Seeschlachten des 1. Weltkriegs: Die Schlacht am Skagerrak. Jürgen Prommersberger
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Читать онлайн книгу Seeschlachten des 1. Weltkriegs: Die Schlacht am Skagerrak - Jürgen Prommersberger страница 14

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      Urheber der Schottlandkarten auf den drei Folgeseiten:

      Eric Gaba (translated by Jörg Schwerdtfeger) Diese Dateien sind unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

      Die Route der britischen Schlachtkreuzerflotte führte sie durch den Patrouillensektor von SMS U-32. Nachdem das U-Boot den Befehl erhalten hatte, mit den Operationen zu beginnen, hatte es am 31. Mai eine Position etwa 70 Seemeilen östlich May Island eingenommen. Um 03:40 h sichtete U-32 die Kreuzer HMS Galatea und HMS Phaeton,

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      die den Firth of Forth (Edinburgh) mit einer Geschwindigkeit von etwa 18 kn verließen. Auf eine Entfernung von etwa 900 Meter feuerte das U-Boot einen Torpedo auf den führenden Kreuzer ab. Allerdings blockierte das Periskop beim Einfahren und verriet so die Position des Bootes, als es in Position für einen zweiten Schuss manövrierte. Daher konnte der führende Kreuzer dem ersten Torpedo leicht ausweichen, während der zweite Kreuzer zu einem Rammstoß auf das U-Boot ansetzte. Es gelang U-32 rechtzeitig wegzutauchen, doch die beiden Kreuzer waren entkommen. Als das Boot um 04:10 h erneut auf Sehrohrtiefe auftauchte, sichtete es zwei Schlachtkreuzer (des 2. Schlachtkreuzergeschwaders) auf Kurs Süd-Ost. Für einen Angriff waren sie allerdings zu weit entfernt, doch der Kommandant von U-32, Kapitänleutnant von Spiegel, berichtete die Sichtung der vier Schiffe nach Deutschland.

      SMS U-66 sollte ebenfalls vor dem Firth of Forth patrouillieren, allerdings befand es sich wesentlich weiter nördlich. Es stand auf einer Position etwa 52 Seemeilen vor Peterhead (Peterhead ist eine Stadt in Aberdeenshire am östlichsten Punkt von Schottland). Diese Station brachte U-66 in Sichtkontakt mit dem 2. Schlachtschiffgeschwader, das gerade aus dem Moray Firth auslief. Allerdings musste U-66 um 05:00 h alarmtauchen, als aus dem Nebel der Kreuzer HMS Duke of Edinburgh direkt auf das Boot zulief. Dem ersten Kreuzer folgte ein weiterer, nämlich die HMS Boadicea und acht Schlachtschiffe. U-66 schaffte es, sich in einer Entfernung von etwa 300 Metern in Schussposition zu manövrieren, doch dann wurde es von einem der Begleitzerstörer entdeckt und musste erneut wegtauchen. Die Gelegenheit war vergeben. Um 06:35 h tauchte das U-Boot wieder auf und meldete acht Schlachtschiffe und verschiedene Kreuzer auf Nordkurs.

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      Die von den beiden U-Booten gemeldeten Kursangaben waren allerdings nicht richtig, denn die britischen Schiffe fuhren wegen der U-Bootgefahr Zickzack und die Boote konnten nur den jeweils anliegenden Kurs melden. Sie waren schlicht zu langsam, um die schnellen Überwasserschiffe über einen längeren Zeitraum zu verfolgen und den richtigen Generalkurs zu ermitteln. Im deutschen Oberkommando entstand daher der Eindruck, als würde die britische Flotte sich in zwei oder mehreren Teilen bewegen, die sich voneinander entfernten. Und dies war genau das, was sich die Deutschen von ihren Gegnern wünschten. In ihrer Annahme wurde die deutsche Admiralität noch zusätzlich bestärkt, als verstärkter Funkverkehr von aus Scapa Flow auslaufenden Schiffen aufgefangen wurde.

      Aus diesem Grund dampften Jellicoes Schiffe zu ihrem Rendezvous Punkt unbeschädigt und unentdeckt. Allerdings wurde er von einem Bericht der Admiralität verwirrt, die ihm meldete, dass die Hochseeflotte immer noch in ihren Häfen liegen würde. Der Befehlshaber der Operationsabteilung, Konteradmiral Admiral Thomas Jackson, hatte die Aufklärung von Room 40 gebeten festzustellen, wo sich Admiral Scheer (deutsches Rufzeichen DK) derzeit befände. Room 40 gab die Information zurück, dass DK nach wie vor aus Wilhelmshaven senden würde. Es war zwar der britischen Aufklärung bekannt, dass die Deutschen auf See andere Rufzeichen verwendeten, aber keiner hatte es für nötig gehalten, Room 40 über den Hintergrund der Anfrage (nämlich wo befindet sich die deutsche Flotte) zu informieren. Daher ahnte Jellicoe nicht, dass auch die Hochseeflotte in See war.

