Black. Александр Дюма
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Название: Black

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ einem Kind, das Anderen ihr rechtmäßiges Erbteil rauben würde, die Anerkennung zu versagen.«

      »Sagen Sie lieber: das Ihnen Ihr Erbteil rauben würde. Dann ist Ihr Benehmen, vom Standpunkte des Egoismus betrachtet, vielleicht eher zu entschuldigen,« antwortete der Kapitän, indem er einen vernichtenden Blick auf den Baron warf. »Aber der Brief, den Madame de la Graverie an Herrn de Pontfarcy geschrieben hat, wird vollkommen genügen, um Ihnen selbst vor Gericht zur Erfüllung Ihres Wunsches behilflich zu sein.«

      »Nun, dann geben Sie mir den Brief zurück.«

      Dumesnil sann einen Augenblick nach; dann erwiderte er:

      «Ich will Ihren Wunsch erfüllen, aber unter einer Bedingung.«

      »Was! Sie stellen mir Bedingungen?«

      »Es hängt von Ihnen ab, ja oder nein zu sagen,« erwiderte der Kapitän, ungeduldig mit dem Fuße stampfend. »Besinnen Sie sich nicht lange. Geben Sie Ihr Wort oder ich zerreiße den Brief!«

      »Aber, ich muss doch —«

      Der Kapitän machte Miene den Brief zu zerreißen.

      »Auf mein Wort als Edelmann!«

      »Als Edelmann?« sagte Dumesnil mit tiefer Verachtung. »Nun ja, ich will Ihr Wort annehmen: es scheint ja, dass man ungeachtet solcher Handlungen immer Edelmann bleibt. Schwören Sie mir, Ihrem Bruder nie zu sagen, dass er von zwei Männern, die er seine Freunde nannte, zugleich betrogen worden ist. Schwören Sie mir endlich, dass Sie der Sühne, der ich meine noch übrige Lebenszeit widmen will, kein Hindernis in den Weg legen wollen.«

      »Ich schwöre es!« sagte der Baron, indem er den kostbaren Brief mit den Augen verschlang.

      »Gut. Ich zähle mit Zuversicht auf Ihren Schwur, und sage Ihnen daher nicht, was ich tun werde, wenn Sie ihn brechen.«

      Der Kapitän überreichte dem Baron den von Mathilde an Herrn de Pontfarcy geschriebenen Brief, und ging dann auf den Chevalier zu.

      »Stehe auf, Dieudonné,« sagte er. »Komm und sei ein Mann!«

      »O! ich danke Dir!« sagte der Chevalier, indem er sich mit großer Anstrengung aufrichtete und dem Kapitän in die Arme sank. »Du wirst mich also nicht verlassen?«

      »Nein, nein!« sagte Dumesnil und überhäufte seinen Freund mit Liebkosungen wie ein Kind.

      »O! ich fürchte den Verstand zu verlieren,« setzte der Chevalier noch immer schluchzend hinzu; »denn ich blicke nur mit Entsetzen in die Zukunft, die sich vor mir auftut, und der Vergleich der Vergangenheit mit der Gegenwart wird mir das Leben verhasst machen.«

      »Fasse Mut,« sagte der Baron. »Das beste Weib ist nicht die Hälfte der Tränen wert, die Du seit einer Viertelstunde vergießest, geschweige ein unwürdiges Geschöpf.«

      »O! Du weißt nicht was sie für mich war!« unterbrach ihn der arme Dieudonné. »Du findest Zerstreuung in den Talons, am Hofe,in dem Streben nach Ehre und Auszeichnung; Du findest Zerstreuung in Glanz und Prunk, der bei Dir die Stelle des Herzens vertritt, selbst in dem Neide über das Glück deiner Nebenbuhler, in den Klatschereien über bekannte Personen und auffallende Tagesbegebenheiten – ich hingegen hatte nur sie! Sie war mein ganzes Leben, meine einzige Freude, mein einziger Ehrgeiz auf der Erde! Nur die Worte, die aus ihrem Munde kamen, hatten für mich einen Wert – und jetzt, wo ich Alles dies unter meinen Füßen einsinken fühle, scheint es mir, dass ich eine öde, dürre, dunkle Wüste betrete, wo ich nur noch Zeit für meinen Schmerz habe! O mein Gott! mein Gott!«

      »Eitles Geschwätz!« höhnte der Baron.

