Platon: Besprechungen I. Joachim Stiller
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Название: Platon: Besprechungen I

Автор: Joachim Stiller

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783738080209

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СКАЧАТЬ nichts weiß... Darauf entgegnete Sokrates: Nichts weißt du!

      Klar, Sokrates war der einzige Wissende seines Nichtwissens, und er konnte hier keine Nachahmer neben sich dulden...

       Sokrates als Ahnherr des Skeptizismus

      In der Tat kann Sokrates, vor allem auch in Bezug auf seinen Ausspruch: „Ich weiß (ich verstehe), dass ich nicht(s) weiß“, als Ahnherr des Skeptizismus gelten… Diese Auffassung wird auch von vielen Skeptizisten geteilt… Einige andere hingegen verwerfen diese Auffassung. Sie glauben, dass Sokrates diesen Ausspruch nie getätigt oder ihn tatsächlich ganz anders gemeint hat… Zum Teil verweisen sie dabei auf die lateinische Übersetzung, in der von Wissen nicht die Rede ist, sondern von Verstehen… Es handelt sich aber in Wahrheit nur um einen Übersetzungsfehler, wie sich anhand des griechischen Originals nachweisen lässt. Tatsächlich kann also Sokrates mit Fug und Recht als Ahnherr und Vater des Skeptizismus gesehen werden, denn Sokrates huldigt dem gleichen Erkenntnispessimismus. Der Skeptizismus wird dann im Anschluss an Sokrates auch den alten Sophismus komplett ablösen. Der Sophismus, der alles und jedes zu beweisen oder zu widerlegen versuchte, blieb Episode…

      Literaturhinweise:

      - Das große Werklexikon der Philosophie, herausgegeben von Franco Volpi - Stichwort Platon - Apologie

      - Kindlers Neues Literaturlexikon, herausgegeben von Walter Jens - Stichwort Platon – Apologie

      Platon: Kriton

       Inhaltliche Gliederung:

       A: Einleitung

      1. Festgelegtheit des Todeszeitpunkts des Sokrates durch die Ankunft des Schiffs aus Delos Zunächst einmal ist festzuhalten, dass uns der ganze Kriton in Dialogform gegeben ist. Die alleinige Hauptfigur in nahezu allen Dialogen ist Sokrates, der Lehrer de Platon. Einige Stichpunkte zur Dialogform bei Platon hatte ich im Thread "Platon: Leben und Werke" bereits einiges zusammengetragen.

      B: Kritons Argumente zur Flucht 2. Die Meinung der Menge als Fluchtgrund 3. Die Möglichkeit zur Flucht 4. Ethische Gründe zur Flucht C: Widerlegung des Argumente I. Prüfung der Frage am Logos 5. Nicht jede Meinung zählt 6. Es zählt nur die Meinung der Sachverständigen 7. Auch in der Frage der Gerechtigkeit zählt nur die Meinung der Sachverständigen II. Die Frage der geeigneten Gründe 8. Gerechtigkeit der Flucht als einziger Entscheidungsgrund III. Prüfung der Gerechtigkeit 9. Unrecht ist weder zu tun noch zu vergelten 10. Flucht bedeutet Gesetzesverletzung 11. Recht des Vaterlandes auf Gehorsam 12. Dieses Recht wird von jedem Bürger zugestanden 13. Besonders von Sokrates wird dieses Recht zugestanden IV. Konsequenzen einer Flucht für Sokrates 14. Konsequenzen der Flucht auf dieser Welt 15. Konsequenzen der Flucht im Hades D: Schluss 16. Unerschütterlichkeit der Überzeugung des Sokrates

       Besprechung:

      Platon lässt seinen Sokrates im Kriton etwa sagen: "Wenn wir nun das, was durch das Ungesunde zerrüttet, durch das Gesunde aber gebessert wird, indem wir nicht der Sachkundigen Meinung gehorchen, zerrüttet haben, ... (gemeint ist hier der Leib).

