TodesGrant. Wilfried Oschischnig
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Название: TodesGrant

Автор: Wilfried Oschischnig

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783827184160

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СКАЧАТЬ … ich bestätige“, murmelte Gradoneg und suchte vergebens ein Mikrofon auf seiner Tischseite, rief darum laut zum Richter hinüber: „Ich bestätige, Euer Ehren.“

      Das war geschafft, der Richter war zufrieden.

      „Jetzt fehlt uns ja nur noch die Antwort auf eine klitzekleine, banale Frage …“, rückte Höttinger seinen Sessel nach hinten, machte es sich gemütlich und überkreuzte die Beine. „Wo befindet sich der Leichnam zu jenem menschlichen Gehirn, das Sie gestern Ihrer Katze gefüttert haben?“

      „Was?!!!“, entfuhr Gradoneg ein Schrei. „Was hab ich getan?!!!“

      „Nicht gleich aufregen, ist gar nicht so kompliziert zu verstehen: Sie haben gestern ihrer Katze ein menschliches Gehirn auf den Teller gelegt, und uns interessiert jetzt natürlich, von wem dieses Gehirn stammt und wo wir den dazugehörigen Leichnam finden.“

      „Sie sind doch völlig verrückt“, sprang Gradoneg vom Sessel auf. „Ich füttere doch keine Katze mit einem Menschenhirn!“

      „Die Beweise sagen da etwas anderes …“

      „Beweise?! Einen Dreck gibt es dafür Beweise!“, schrie Gradoneg. „Sie wissen doch nicht einmal, dass der Whitey ein Kater ist, und … und wollen mir einen Mord anhängen. Das ist doch völlig absurd, ein völlig absurder Wahnsinn.“

      „Setzen Sie sich, sofort!“, ließ Höttinger keinen Zweifel daran, dass seine Stimme immer lauter als jene von Gradoneg sein würde.

      „Wirklich, ich bitte Sie … was … was sagen Sie denn da …?“, nahm Gradoneg wieder Platz.

      „Nochmals zu den Beweisen …“, beugte sich Höttinger über den Tisch, entnahm seinen Unterlagen ein Papier, betrachtete dieses genüsslich. „Heute, exakt um sechs Uhr siebzehn am Morgen, kontaktiert ein gewisser Herr Dr. Friedrich Randelsberger das Landeskriminalamt Wien in der Außenstelle Wattgasse. Der besagte Zeuge ist seinesgleichen der wissenschaftliche Laborleiter an der Universität für Bodenkultur Wien.“

      „Ich kenne den Herrn Dr. Randelsberger, sogar persönlich … Wir … wir arbeiten ja gerade in einem Projekt zusammen, so eine Spritzmittelgeschichte bei Lebensmitteln … Aber was hat der Dr. Randelsberger mit einem Mord zu tun?“, wusste Gradoneg freilich noch immer nicht, woher der Wind wehte.

      Offenbar litt der Richter an Kurzsichtigkeit. Das Papier klebte schon auf seinem Gesicht und er fand noch immer nicht die richtigen Zeilen. Seine Nasenspitze und die hässlichen Tränensäcke schienen wie Tintenkleckse durchs Papier.

      „Die sparen jetzt schon bei den Druckerpatronen …!“, fluchte er genervt hinter dem Blatt, fand dann die gesuchte Textpassage: „Also, und dieser Dr. Friedrich Randelsberger gab heute Morgen in einer ersten telefonischen Zeugenaussage Folgendes zu Protokoll …“, schob Höttinger einen Zeigefinger zwischen das Blatt und sein Gesicht, damit ihm die Zeilen nicht wieder entschwanden. „Ich zitiere: Die mir von Herrn Matthias Frerk Gradoneg gebrachten und übergebenen Fleischproben sind nach einer ersten Laboranalyse mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit eindeutig einem menschlichen Gehirn zuzuordnen. Nach Auskunft des Überbringers – Herrn Matthias Frerk Gradoneg – entstammen diese von mir analysierten Gewebeproben einer Futterration für eine Katze in seinem Haushalt.“

      Höttinger knallte das Blatt auf den Tisch, als wollte er der Aussage und dem Gutachten von Dr. Randelsberger noch mit einem zusätzlichen Donnerschlag Ausdruck verleihen.

