit der geschossen und getötet werden konnte. Trotz Aufruf der Regierung, der einige Male wiederholt wurde, haben nicht alle 'PLAN-fighter' ihre Waffen abgegeben. Dieses Verhalten ließ den Denkschluss zu, dass man sich nach der Unabhängigkeit in Namibia, wie in anderen afrikanischen Ländern auch, mit einer Schusswaffe sicherer fühlt. Mit dieser Einstellung beziehungsweise Entartung war viel menschliches Vertrauen in der jüngsten Geschichte verlorengegangen. Es war ein bedrohlich pathologisches Zeichen, das seine Schatten in die Zukunft warf. Am schlimmsten war es, wenn einer jungen Mutter in ihrer Schwangerschaft in den Bauch geschossen wurde, wo der Föt in utero erschossen und die tragende Gebärmutter völlig zerrissen wurde, dass sie mit der erschossenen Frucht entfernt werden musste, und die Schwangere trotzdem an den Folgen der Verblutung verstarb.

      Von den Mädchen schafften es manche zur Sekretärin, zur Angestellten bei der Post oder Telecom, zur Bankangestellten oder Serviererin in einem Restaurant oder Hotel in einer der Städte. Doch die meisten schafften es nicht, sich durch ehrliche Arbeit am Leben zu halten. Sie begaben sich in Abhängigkeit von zweifelhaften Typen, die ihnen Räume vermieteten, wo sie zu zweit oder dritt lebten und schliefen. Sie schickten die Mädchen auf den Strich und kassierten sie beim Schichtwechsel gnadenlos ab. Sie bumsten sie aus allen Richtungen sprichwörtlich weich und schlugen sie ins Gesicht, wenn sie nicht parierten. Manche Mädchen hatten einen IQ, den manche Stuhlinhaber hinter den Schreibtischen in den Ministerien und anderen Organisationen nicht hatten. Das Dilemma war, dass die meisten Mädchen keine Tanten und Vettern in den Etagen der Ministerien und Verwaltungen hatten, die sie um Hilfe und Unterstützung bitten konnten. Es war eine bittere Erfahrung, dass ohne diese Hilfe nichts zu machen war, egal, welchen Schulabschluss man hatte. So kehrten viele Mädchen, oft schwanger und vom HIV-Virus befallen, zu den Familien im Norden zurück. Sie waren nicht mehr der Stolz der Familien, wenn sie mit nichts, stattdessen mit einem Baby im Bauch oder mit dem tödlichen Virus im Blut zurückkehrten. Um so mehr waren die Heimkehrer dankbar, wenn sie den gewohnten Papp bekamen und auf ihrem Schlafplatz schlafen konnten, ohne belästigt zu werden. Sie nahmen es ohne Widerspruch hin, im Feld zu arbeiten, nach den Ziegen zu sehen und das Wasser in Kannen und Kübeln auf den Köpfen herbeizutragen, so wie es ihre Mütter und Großmütter taten. Mit der neuen Freiheit kamen neue Herausforderungen, die für viele Familien zur Zerreißprobe wurden und viele Familien zerbrachen. Kinder waren die Hauptleidtragenden, die abgemagert mit den Wasserbäuchen, den spindeldürren Armen und Beinen die erschütternden Zeugnisse der Halt-, Lieb- und Schutzlosigkeit innerhalb der zerbrochenen Familien abgaben. Ferdinand dachte an die Verse im Faust II (1. Akt):

      "O Jugend, Jugend, wirst du nie

      der Freude reines Maß bezirken?

      O Hoheit, Hoheit, wirst du nie

      vernünftig wie allmächtig wirken?"

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