Hotel Amerika. Maria Leitner
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Название: Hotel Amerika

Автор: Maria Leitner

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      »Nein, sie sind nicht mehr hier, er hat sie sicher verschlossen. Er hatte so merkwürdige, hässliche Bilder. Als ich seinen Schreibtisch in Ordnung bringen wollte, – alles lag in einem solchen Durcheinander, – habe ich eine Mappe verschoben, und dabei sind einige Bilder herausgefallen.«

      »Na, und?«

      »Und nichts. Gerade, als ich mir die Bilder ansah, ist er hereingekommen; ich habe ihn erst später bemerkt und einen Schreck bekommen, – aber er auch. Er hat mir ein großes Trinkgeld gegeben.«

      »Ein großes Trinkgeld, weil du seine Bilder angesehen hast?«

      »Nein, nicht deshalb.«

      »Sondern?«

      Ingrid erinnert sich wieder an die Szene, aber sie schweigt. Während sie die Möbel abstaubt, muss sie wieder daran denken. Auf den Bildern waren nackte Menschen in merkwürdigsten Stellungen abgebildet und Ingrid hatte sie mit solchem Interesse betrachtet, dass sie sogar ihre kornfarbenen Haare, die eine Neigung hatten, ihr vor die Augen zu fallen, nach hinten strich, um besser sehen zu können. Da fühlte sie, vor Schrecken fast erstarrend, eine Hand auf ihrem Arm, eine Hand, die gegen ihre Brust vorrückte. Ingrid konnte mit weit aufgerissenen Augen diese Hand sehen, die lang und schmal war, mit einer gelblichen, schon pergamentenen Haut überzogen, mit länglichen, ins Bläuliche schimmernden Fingernägeln, die zitternd ihren Körper abtastete.

      Sie wollte aufschreien, aber der Schrei blieb in ihrer Kehle stecken. Schuldbewusst hielt sie immer noch die Bilder in ihrer Hand.

      Nur langsam drehte sie den Kopf zur Seite und erblickte das Gesicht eines alten Mannes, ein durchgeistigtes Gesicht, das aber verwüstet aussah – und doch befreit, als hätte es eben eine Maske fallen lassen und könnte nun freier atmen. In diesem Augenblick hörte man Schritte im Nebenzimmer. Die Stimme einer alten Frau schallte herüber. Der Professor, – denn sicher war der alte Mann der Zimmerbewohner, – schien vollkommen erstarrt zu sein, er wurde aschfahl, seine Hände fielen von Ingrid ab und blieben an einer Stuhllehne hängen.

      Ingrid warf schnell die Bilder hin, sie musste noch ihre Reinigungswerkzeuge zusammensuchen.

      Der Professor antwortete nicht der Stimme draußen; er hatte sein Gesicht in die Hände verborgen, schüttelte sich wie in Ekel vor sich selbst und flüsterte vor sich hin: »Wann kommt nur das Ende?«

      Bevor er die Tür des Nebenzimmers öffnete, reichte er mit abgewandtem Gesicht Ingrid eine Banknote. »Er hat mir ein Trinkgeld gegeben, weil er ein schlechtes Gewissen hatte«, sagt Ingrid zu Celestina. »Sie geben nur dann etwas.«

      »Dann müsste ich aber mehr Geld bekommen; ich habe in einem Vierteljahr nur fünfundvierzig Cents Trinkgelder verdient.«

      »Fünfundvierzig Cents in einem Vierteljahr?«

      »Zwei dimes von der Verrückten, die immer mit mir schimpft, und einmal einen Vierteldollar von einer Frau, die mit irgendeinem Zeug die Badewanne verdorben hatte; ich hatte eine Stunde Extraarbeit damit, bis sie halbwegs rein wurde.

      »Siehst du, ich habe doch recht. Deine Trinkgelder hast du nur bekommen, weil man ein schlechtes Gewissen dir gegenüber hatte.«

      »Da könnte man aber schon ruhig öfter ein schlechtes Gewissen haben.«

      Im nächsten Zimmer lag auf dem Tisch eine große Kristallkugel, daneben ein Buch, ›Offenbarungen der Geheimnisse des Kristalls‹ und ein anderes mit dem Titel »Wege, in die Zukunft zu blicken.

      »Die Frau, die hier wohnt, habe ich schon ein paar Mal gesehen. Einmal saß sie vor dem Kristall und blickte ganz starr hinein. Ob sie wohl zaubern kann?«

      »Ingrid, du redest viel Unsinn.« Ingrid steht jetzt vor dem Kristall und blickt hinein. »Ich sehe mich selbst drin, ganz klein und winzig. Ob du es glaubst oder nicht, Celestina, ich kann meine Zukunft sehen.«

      »Komm, jetzt lass das.«

      »Ist es so schwer, die Zukunft vorauszusehen? Ich kenne meine und brauche nicht mal zu zaubern. Ich werde immer arbeiten müssen, mein Leben wird nie leicht sein, immer die gleiche schwere Arbeit. Jeden Tag das gleiche schlechte Essen, immer nur billige Kleider und die Angst, wirst du auch morgen weiterarbeiten dürfen oder musst du nun wieder auf die Arbeitsuche gehen. Vielleicht werde ich Kinder haben. Werden sie das gleiche Leben weiterführen? Die ganze Welt müsste sich ändern, nicht wahr? Nur dann könnte sich unsere Zukunft ändern.«

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