Название: "Und ihr wollt das Land besitzen?" (Ez 33,25)
Автор: Alban Rüttenauer
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Forschung zur Bibel
isbn: 9783429060084
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58 R. Nay, Jahwe im Dialog, 153-154: „Nicht nur Pelatjahu, sondern auch die 25 Ältesten spielen eine Doppelrolle auf der Visions- bzw. auf der Anredeebene […] Wir nennen sie darum Vermittlungsgestalten. Das Gotteswortes [sic] ist innervisionär an sie gerichtet, wird aber vom Propheten den Ältesten Judas verkündigt.“ Die Gruppe vor dem Tor wird aber nicht als Älteste bezeichnet, sondern als ‘Anführer des Volkes’. Sie werden auch sonst in einer Weise gezeichnet, die wenig Vergleichspunkte mit dem Verhalten der Ältesten bietet. Als Experiment kann man Nays extremen Versuch gelten lassen. Wenn er auch in Konkretem wenig überzeugen kann, so hilft dieses Experiment zumindest indirekt, die Schwierigkeiten des Textes besser zu verstehen und sie in einem grellen Lichte erscheinen zu lassen. Wenn je könnten seine Ansichten aber nur für eine Vorstufe des Textes zutreffen, da seine gegenwärtige Fassung jede Visionsunterbrechung unterbindet, wie in 11,24, wo der Prophet erst müsahm ins Exil wieder zurückkehren muß, deutlich wird.
59 W. Zimmerli, Ezechiel, 244: „Daß Ez den Auftrag bekommt, in dieses gottlose Gerede der von ihm visionär geschauten Männer hinein zu prophezeien, hat seine nächste Parallele in dem großen Gesicht 37,11ff., wo dann wie hier das Prophetenwort die Vision mitbestimmt.“
60 Vgl. W. Zimmerli, Ezechiel, 202: „Am unmittelbarsten heben sich 11,1-21 als Fremdkörper aus dem übrigen Zusammenhang heraus.“
61 Vgl. K.-F. Pohlmann, Hesekiel, 135: „ […] den Verweisen auf eine visionäre Erfahrung ‘Ezechiels’ kam lediglich die Funktion zu, auf diesem Weg sicherzustellen, daß ‘Ezechiel’, obwohl im Exil, zugleich doch in Jerusalem dortige Vorgänge wahrnehmen und dazu Stellung nehmen konnte. Veranlaßt zu dieser Konstruktion sah sich die golaorientierte Redaktion im Blick auf Ez 11,1-13. Denn der hier agierende Sprecher war unzweifelhaft in Jerusalemer Vorgänge verwickelt.“
62 R. Mosis, „Ez 14,1-11“, 191, hebt diesen Charakter besonders hervor: „Die Ältesten nehmen jene Haltung ein, die ihnen zukommt, wenn sie zu einer offiziellen Amtshandlung zusammenkommen.“
63 Vgl. R. Mosis, Ezechiel, 150-151, zum Anspruch der Ältesten: „ Wenn also Männer von der Ältestenschaft Israels zum Propheten kommen, um Jahwe für sich zu befragen, nehmen sie für sich in Anspruch, in Wahrheit zur Gemeinschaft des Gottesvolkes zu gehören und mit Jahwe, dem Gott Israels und dem Gott der ganzen Welt, verbunden zu sein.“
64 Weiteres zu dem Thema Älteste im Ezechielbuch soll weiter unten bei der Analyse von 8,12 unter B.1.d) verhandelt werden.
