Herzstücke Wien. Walter M. Weiss
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Название: Herzstücke Wien

Автор: Walter M. Weiss

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия: Herzstücke

isbn: 9783734322297

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СКАЧАТЬ Sa 10–18 Uhr · Mondscheingasse 20 · 1070 Wien · Tel. 01/526 44 14 · www.park-onlinestore.com · U3 Neubaugasse, Tram 49

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       DELIZIÖSES IN DER JOSEFSTADT

      Essig aus Weinbalsam und Rosenblüten, Tomaten-Honig-Senf, Kiwi-Relish, Whisky- und Winzersekt, Pestos und Wildrosen-Salz, Öle aus Weichsel-, Marillen- oder Chilikernen, Quittenaufstrich oder Apfelstrudel-Likör: Fastfood-Fans sind hier völlig fehl am Platz. Denn was unter Alexandra Höllers gestrengem Gaumen und Augen seinen Weg in die Holzregale ihrer Genussboutique gefunden hat, entspricht allerhöchsten Geschmackskriterien. Die passionierte Feinschmeckerin sieht sich für jedes Produkt vor Ort bei den – mehrheitlich österreichischen – Herstellern um. Sie wissen also, woher es stammt, wer dahinter und was in den vielen sorgsam präsentierten Säckchen und Schächtelchen, Fläschchen und Gläsern steckt. Und das Tolle: Es darf verkostet werden!

      Die Höllerei · Mi–Fr 11–18, Sa 10–12.30 Uhr · Florianigasse 13 · 1080 Wien · Tel. 01/402 26 72· www.diehoellerei.at · U2 Rathaus

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       DIE GANZE CITY IN CINEMASCOPE

       Das Deckenbild des Dachrestaurants Le Loft kündet dank seiner flammenden Farben nach Einbruch der Dunkelheit weithin sichtbar von Wiens Modernität. Noch formidabler ist freilich die Aussicht, die man durch seine riesige Glasfront hoch über dem Nordufer des Donaukanals auf die Stadt genießt.

      Votivkirche, Rathaus, Stephansdom und die gesamte Uferfront des Donaukanals vom Ringturm bis zur Urania: Wie in einem Imax-Film liegt die Innenstadt als 180-Grad-Breitwandpanorama hingebreitet. Im linken Gesichtsfeld: Schloss und Park Belvedere; dahinter, gestaffelt bis zum Wolkenkratzernest auf dem Wienerberg: die südlichen Bezirke 3, 4, 5 und 10; und ganz hinten die letzten Ausläufer des Alpenbogens.

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       Noch weiter schweift der Blick aus Restaurant und Bar im 57./58. Stock des 2014 eröffneten DC Tower, dem mit 250 Metern höchsten Wohngebäude Österreichs, www.melia.com

      Als Ende 2010 an der Ecke Tabor- und Praterstraße das Hotel Sofitel Wien den Betrieb aufnahm, verbreitete sich die Kunde wie ein Lauffeuer: Vom Restaurant und der Bar in seinem obersten, dem 18. Stock, zeige sich Wien von einer völlig neuen, faszinierenden Seite. In der Tat eröffnet die Glasfront unter dem Dach – übrigens in alle Himmelsrichtungen – eine Stadtaussicht, wie sie bis dahin kein Standort auch nur annähernd bot.

      Doch auch das Hotel selbst, das der Stararchitekt Jean Nouvel hier an der Schwedenbrücke anstelle eines schnöden Versicherungsgebäudes aus den 1960ern hinstellte, garantiert ein visuelles Vergnügen der besonderen Art. Der Pritzker-Preisträger aus Frankreich (der in Wien schon einen der Gasometer in einen spektakulären Wohnturm umwandelte) bezeichnete die Essenz des Konzepts als »Fast Nichts« – Monochromie, die sich an den Außenfassaden wie im Zimmerinneren auf die »Nicht-Farben« Schwarz, Weiß und Grau beschränkt. Kontrapunkte setzen lediglich die fünf von der Schweizerin Pipilotti Rist gestalteten, effektvoll mit LED-Lampen illuminierten Etagendecken.