      Steiner wird später dazu das Folgende sagen: "Wer das Kranke heilen will, muss das Gesunde aufsuchen." Offensichtlich eine Anspielung auf Platon. Solche Anspielungen gibt es bei Steiner sehr viele. Und doch war er Aristoteliker. Man kann also durchaus Aristoteliker und Platoniker zugleich sein...

       Dialogform und Platonischer Dialog

      Zunächst einmal ist festzuhalten, dass uns der ganze Kriton in Dialogform gegeben ist. Die alleinige Hauptfigur in nahezu allen Dialogen ist Sokrates, der Lehrer des Platon.

       Weitere Haupteigenschaften der sokratischen Philosophie

      Im Zusammenhang mit der Dialogform bei Platon lernen wir nun auch zwei neue Haupteigenschaften der sokratischen Philosophie kennen:

      1. die Mäeutik (die von Sokrates so genannte Hebammenkunst als einer bestimmten Form der

      Gesprächsführung)

      2. die sokratische Methode

      „Mäeutik ist die gängige latinisierte Form des aus dem Altgriechischen stammenden metaphorischen Begriffs Maieutik („Hebammenkunst“). Es handelt sich um ein auf den griechischen Philosophen Sokrates zurückgeführtes Vorgehen im Dialog, das Sokrates der Überlieferung zufolge mit der Tätigkeit einer Hebamme verglichen hat. Gemeint ist, dass man einer Person zu einer Erkenntnis verhilft, indem man sie durch geeignete Fragen dazu veranlasst, den betreffenden Sachverhalt selbst herauszufinden. So wird die Einsicht mit Hilfe der Hebamme – des Lernhelfers – geboren, der Lernende ist der Gebärende. Den Gegensatz dazu bildet Unterricht, in dem der Lehrer den Schülern den Stoff dozierend mitteilt.“ (Wiki)

      „Als sokratische Methode wird eine Vorgehensweise im philosophischen Diskurs bezeichnet, die Platon in einer Reihe seiner literarisch gestalteten „platonischen Dialoge“ darstellt. In ihnen lässt er seinen Lehrer Sokrates als Hauptsprecher auftreten und die Vorgehensweise im Umgang mit einzelnen Problemen und Gesprächspartnern demonstrieren.“ (Wiki)

      Einschränkend sei gesagt, dass im Kriton weniger die Sokratische Methode, als vielmehr die Mäeutik im Vordergrund steht. Die Sokratische Methode erlangt dann aber im 3, Werk des Platon, dem Ion, herausragende Bedeutung.

       Das Kranke und das Gesunde

      Platon lässt seinen Sokrates im Kriton etwa sagen: "Wenn wir nun das, was durch das Ungesunde zerrüttet, durch das Gesunde aber gebessert wird, indem wir nicht der Sachkundigen Meinung gehorchen, zerrüttet haben, ... (gemeint ist hier der Leib).

      Steiner wird später dazu das Folgende sagen: "Wer das Kranke heilen will, muss das Gesunde aufsuchen." Offensichtlich eine Anspielung auf Platon. Solche Anspielungen gibt es bei Steiner sehr viele. Und doch war er Aristoteliker. Man kann also durchaus Aristoteliker und Platoniker zugleich sein...

       Die drei Transzendentalien

      Auf Seite 45 des Rowohlt-Textes spricht Platon (Sokrates) zwei Mal von "dem Gerechten, Schönen und Guten", und zwar ein Mal oben auf der Seite und ein Mal unten. Man hat sofort das Gefühl, dass Platon dieser Zusammenhang besonders wichtig ist. Und in der Tat handelt es sich bei diesem Kanon um drei ideale Gegenstände, die im weiteren Verlauf der Dialoge noch eine ganz besondere Rolle spielen werden. Im Mittelalter nannte man solche idealen Gegenstände "Transzendentalien". Diese Transzendentalien überschreiten die bloßen Kategorien der Kategorienlehre von Aristoteles. Sie haben teil an der göttlich-geistigen Welt.

      Interessant ist, dass Platon die genaue Formulierung und Reihenfolge der drei für ihn wichtigen Transzendentalien im weiteren Verlauf СКАЧАТЬ