      Der Kapitän warf ihm einen drohenden Blick zu.

      »O! Sie werden mich nicht hindern, meinem Bruder zu sagen,« wiederholte der Baron, der nur an sein Erbteil dachte, »Sie werden mich nicht hindern ihm zu sagen, was er dem Namen, den er führt, schuldig ist. Eine Frau, die seiner unwürdig, kann er auch nicht lieben —«

      »Du irrst Dich, Bruder,« unterbrach ihn der unglückliche Chevalier, »selbst in diesem Augenblicke, wo ihr Fehltritt mir das Herz bricht, wo ihre Schmach mich tief beschämt, liebe ich sie.«

      »Freund, sei ein Mann!« mahnte der Kapitän.

      »Was liegt mir noch am Leben? Nach der Weltsitte, nach den Gesetzen der Ehre muss ich mich rächen an ihrem Buhlen; er oder ich muss fallen, weil Gott sie zum Weibe, das ist zum gebrechlichen, treulosen Wesen geschaffen hat! Das Leben eines Mannes ist verwirkt, die Welt verlangt dieses Sühneopfer – als ob sich die Welt darum kümmerte, auf welche Art man mir meine Freunde raubt, als ob die Ehre mein Glück oder Elend berücksichtige. Blut muss stießen – gleichviel ob das Blut des Beleidigers oder des Beleidigten!«

      »Fürchtest Du Dich denn, Bruder?« fragte der Baron.

      Der Chevalier sah seinen Bruder mit dem Ausdruck der Verzweiflung an.

      »Ich fürchte nur ein Mörder zu werden,« sagte er mit einer Entschiedenheit, welche bewies, dass er die Wahrheit sagte. – »Lieber Dumesnil, stehe mir bei, ich darf ja die Rache nicht dem Himmel überlasten, ohne eine Memme gescholten zu werden. – Baron, ich gebe Dir mein Wort, dass morgen zu dieser Stunde Herr de Pontfarcy nicht mehr leben wird, oder dass ich von seiner Hand gefallen sein werde. Ist das Alles, was Du als Repräsentant der Familienehre verlangst?«

      »Nein, ich kenne deine Schwäche, Bruder; ich verlange eine Vollmacht, um die Scheidungsklage gegen deine unwürdige Frau einzuleiten.«

      »Diese Vollmacht hast Du wahrscheinlich schon bereit?«

      »Es fehlt nur deine Unterschrift.«

      »Ich dachte es wohl. Gib her die Vollmacht – eine Feder und Tinte —«

      »Hier ist Alles was Du wünschest, lieber Dieudonné,« sagte der Baron und überreichte seinem Bruder die Vollmacht samt einer eingetauchten Feder.

      Der Chevalier unterzeichnete, ohne eine Klage laut werden zu lassen, ohne einen Seufzer auszustoßen. Aber er zitterte so heftig, dass die Unterschrift kaum leserlich war.

      »Mille tonneres!« sagte der Kapitän, indem er seinen Freund mit sich fortzog und dem Baron noch einen vernichtenden Blick zuwarf; »man hat Viele gehängt, die es nicht so verdienten, wie das Haupt in deiner Familie!«

       IX

      Ein gebrochenes Herz

      Vor der Haustür entstand fast ein Handgemenge zwischen dem Chevalier und seinem Freunde.

      Der Chevalier wollte links gehen und der Kapitän wollte sich in der entgegengesetzten Richtung mit ihm entfernen. Dieudonné wollte durchaus nach Hause gehen, Mathilde mit Vorwürfen überhäufen und ihr für immer Lebewohl sagen; Dumesnil hingegen hatte im Interesse seines Freundes und in seinem eigenen triftige Gründe, diese Unterredung zu verhüten. Er bot daher seine Beredsamkeit auf, um Dieudonné von der Unstatthaftigkeit seines Vorhabens zu überzeugen; mit großer Mühe gelang es ihm endlich, den Chevalier de la Graverie mitzunehmen und in seine bescheidene Wohnung einzuquartieren.

      Sobald der Kapitän die nötigen Vorkehrungen zur Beherbergung seines Freundes getroffen hatte, zog er seine Uniform aus und legte einen schwarzen Anzug an, um auszugehen.

      Der Chevalier war so tief ergriffen, dass er die Absicht seines Freundes nicht merkte, bis dieser die Tür öffnete.

      Er СКАЧАТЬ