65 R. Mosis, „Ez 14,1-11“, 191, findet es „verständlich, warum nicht gesagt wird, was denn die Ältesten erfragen wollen. Allein die Tatsache ist wichtig, daß sie Jahwe für sich befragen wollen, obwohl sie nicht von ihren Götzen gelassen haben.“
66 Zu diesem Versteil werden recht unterschiedliche Übersetzungen geboten. In dem hier gebotenen Vorschlag wird das „Sich-Entfernen“ auf die Menschen am Tempel und nicht auf Gott selbst bezogen. Zu den Gewährsleuten beider Möglichkeiten vgl. W. Zimmerli, Ezechiel, 193, 215, Anm. zur Stelle. Von Zimmerli wird das Wort unmittelbar als Entfernung des Altars aus dem heiligen Bereich verstanden. Das schließt aber ein weitergehendes Verständnis dieses Sich-Entfernens wohl nicht aus, wie es M. Greenberg erwägt, der wie Zimmerli übersetzt. M. Greenberg, Ezekiel E, 168-169, meint nämlich, dieses Entfernen „implies more than physical distancing; it includes sentiments of indifference or hostility where attachment formerly existed - i.e., alienation (Jer 2:5; Ezek 44:11; Job 19:13); here the bestowal of worship on objects outside the sanctuary, in disregard of the divine presence inside it (cf. vv. 15-16). Alternatively, there may be an allusion here to a compulsory alienation from the sanctuary in the form of exile - the inevitable effect of people’s misdeeds.“
67 Diese Geistigkeit ist im Sinne des ezechielischen
68 Zur archäologischen Feststellung eines solchen Sonnenkultes vgl. J. Glen Taylor, Yahweh and the Sun. Schon W. Zimmerli, Ezechiel, 221, gab ähnlichen Vermutungen statt: „Dabei ist es auch hier durchaus möglich, ja, wahrscheinlich, daß diese Ritualelemente im Verständnis derer, die sie üben, nicht als Verrat am Jahweglauben, sondern als Elemente einer möglichen solaren Interpretation Jahwes verstanden worden sind.“ Olsan versucht eine Beziehung herzustellen zwischen den Sonnenverehrern bei Ezechiel und den Tempeltorhütern in den Chronikbüchern: D. Olsan, „The Gatekeepers“, 237: „Curiously, Ezekiel does not tell us who or what these approximately 25 (MT) or 20 (LXX) men are. One suspects they are priests, but I think we should not be too quick to role out the 22 nightshift gatekeepers of 1 Chron 26,17-18 who are always on duty ‘at the rising of the day’ and who give particular honour and attention to the east. We should also keep in mind that in the first temple period, the gatekeepers were priests.“ Kritik an deren Kultpraxis hätte darum auch zu ihrer Entfernung vom Tempel geführt. „But my thesis is a very simple one: to the degree that the fluctuating fortunes of the priests and Levites in ancient Israel were due to unacceptable forms of Yahwism running afoul of prophetic condemnation (like Ezekiel’s) and radical reforms (like Josiah’s), the gatekeepers would likely have been swept along, too.“
69 O. Keel, „Kulttraditionen“, 488: „Eine Reihe von Gründen macht es sehr wahrscheinlich, daß Salomo nicht einen neuen Tempel gebaut, sondern einen schon bestehenden Tempel renoviert und ausgebaut hat.“ Der Tempelweihspruch in 1 Kön 8,12f. lasse auf einen ursprünglichen Sonnenkult schließen, denn die Verse, so 489, „besagen nichts Geringeres, als daß JHWH eine Sonnengottheit aus dem Tempel ausgebürgert, sie an den Himmel verbannt und ihren Platz im Dunkel des Allerheiligsten eingenommen habe.“ Darum meint er, 492 Anm. 143, mit Blick auf Ezechiels Anspielung auf die Herkunft der Braut Jerusalem in 16,3: „Ein echtes Wissen um die hurritisch-hetitischen Beziehungen des vorisraelitischen Jerusalem findet sich vielleicht noch beim gelehrten Ezechiel […].“
70 M.S. Odell, „The Image of Jealousy“, 134: „That the chapter can and should be read as an account of a coherent ritual is, in fact, implied in the deity’s announcement of judgement in 8,17-18. Although the abominations constitute a major theme of this chapter, Yahweh does not condemn Judah’s idols so much as its prayers: ‘though they cry with a loud voice in my ears, I will not listen to them’ (8.18b). The declaration of judgement suggests that Ezekiel has witnessed a well-established ritual of Yahwistic petition and prayer, which the deity rejects on both ritual and ethical grounds.“ Bereits W. Zimmerli, Ezechiel, 212, äußerte sich seinerzeit skeptisch gegenüber Versuchen, in Ez 8 einen zusammenhängenden Ritus zu ermitteln: „So wird man darauf verzichten, hinter den vier Greueln von Ez 8 ein kultisches Gesamtgeschehen zu finden, und jeden Akt für sich zu erfassen versuchen.“
71 Nach Vergleich mit hauptsächlich phönizischen Parallelen kommt M.S. Odell, „The Image of Jealousy“, 144 zu dem Schluß: „When we examine the dynamics of the ritual in Ezek 8 in light of the principle of child sacrifice, the image of zeal can be construed as a substitute offering to the deity during a time of great crisis.“
72 M.S. Odell, „The Image of Jealousy“, 136: „Unlike the other sections of the chapter, where people are engaged in specific rites, no one is depicted venerating the image of jealousy. When Ezekiel sees it, the deity does ask him whether he sees what they are doing (8.6); however, the context can as easily imply that the image of jealousy represents the cultic act and is not itself the object СКАЧАТЬ