      „Ein Wissenschaftler von der Universität für Bodenkultur, der Leiter des Forschungslabors höchstpersönlich … eine international anerkannte Koryphäe kontaktiert das LKA Wien mit dieser Zeugenaussage, und das sind keine Beweise?! Das Gutachten einer renommierten Universität! Das sind für Sie keine Beweise?!“

      Doch, das war nicht nur ein Donnerschlag für Gradoneg – das waren ein Gewitter und ein Funkenflug, ein Unwetter, wie ein solches noch nie in seinem Kopf getobt hatte. Zum Glück gab es für dieses Gewitter einen Blitzableiter, die logische Erklärung für diese schwerwiegenden Anschuldigungen.

      „Ich … ich … kann das erklären … bitte … wirklich, Euer Ehren …“, stotterte sich Gradoneg zu einem einigermaßen klaren Gedanken, „… das … das mit dem Fleisch und dem Katzenteller stimmt schon. Und ich … ich hab das Fleisch auch zum Herrn Dr. Randelsberger ins Labor auf die BOKU gebracht. Ein Stück davon … Aber dieses Fleisch war doch nicht von mir, ich schwör’s … auch nicht von meiner Frau oder den Kindern. Wir … wir füttern den Whitey nur mit Bio-Packerln und … und beim Trockenfutter bekommt er auch nur ,bio‘.“

      „Kommen Sie endlich zur Sache!“, donnerte Höttinger jetzt erst so richtig auf den Tisch und drehte seine Stimme zu einem Heavy-Metal-Konzert auf: „Möchten Sie mir vielleicht weismachen, dass Sie dieses menschliche Gehirn aus einem Supermarkt haben?! Hier auf dem Tisch liegt ein Universitätsgutachten über ein menschliches Gehirn! Und Sie erzählen mir was von Bio und Supermarktregalen!“

      „Nein, nein … das … das mein ich nicht“, schepperte Gradoneg am ganzen Körper und spürte plötzlich, dass sich das Abführmittel wieder in seinem Magen meldete; sich dort oder irgendwo im Darm mit den verbliebenen Schleimhäuten anlegte. „Manchmal bekommen wir von unseren Nachbarn im Haus ebenfalls ein Fleisch für den Whitey … oft sogar … Am Sonntag ist das meistens ein ganzer Haufen … der … der liegt dann vor unserer Tür. Also, das Fleisch … das liegt dann vor der Tür oder hängt an der Türschnalle … Sind immer so Resteln, eher Flachsen und Abfälle … von einem Schnitzel oder Hendl … das ist dann meistens der Hals, also beim Hendl ist es meistens der Hals … Und das faschieren wir dann mit dem Fleischwolf und geben es dem Whitey. So wie gestern, da war auch wieder was vor der Tür … so eine Art Faschiertes, ich hab das dann mit dem Stabmixer noch ein bisschen püriert und dem Whitey gegeben.“

      „Und wie hat dieses Faschierte ausgesehen?!“

      „Das war bestimmt kein Hirn, ich … ich weiß ja, wie ein Hirn ausschaut. Allein von der Form her war es kein Hirn. Mein Sohn hat das ja bei den Organen in Biologie gelernt …“

      „Mich interessiert nicht der Biologieunterricht Ihres Sohnes, sondern wie dieses Faschierte ausgesehen hat!“

      „Relativ normal … Vielleicht etwas gröber, deshalb habe ich’s ja auch noch mit dem Stabmixer püriert. War so ein kleiner Klumpen Fleisch, wie ein Knäuel Regenwürmer … rote und weiße Regenwürmer … ein Faschiertes halt. Nur eben etwas gröber.“

      Höttinger griff zu seinem Notizblock.

      „Von welchem Nachbarn hatten Sie das Fleisch?!“

      „Wie bitte …?!“

      „Gestern! Wer aus der Nachbarschaft hat Ihnen dieses Fleisch gebracht?!“

      „Das weiß ich doch nicht, ehrlich … Euer Ehren!“

      „Also war es wieder das Bio-Sackerl aus dem Supermarkt?!“, meinte Höttinger spöttisch und verlor allmählich seine Geduld.

      „Nein … ich … ich mein, unsere Nachbarn hängen das Fleisch einfach an die Tür oder legen es auf den Fußabstreifer. Das ist immer der Fall, ganz normal … da … da läutet niemand mehr an.“

      „Ein menschliches Gehirn ist für Sie also ganz normal?“, brüllte Höttinger und beugte sich über seinen Notizblock. „Also, wird’s bald?! Wie heißen diese Nachbarn, die Sie so großzügig mit Fleischresteln versorgen?!“

      „Die СКАЧАТЬ