Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten. Karl May
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Название: Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten

Автор: Karl May

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742705907

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СКАЧАТЬ deutsch: in das

       peträische, wüste und glückliche Arabien. Wenn noch öfters jetzt

       gewisse Geographen der Ansicht sind, daß der Ausdruck peträa

       abzuleiten sei von dem griechisch-lateinischen Worte, das "Stein,

       Fels" bedeutet, und deshalb diesen Teil des Landes das

       "steinigte" Arabien nennen, so beruht das auf einer irrtümlichen

       Auffassung; dieser Name ist vielmehr zurückzuführen auf das alte

       Petra, das die Hauptstadt dieser nördlichsten Provinz des

       Petra, das die Hauptstadt dieser nördlichsten Provinz des

       Landes war. Der Araber nennt seine Heimat Dschesirat el Arab

       (* Inselland, arabisches.), während sie bei den Türken und

       Persern Arabistan geheißen wird. Die jetzige Einteilung wird

       verschieden angegeben; die nomadisierenden Einwohner lassen

       jedoch nur den einzigen Unterschied der Stämme gelten.

       Ueber diesem Lande wölbt sich ein ewig heiterer Himmel, von

       welchem des Nachts die Sterne rein und klar herniederblicken;

       durch die Bergschluchten und über die zum großen Teile noch

       unerforschten Wüsten-Ebenen schweift der halbwilde Sohn der

       Steppe auf prachtvollem Pferde oder auf unermüdlichem

       Kamele. Sein Auge ist überall, denn er lebt mit aller Welt in

       Streit und Unfrieden, nur mit den Angehörigen seines Stammes

       nicht. Von einer Grenze bis zur anderen zieht bald der sanfte

       Hauch einer reinen, milden, bald der rauschende Odem einer

       trüben, wilden Poesie, welcher den Wanderer überall umweht,

       wo er nur immer weilen mag. So kommt es, daß man bereits vor

       langen Jahrhunderten Hunderte von arabischen Dichtern und

       Dichterinnen kannte, deren Lieder im Munde des Volkes lebten

       und die mit Hilfe des Griffels für spätere Zeiten festgehalten

       wurden.

       Als Stammvater der echten Araber oder Joktaniden gilt Joktan,

       der Sohn Huts, welcher ein Abkömmling Sems im fünften Gliede

       war, und dessen Nachkommen das glückliche Arabien und die

       Küste Tehama bis hinab zum persischen Meerbusen bewohnten.

       Jetzt suchen viele Stämme eine Ehre darin, von Ismaël, dem

       Jetzt suchen viele Stämme eine Ehre darin, von Ismaël, dem

       Sohne Hagars, abzustammen.

       Dieser Ismaël soll, wie die Sage berichtet, mit seinem Vater

       Abraham nach Mekka gekommen sein und dort die heilige

       Kaaba errichtet haben. Das Wahre aber ist, daß die Kaaba von

       dem Stamme der Koreïschiten gestiftet oder wenigstens

       ausgebaut wurde. Unter den Heiligtümern, die sie besaß, waren

       der Brunnen Zem-Zem und der angeblich vom Himmel gefallene

       schwarze Stein die berühmtesten.

       Hierher pilgerten die verschiedenen Stämme der Araber, um da

       ihre Stamm- oder auch wohl Haus-Götzen aufzustellen und ihnen

       ihre Opfer und Gebete darzubringen. Daher war Mekka den

       Arabern das, was Delphi den Griechen und Jerusalem den Juden

       gewesen ist; es bildete den Mittelpunkt für die weithin zerstreuten

       Nomaden, die sich ohne denselben in allen Richtungen verloren

       hätten.

       Da sich dieser hochwichtige Punkt im Besitze der Koreïschiten

       befand, so war dieser Stamm der mächtigste und angesehenste

       Arabiens und infolgedessen auch der reichste, weil die von allen

       Seiten herbeikommenden Pilger nie ohne Geschenke oder

       wertvolle Handelswaren anzulangen pflegten.

       Ein armer Angehöriger dieses Stammes, Namens Abd Allah (*

       "Diener Gottes."), starb im Jahre 570 nach Christus, und einige

       Monate später, am 20. April 571, der auf einen Montag fiel,

       Monate später, am 20. April 571, der auf einen Montag fiel,

       gebar seine Witwe Amina einen Knaben, welcher später

       Mohammed (** "Der Vielgepriesene.") genannt wurde. Es ist

       sehr wahrscheinlich, daß der Knabe vorher einen andern Namen

       getragen hat und erst dann, als seine prophetische Wirksamkeit

       ihn zu einem hervorragenden Manne machte, den Ehrennamen

       Mohammed erhielt. Dieser Name wird auch Muhammed,

       Mohammad und Muhammad geschrieben, und aus Ehrfurcht vor

       dem Propheten wagt es nie ein Gläubiger, ihn in dieser Fassung

       zu tragen; das Wort wird dann meist in Mehemmed verwandelt.

       Dem Knaben waren von seinem Vater nur zwei Kamele, fünf

       Schafe und eine abyssinische Sklavin hinterlassen worden,

       weshalb er sich zunächst auf den Schutz seines Großvaters Abdal-

       Muttalib und nach dessen Tode auf die Unterstützung seiner

       beiden Oheime Zuheir und Abu Taleb angewiesen sah. Da diese

       Männer aber nicht viel für ihn tun konnten, so mußte er sich sein

       Brot als Schafhirtenjunge verdienen.

       Später wurde er Kameltreiber und Bogen- und Köcherträger,

       wobei sich wahrscheinlich sein kriegerischer Sinn entwickelt hat.

       Als er fünfundzwanzig Jahre zählte, trat er in den Dienst der

       reichen Kaufmannswitwe Chadidscha, der er mit solcher Treue

       und Aufopferung diente, daß sie ihn lieb gewann und ihn zu ihrem

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