Der Mime. Wilhelm Walloth
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Название: Der Mime

Автор: Wilhelm Walloth

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ sein, geliebt zu werden.

      »Allerdings,« sagte er mit höhnischem Kräuseln der Lippen, »du hast Recht, denn es steht in der Macht dieser Macht, diese Schönheit machtlos zu machen, – zu vernichten!« setzte er leise hinzu. Ein angstvoll-zorniger Zug huschte, als sie diese Worte vernommen, über ihr Gesicht, aber, sich sogleich wieder beherrschend, lispelte sie einigemal das Wort »Schönheit« mit verächtlicher Betonung vor sich hin und beschloß, von Schrecken und Wuth gefoltert, sich auf eine eigenthümliche Art an ihrem Peiniger zu rächen. Sie beugte sich nämlich plötzlich, wie von überströmender Empfindung hingerissen, zu Domitianʼs Haupt herab und küßte ihn inbrünstig – — auf die Glatze. Nun war Domitian in Betreff seiner Glatze sehr empfindlich, die geringste Anspielung auf diese unbehaarte Körperstelle nahm er äußerst übel, versetzte ihn in unmäßigen Zorn. Er wußte daher anfangs nicht, was er zu diesem fast einer Verspottung ähnelnden Zärtlichkeitsausbruch seines Weibes sagen sollte. Er ließ sie jedoch nicht nur ruhig gewähren, sondern erröthete sogar. Domitia wurde indeß aus Entrüstung und Haß immer zuthunlicher, bis zur Kindlichkeit schalkhaft.

      »Was du dir nur immer mit diesem Tänzer zu schaffen machst!« lachte sie hell auf, »gehʼ mir doch weg mit diesem Tänzer. Das sieht sich auf der Bühne ganz nett an, man bewundert auch einmal eine kühne Stellung, einen Luftsprung, ja, man ermuntert auch einmal solchʼ einen Gestenmacher und wirft ihm einen freundlichen Blick zu, aber solchʼ ein Wesen lieben, pfui, gehʼ mir doch! Lieber möchte ich mit einem Gladiator anbinden, der wenigstens sein Leben aufʼs Spiel setzt.«

      Dann setzte sie sich neben den Verblüfften, spielte schäkernd mit seinen Händen und fuhr fort, zu betheuern, in ihren Augen habe körperliche Schönheit durchaus keinen Werth. Domitian, von ihrer kindisch – naiven Art, die doch wieder einen Anflug von Affektation hatte, berückt, ergab sich schließlich, lehnte sein Haupt an ihren Busen und ließ sich von ihr die Wange streicheln. Als er mehrmals in heiter-ernster Art seine nicht mehr in der Jugendblüthe stehende Körpergestalt zu tadeln anfing, schloß sie ihm mit Küssen den Mund, hinzufügend, sie müsse sich ja schämen, ob er sie denn für eine griechische Blumenverkäuferin hielte, für eine Tänzerin, die in den Circusgewölben die Fremden anlockt.

      Domitian war wenigstens für einige Zeit wieder ganz der ihre, der Duft ihrer weiblichen Verstellungskunst hatte ihn von neuem berauscht, und sie benutzte die hingebende Stimmung des Gatten so lange sie anhielt. Während er von der Einsamkeit seines Thrones sprach und daß er sich manchmal verlassen vorkäme, wie der Ruderer, der an die Schiffsbank angeschmiedet, sein Leben vertrauert, unterbrach sie ihn zuweilen mit der Bitte um einen neuen Schmuck, eine neue Sänfte, eine neue Dienerin und er versprach ihr alle ihre Wünsche zu erfüllen. Dabei streifte ihr Blick, durch das Fenster spähend, manchmal die im Morgenroth brennenden Hügel, auf welchen die erwachende Riesenstadt ausgebreitet lag und dann, während der Kaiser an ihrer Brust die Augen geschlossen hielt, öffneten sich ihre Lippen, wie die Lippen einer Verschmachtenden und ihr auf den fernen glühenden Palästen ruhendes Auge umzog sich feucht. Alsdann, wenn sie genauer zugesehen, würde sie bemerkt haben, wie der anscheinend in festem Schlafe liegende Antonius sein eines Auge zuweilen von dem Lide befreite und es beobachtend, auf ihr ruhen ließ.

      Plötzlich unterbrach der Kaiser die Stille, und während er den Kopf nach dem Fenster wandte, sagte er mit nachlässig-vornehmem Tone: »Du hast übrigens deine Rolle gut durchgeführt.«

      »Rolle? welche Rolle?« frug Domitia, die zu ahnen begann, daß alle ihre Bemühungen, ihn zu täuschen, erfolglos gewesen.

      »Glaubst du wirklich, ich sei so thöricht, als wofür du mich zu halten scheinst?« fuhr der Herrscher bitter lachend fort.

      »Aber, mein theures Herz« – wollte sich die Kaiserin rechtfertigen; er aber fiel ihr in die Rede.

      »Glaubst du das wirklich?«

      »Liebes Herz —«

      »Ich bitte, schweig!« sagte er verächtlich, »da siehst ja, daß ich dich lobe. Ich zürne dir ja nicht, dein Talent hat mich ergötzt. Schließlich ist es einerlei, ob du es ehrlich meinst oder nicht. Du bist schön, das genügt, und die Heuchelei nimmt dir deine Schönheit in meinen Augen nicht.«

      Verwirrt, entrüstet, beschämt, wollte sie Einwendungen machen, er aber unterbrach sie heftig.

      »Reize mich nicht!« fuhr er zornig auf, »glaubst du ich durchschaue die Welt so wenig? Pah! ich kenne euch alle: Nur gut, daß mein Unglück, betrogen zu werden, dadurch wieder aufgehoben wird, daß —« Er wollte sagen: »Daß ich euch allen die Köpfe vor die Füße legen kann,« schwieg jedoch, seufzte auf und lispelte dann: »Wie weich dein Busen ist, liebes Weib, und wie schön dein Arm geschwungen ist! Nein, es wäre unrecht, dir mißtrauen zu wollen, – nicht wahr? Solchen Reizen würde auch der Gott der Lüge trauen.« —

      Er lachte widerlich vor sich hin und Domitia, beschämt und geärgert zugleich, wußte nicht, was sie entgegnen sollte.

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