      Hotel Sofitel Vienna Stephansdom, Restaurant Le Loft · 6.30–22.30, Bar 12–2 Uhr · Praterstr. 1 · 1020 Wien · Tel. 01/906 16-0 · www.sofitel.com · U1, U4 Schwedenplatz

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       SÜSSE SÜNDEN IN ZUCKERLROSA

       Sie sind als Treffpunkte für den ungezwungenen Plausch, bei dem man sich mit einem schnellen Espresso oder einem Stück feiner Torte stärkt, aus dem Alltag der Wiener nicht wegzudenken. Von den 30 über die Stadt verteilten Filialen der Café-Konditorei-Kette Aida ist jene nahe dem Praterstern besonders nett.

      Die Geschichte beginnt, wie so viele in Wien, kurz vor dem Ersten Weltkrieg mit einem ehrgeizigen Zuwanderer. Dieser hieß Josef Prousek, kam aus Böhmen und kaufte nach einer Ausbildung zum Zuckerbäcker einen Konditoreibetrieb. Nachdem er 1924 die erste Open-Air-Oper auf Wiener Boden erlebt hatte – es war die Aida, mit 700 Komparsen auf dem Sportplatz Hohe Warte inszeniert und von Maestro Pietro Mascagni dirigiert –, benannte er sein Unternehmen nach der Verdi-Oper um. Bald betrieb er ein Dutzend Filialen. Nach dem Krieg rappelte er sich mit Aufträgen der Besatzer auf: Torten für die Rote Armee, Doughnuts und Icecream für die Amerikaner. Damals sorgte die Filiale in der Wollzeile als Österreichs erste Café-Konditorei mit Espressomaschine für Furore.

      Das Sortiment wurde seit jenen Pioniertagen behutsam erweitert. Neuerdings gibt es mancherorts warme Speisen, Salate und, sehr originell, Sandwich-Torten aus Brot mit pikanten Füllungen. Die meisten Gäste kommen freilich nach wie vor wegen des Kaffees, der Creme- und Kardinalschnitten, Golatschen, Strudel, Powidltascherln, Punschkrapferl und Torten mit Topfen, Trüffel oder Schwarzwälder Kirsch; ein wenig wohl aber auch wegen des pinkfarbenen Corporate Designs, das, seit den 1950er-Jahren konsequent beibehalten, heiter und leicht nostalgisch stimmt. Fassaden, Schriftzüge, Bestuhlung, Servietten, Zuckersäckchen, Einwickelpapier, auch die Uniformen der Kellnerinnen, der berühmten Aida-Damen: Das biedermeierliche Rosé prägt selbst die Filialen, die der mittlerweile in vierter Generation geführte und forsch expandierende Familienbetrieb kürzlich in Krakau, Kanada, Katar, in Doha, Dubai, Jeddah und Riyad eröffnet hat.

      Aida, Filiale Praterstraße 78 · Mo–Sa 7–19, So 9–19 Uhr · 1020 Wien · Tel. 01/890 89 88-216 · www.aida.at · U1, U2 Praterstern, S1, 2, 3, 7, Tram O, 5

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       NICHT NUR »KAAS« AM KARMELITERMARKT

      Existiert hat Wiens ältester noch bestehender Markt schon 1671. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg war er jahrzehntelang verwaist. Wie der ganze einst vorrangig von Juden bewohnte 2. Bezirk, in dessen Herzen er liegt. Inzwischen hat er eine wundersame Wandlung durchlebt. Slow-Food hieß das Zauberwort, das nun trendige »BoBos« als neue Klientel anlockt. Beispielhaft für die junge Generation von Marktstandlern ist Isabel Kaas (Wienerisch für »Käse«). Die Ernährungsexpertin betreibt einen schicken Hybrid aus Laden und Lokal, in den Vitrinen liegen grandiose Käse aus ganz Europa sowie Fleisch und Wurst der heimischen Bio-Elite.

      Kaas am Markt · Mo 8–15, Di–Fr 8–18, Sa 8–14 Uhr · Karmelitermarkt 33–36 · 1020 Wien · Tel. 0699/18 14 06 СКАЧАТЬ