Die schönsten Sagen des klassischen Altertums - Zweiter Teil. Gustav Schwab
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Название: Die schönsten Sagen des klassischen Altertums - Zweiter Teil

Автор: Gustav Schwab

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783742772916

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СКАЧАТЬ Pheidippos und Antiphos; aus Phylake Podarkes, Sohn des

       Iphiklos; aus Pherai in Thessalien Eumelos, der Sohn des Admet und der frommen Alkestis; aus

       Methone, Thaumakia und Meliböa Philoktet; aus Trikka, Ithome und Öchalia die zwei heilkundigen

       Männer Podaleirios und Machaon; aus Ormenion und der Umgegend Eurypylos, der Sohn des

       Euaimon; aus Argissa und der Gegend Polypötes, der Sohn des Peirithoos, des Theseusfreundes;

       Guneus aus Kyphos, Prothoos aus Magnesia.

       Dies waren nebst den Atriden, Odysseus und Achill die Fürsten und Gebieter der Griechen, die,

       keiner mit wenigen Schiffen, sich in Aulis sammelten. Die Griechen selbst wurden damals bald

       Danaer genannt, von dem alten ägyptischen Könige Danaos her, der sich zu Argos im Peloponnese

       niedergelassen hatte, bald Argiver, von der mächtigsten Landschaft Griechenlands, Argolis oder dem

       Argiverlande; bald Achajer oder Achiver, von dem alten Namen Griechenlands Achaja. Später heißen

       sie Griechen, von Graikos, dem Sohne des Thessalos, und Hellenen, von Hellen, dem Sohne des

       Deukalion und der Pyrrha.

       Botschaft der Griechen an Priamos

       Unterdessen, solange die Ausrüstung der Griechen sich vorbereitete, ward von Agamemnon im Rate

       seiner Vertrauten und der Häupter des Volkes, um auch gütliche Mittel nicht unversucht zu lassen,

       beschlossen, daß eine Gesandtschaft nach Troja an den König Priamos abgehen sollte, um sich über

       die Verletzung des Völkerrechts und den Raub der griechischen Fürstin zu beschweren und die

       entrissene Gattin des Fürsten Menelaos samt ihren Schätzen zurückzufordern. Es wurden hierzu in

       der Versammlung der Kriegshäupter Palamedes, Odysseus und Menelaos auserwählt; und obgleich

       Odysseus im Herzen der Todfeind des Palamedes war, so unterwarf er sich doch zum gemeinen

       Besten der Einsicht dieses Fürsten, der in dem griechischen Heere um seines Verstandes und seiner

       Erfahrung willen hoch gefeiert war, und überließ ihm willig die Ehre, am Hofe des Königs Priamos als

       Sprecher aufzutreten.

       Die Trojaner und ihr König waren über die Ankunft einer Gesandtschaft, die mit einer ansehnlichen

       Schiffsrüstung erschien, in kein geringes Staunen versetzt. Sie wußten von der unmittelbaren

       Ursache der Sendung noch nichts; denn Paris verweilte noch immer mit seiner geraubten Gattin auf

       der Insel Kranaë und war in Troja verschollen. Priamos und sein Volk glaubten deswegen nicht

       anders, als der trojanische Kriegszug, der die Gesandtschaft des Paris und die Zurückforderung der

       Hesione unterstützen sollte, habe Widerstand in Griechenland gefunden, und jetzt nach seiner

       Vernichtung würden die Griechen, übermütig geworden, über die See herbeikommen, die Trojaner in

       ihrem eigenen Lande anzufallen. Die Nachricht, daß sich griechische Gesandte der Stadt näherten,

       versetzte sie daher in nicht geringe Spannung. Indessen öffneten sich jenen die Tore willig, und die

       drei Fürsten wurden sofort in den Palast des Priamos und vor den König selbst geführt, der seine

       zahlreichen Söhne und die Häupter der Stadt zu einem Rate zusammenberufen hatte. Palamedes

       ergriff vor dem Könige das Wort und beklagte sich bitter im Namen aller Griechen über die

       schändliche Verletzung des Gastrechts, die sich sein Sohn Paris durch den Raub der Königin Helena

       zuschulden kommen lassen. Dann entwickelte er die Gefahren eines Krieges, die dem Reiche des

       Priamos aus dieser Untat erwüchsen, zählte die Namen der mächtigsten Fürsten Griechenlands auf,

       die mit allen ihren Völkern auf mehr als tausend Schiffen vor Troja erscheinen würden, und verlangte

       die gütliche Auslieferung der geraubten Fürstin. »Du weißt nicht, o König«, so schloß er seine Rede,

       »was für Sterbliche durch deinen Sohn beschimpft worden sind: es sind die Griechen, die alle lieber

       sterben, als daß einem einzigen von ihnen durch einen Fremdling ungerechte Kränkung widerfahre.

       Sie hoffen aber, indem sie dieses Unrecht zu rächen kommen, nicht zu sterben, sondern zu siegen,

       denn ihre Zahl ist wie der Sand am Meere, und alle sind von Heldenmut erfüllt, und alle brennen vor

       Begierde, die Schmach, die ihrem Volke widerfahren ist, in dem Urheber zu tilgen. Darum verkündigt

       euch unser oberster Feldherr, Agamemnon, König der mächtigen Landschaft Argos und der erste

       Fürst Griechenlands, und mit ihm lassen euch alle anderen Fürsten der Danaer sagen: Gebet die

       Griechin, die ihr uns gestohlen habt, heraus, oder seid alle des Untergangs gewärtig!«

       Bei diesen trotzigen Worten ergrimmten die Söhne des Königes und die Ältesten von Troja, zogen

       ihre Schwerter und schlugen streitlustig an ihre Schilde. Aber König Priamos gebot ihnen Ruhe, erhob

       sich von seinem Königssitze und sprach: »Ihr Fremdlinge, die ihr im Namen eures Volkes so strafende

       Worte an uns richtet, gönnet mir erst, daß ich von meinem Staunen mich erhole. Denn wessen ihr

       mich beschuldiget, davon ist uns allen nichts bewußt; vielmehr sind wir es, die wir bei euch uns über

       das Unrecht zu beklagen haben, das ihr uns andichtet. Unsre Stadt hat euer Landsmann Herakles

       mitten im Frieden angefallen, aus unsrer Stadt hat er meine unschuldige Schwester Hesione als

       Gefangene mit sich geführt und sie seinem Freunde, dem Fürsten Telamon auf Salamis, als Sklavin

       geschenkt; und es ist der gute Wille dieses Mannes, daß sie von ihm zu seiner ehelichen Gemahlin

       erhoben worden ist und nicht als Magd und Kebsweib dient. Doch konnte dies den unehrlichen Raub

       nicht wiedergutmachen; und es ist schon die zweite Gesandtschaft, die diesmal unter meinem Sohne

       Paris nach eurem Lande abgegangen ist, meine freventlich geraubte Schwester zurückzuverlangen,

       damit ich wenigstens noch in meinem Greisenalter mich ihrer erfreuen könne. Wie mein Sohn Paris

       diesen meinen königlichen СКАЧАТЬ