      Währenddessen passierten die deutschen Schlachtkreuzer unter Hipper die Minenfelder um Amrum und nahmen um 09:00 Uhr Kurs Nord West. Sie passierten in einer Entfernung von 30 Seemeilen Horns Riff Feuerschiff (das Feuerschiff gehörte zu Dänemark und war für die neutrale Schifffahrt nach wie vor in Betrieb) und nahmen Kurs auf die Little Fisher Bank am Eingang des Skagerraks. Die Hochseeflotte folgte den Schlachtkreuzern in einem Abstand von etwa 40 Seemeilen. Die Schlachtkreuzer hatten eine Schlachtlinie gebildet und die vier Kreuzer der II. Aufklärungsgruppe sowie die begleitenden Torpedoboote hatten einen fächerförmigen Schutzschirm nach vorne und an den Seiten eingenommen. Die Begleitschiffe hatten dabei einen Abstand von etwa 7 Seemeilen zu den Schlachtkreuzern eingenommen. Außerdem bildete die IX. Torpedobootflottille eine Nahsicherung direkt um die Schlachtkreuzer. Eine ähnliche Formation hatte auch die nachfolgende Hochseeflotte eingenommen mit einer Torpedobootnahsicherung sowie einem Aufklärungsfächer von weiteren Torpedobooten und fünf Kreuzern. Ferner war zur Aufklärung auch der Einsatz von Zeppelinen geplant. Zunächst war deren Start wegen der starken Winde nicht möglich gewesen, doch im Laufe des Vormittags flaute es ab und so konnten um die Mittagszeit folgende Luftschiffe ausgesandt werden. L14 sollte das Skagerrak ansteuern, L23 sollte eine Position 210 Seemeilen östlich von Noss Head im Pentland Firth einnehmen, L21 sollte 100 Seemeilen vor Peterhead aufklären, L9 hatte einen Sektor circa 90 Seemeilen vor Sunderland zugewiesen bekommen und L16 sollte etwa 70 Meilen vor Flamborough Head ansteuern. Allerdings war die Sicht nach wie vor schlecht, da es an diesem Tag stark bewölkt war mit vielen bis auf 300 Meter tiefhängenden Wolken.

      Kapitel 11

      Das Gefecht der Schlachtkreuzer

      Kontakt der Schlachtkreuzer

      Gegen 14:00 Uhr setzten Beatty's Schiffe ihren Kriegsmarsch in östlicher Richtung fort. Dabei befanden sie sich etwa auf dem gleichen Breitengrad wie Hippers Geschwader, das zur selben Zeit auf Nordkurs war. Wären diese Kurse unverändert geblieben, dann wäre Beatty genau zwischen den beiden deutschen Flotten hindurch gefahren (etwa 35 Meilen südlich der Schlachtkreuzer und etwa 20 Meilen nördlich der Hochseeflotte). In diesem Fall wären seine Schiffe zwischen Hipper und Scheer in der Falle gesessen. Das war genau die Situation, wie sie der deutschen Admiralität vorschwebte. Allerdings hatte er strikten Befehl bei seiner Aufklärung bis maximal 230 Meilen nach Osten vorzustoßen und sich dann nach Norden zu wenden. Dann sollte er sich mit der Hauptflotte unter Jellicoe vereinigen. Zu seinem Glück tat er genau das und ging rechtzeitig auf Kurs Nord. Unterdessen hatte Beatty seine Schiffe in drei Linien aufgegliedert. Den Schlachtschiffen voraus dampften die zwei Schlachtkreuzergeschwader der Hauptflotte in zwei etwa drei Meilen entfernten Linien. Ein weiteres Geschwader, nämlich das 5. Schlachtschiffgeschwader hatte dabei eine Position von circa 4 Meilen nach Nordwest eingenommen. Ferner hatte sich ein Schirm aus Kreuzern und Zerstörern südöstlich der Schlachtkreuzer positioniert. Nach einem Kurswechsel veränderten sich alle Positionen. Nun führte das 5. Schlachtgeschwader die britischen Schiffe in der westlichsten Kolonne während Beatty's Geschwader sich im Zentrum und weiter hinten befand.

      Am 31. Mai um 14:20 Uhr meldeten Beatty´s Aufklärer trotz schlechter Sicht wegen Dunst und Nebelschwaden Feindkontakt in südöstlicher Richtung. Die leichten britischen Einheiten untersuchten gerade einen neutralen dänischen Dampfer (NJ Fjord), der zwischen den beiden Flotten gestoppt worden war, als zwei deutsche Torpedoboote mit der gleichen Aufgabe auf der Bildfläche erschienen (SMS B109 und SMS B110). Die ersten Schüsse der Seeschlacht wurden um 14:28 Uhr von HMS Galatea und Phaeton des 1. Leichten Kreuzer Geschwaders auf die deutschen Torpedoboote abgefeuert. Daraufhin zogen sich die Torpedoboote in Richtung der sich nähernden deutschen leichten Kreuzer zurück. Um 14:36 Uhr erzielten die Deutschen den ersten Treffer der sich anbahnenden Seeschlacht, als die SMS Elbing die HMS Galatea auf extreme Entfernung traf. Die Elbing gehörte zu Konter-Admiral СКАЧАТЬ