Название: "Und ihr wollt das Land besitzen?" (Ez 33,25)
Автор: Alban Rüttenauer
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Forschung zur Bibel
isbn: 9783429060084
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109 In den Praktiken am Tempel vermutet M. Greenberg, Ezekiel E, 202: „The public pagan rites of ch. 8 belong historically to the age of Manasseh […]“ Doch gerade die Verse um die Redensart in 8,12 sondert er von diesem Urteil aus; denn: „the secret cults of vss. 10-12 are another story and may have been practised in Ezekiel’s time […].“ Dagegen entdeckt Johannes Schnocks, „Eine intertextuelle Verbindung“, zumindest was das Bild der Eifersucht in Ez 8,5-6 betrifft, mit guten Gründen auch Beziehungen zu dem nachexilischen Text Sach 5,5-11, wobei aber Sacharja von Ezechiel abhängig ist. W. Zimmerli setzt sich ausdrücklich von der Manasse-Theorie ab, die auf Smith und Torrey zurückgehen soll, und erklärt, Ezechiel, 224, den Unterschied Ezechiels zu Jeremia aus seiner besonderen Perspektive: „In Ez dagegen redet der Priester mit dem Empfinden für die gottesdienstliche Reinheit des Dienstes vor dem, der im Heiligtum wohnt.“ Er schlußfolgert darum: „Ohne Zweifel verdichten sich in der Schau Ez’s Erinnerungselemente aus der Zeit Jojakims, die er selber noch in Jerusalem erlebt hat, und Nachrichten, die mündlich oder brieflich (Jer 29) an die Verbannten gekommen sind, zu dem geballten, eindrucksvollen Gesamtbild des von ihm in einem Akt als Gesamtsünde (Vierzahl) Jerusalems Geschauten.“
110 Ähnliche Beobachtungen äußert auch M. Greenberg, Ezekiel E, 201-202: „The data of ch. 8 are generally thought to give a true picture of the state of Judahite religion contemporary with Ezekiel, but their contrast with the data of Jeremiah and Lamentations, whose authors were actually in Jerusalem at the time of the fall, points to an opposite conclusion. Only a visionary and an audience at a remove from the reality of Jerusalem, and suffering the exile threatened for breach of covenant might have accepted and understood at once the point of such a fantasy: to collect and display vividly the notorious instances of cultic pollution of the sanctuary, so as to bring home the awful realization that its sanctity had been hopelessly injured, and its doom irrevocably sealed.“
111 In bezug auf die Bildrede Ez 17 bemerkt O. Keel, „Zeichensysteme“, 40: „Abfall und Rebellion sind dynamische Vorgänge. Das Ezechielbuch aber schildert sie als stark räumlich konnotiert. Zidkija wendet sich von einer Seite (Nebukadnezzar), auf die hin er eingepflanzt wurde, ab und wendet sich der anderen Seite zu. Dieser Vorgang wird so weniger als zeitlicher denn als räumlicher wahrgenommen. Das hängt eng mit der bei Ezechiel sehr starken visuellen Komponente zusammen.“
112 M. Greenberg, Ezekiel E, 196, vergleicht mit verwandten altorientalischen Vorstellungen: „The image in the pagan temple is literally the seat and residence of the deity; through their images, Marduk dwells in his temple in Babylon and Sin in Haran. Analogously, the cherub statues in Jerusalem’s holy of holies (like their antecedents in the tabernacle) were the throne on which YHWH sat, shrouded in darkness. At the same time the pagan god dwells in heaven or on the montain of the gods (the two may not be sharply differentiated), and moves freely about the universe. […] Similarly YHWH dwells in heaven, his majesty covers the heavens and fills the earth, and he rides the clouds or a cherub on his travels.“
113 W. Zimmerli, Ezechiel, 55*. Vgl. auch die Einleitung unter A.1.
114 Vgl. K.-F. Pohlmann, „Religion in der Krise“, bes. 54-57, wo er nebst anderen Stellen auch den Ausspruch in Ez 8,12 par. 9,9 als Beispiel für den allgemeinen Umgang des Volkes mit der Katastrophe anführt. Diese gehe der prophetischen Reflexion voraus, werde aber, so 51, gerade bei den Propheten in vereinzelten „Zitatfragmenten“ greifbar. Ob aber mit diesen Fragmenten belegbar ist, was Pohlmann mit ihnen belegen will, daß nämlich die theologische Reflexion ausschließlich unter dem Diktat äußerer Umstände entstanden sei und deshalb keine Vorläufer haben könnte, bleibt dennoch zweifelhaft. Der Spruch äußert, was die meisten dachten, die Propheten dagegen, was nur wenige dachten. Ihre unpopulären Ansichten konnten sie darum auch schon früher entwickelt haben. Nur aus dem Zwang der Umstände lassen sie sich nicht erklären. Es mußte schon einen angelegten Kern geben, der durch äußeren Anstoß zur deutlicheren Entfaltung gebracht wurde. Sonst erklärt sich nicht der Umstand, daß nicht andere besiegte Völker denselben Sprung zu einem geistigen Überleben leisten konnten.
115 Man vgl. aber G. Brin, Ijjunim besefer Jecheskel, 18-52, wo er in dem summarisch den Zitaten gewidmeten Kapitel einige beispielhafte Hinweise auf solche Verflechtungen gibt.
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